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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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lächelte sie.
    Jedermann an der Tafel sah das Lächeln und wußte sofort, daß Amelia einen neuen Angriffsplan ausgebrütet hatte. Carlton sah Yancy an und zuckte mit den Schultern.
    Yancy hatte sein Schicksal bereits akzeptiert. Wenn er Amelia den Hof machen sollte, dann aber auch richtig. Ihm war auch klar, daß Amelia alle erdenklichen Tricks anwenden würde, um ihn zur Rücknahme seiner Heiratsabsichten zu bewegen. Aber damit würde sie bei ihm nicht durchkommen, jedenfalls so lange nicht, bis er entschied, daß er seine Schuldigkeit getan hatte. Würde die schöne Füchsin nicht sofort wieder die Farbe wechseln, wenn sie wüßte, daß er gar nicht daran dachte, sie zu heiraten?
    „Meine Liebe", sagte Yancy gelassen, „da wir jetzt gewissermaßen verlobt sind, werde ich dich morgen abend zum Holter-Ball begleiten. Versuche bitte, dich von deiner charmantesten Seite zu zeigen. Ich habe einen Ruf zu verteidigen."
    „Und ich wäre dir sehr verbunden, mein Lieber, wenn du dich deinerseits bemühen würdest, dich auch wie ein Gentleman aufzuführen, denn damit scheinst du ja gewisse Schwierigkeiten zu haben."
    „Da hast du vollkommen recht. Und du tätest gut daran, es nicht zu vergessen, meine Liebe." Er schenkte ihr ein zuvorkommendes Lächeln.
    Als Ruth das Glitzern in Yancys Augen sah, konnte sie ein Lachen nur mit Mühe unterdrücken. Carlton hatte recht, Yancy und Amelia gaben ein perfektes Paar ab.
    „Sie werden doch das Thanksgiving-Dinner bei uns einnehmen, nicht wahr, Yancy?"
    „Es wird mir ein Vergnügen sein."
    Yancy teilte Amelia mit, zu welcher Zeit er sie am nächsten Abend abholen werde, aber abgesehen davon wechselten sie keine weiteren Worte.
    Nachdem er gegangen war, richtete sich Amelias geballte Aufmerksamkeit auf ihren Bruder. „Wie kommst du nur darauf, daß ich so einen Mann heiraten werde?"
    verlangte sie von ihm zu wissen. „Ich würde meinen, du hättest ihn eher erschießen müssen, nach der Behandlung, die er mir angedeihen ließ!" Sie rieb sich die Schläfen. „Ich war mir wohl nie so recht darüber im klaren, wie eilig du es hast, mich loszuwerden."
    Carlton war bereit zu kapitulieren. Er hatte fest geglaubt, nichts könnte Amelias dickes Fell durchdringen, aber der verletzte Ausdruck in ihren Augen war mehr, als er ertragen konnte. „Amelia ..."
    „Es ist ja nicht so, daß wir dich aus dem Haus haben wollen", meldete sich Ruth zu Wort. Sie trat zu ihrer Schwägerin und legte die Arme um deren Schultern. „Wir wollen doch nur, daß du endlich Fuß faßt und glücklich dein eigenes Leben lebst. Du darfst nicht denken, daß wir dich nicht lieb haben. Du wirst bei uns immer willkommen sein."
    Amelia stürmte aus dem Zimmer, denn sie wollte niemanden die Tränen sehen lassen, die ihr in die Augen stiegen.
    ★
    Am folgenden Abend stand Amelia vor dem Spiegel und überprüfte ein letztes Mal ihre Erscheinung. Ihr Kleid war aus blaßblauem Seidenkrepp geschneidert, vorn und hinten tief ausgeschnitten und mit Schulterträgern befestigt, so daß die Arme bloß waren. Der Rock war bauschig und schwang beim Gehen, die Schleppe hatte gerade die richtige Länge. Ihr Haar war straff nach hinten gekämmt, und an den Löckchen, die seitlich herunterfielen, waren kleine Stoffblumen festgesteckt. Der einzige weitere Schmuck bestand aus perlen- und diamantenbesetzten Ohrringen und einem dazu passenden Armband. Zufrieden mit ihrem Äußeren nahm sie die Handschuhe vom Bett und zog sie an.
    Amelia hatte sich von dem gestrigen Abend erholt, ihre Fassung und Selbstachtung wiedergewonnen. Sie hatte nun wirklich keinerlei Zweifel mehr, daß ihre Familie sie liebte und wirklich der Auffassung war, daß die getroffenen Vorkehrungen nur ihrem Besten dienten. Sie hatte akzeptiert, daß sie sich selbst in diese Zwickmühle gebracht hatte und es an ihr lag, sich wieder herauszuwinden.
    Nun sah sie sich allerdings mit einem völlig neuen Problem konfrontiert. Früher hatten ihr die sie bewundernden Freier immer zu Füßen gelegen, und sie hatte sich in dieser dominanten Rolle wohl gefühlt. Aber bei Yancy Medford war dies nicht der Fall. Obwohl sie es niemals zugegeben hätte, jagte ihr dieser Mann Angst ein. Weder hatte sie ihn unter Kontrolle, noch schien er sich von ihr manipulieren oder einschüchtern zu lassen. Ja, sie verstand ihn nicht einmal. Warum war er plötzlich einverstanden, sie zu heiraten? Das ergab doch keinen Sinn. Er hatte ja ihres Wissens bisher nie irgendwelche Heiratsabsichten

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