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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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Sekunde lang hoffte sie fast, er würde es tun. „Es gibt kein Feuer, Mr. Medford. Nur Abscheu."
    Yancy stieß ein Lachen aus, zog seinen Finger zurück und ließ sie los. „Wie ich schon früher bemerkte, verstehst du es großartig zu bluffen." Mit vergnügter Miene nahm er sie beim Ellbogen und führte sie zum Haus zurück. „Das mit den restlichen Tänzen war ernst gemeint. Auch schlage ich vor, daß du in Zukunft nur noch nette Dinge über mich sagst, sonst zahle ich es dir heim. Du brauchst dir nur eins zu merken: Wie du mir, so ich dir."

    Als sie den Ballsaal wieder betraten, fiel Amelia als erstes Ruth ins Auge, die auf sie zukam.
    Yancy beugte sich zu ihr herab und sagte leise: „Denk daran: jeder einzelne Tanz."
    „Du warst so lange verschwunden, daß die Leute schon anfingen zu raunen", sagte Ruth, aber sie lächelte.
    „Wenn Sie mich entschuldigen wollen, ich hole Amelia ein Glas Punsch. Ich bin sicher, sie braucht ihn."
    „Stimmt etwas nicht?" fragte Ruth, sobald Yancy gegangen war. „Deine Wangen sind so rot."
    „Ich kann den Mann nicht heiraten! Ich bin ja nur allzugern bereit, Carltons Ratschluß zu folgen und mich zu verehelichen, aber er könnte mir doch wenigstens erlauben, eine andere Wahl zu treffen."
    „Du bist jetzt nur etwas nervös. Andere Frauen haben das gleiche durchgemacht. Ich freilich nicht, denn ich war zu verliebt in deinen Bruder."
    „Du verstehst das nicht, Ruth. Ich versuche verzweifelt, den Mann loszuwerden."
    Ruth liebte ihre reizende Schwägerin von ganzem Herzen. Aber jetzt sah sie etwas in Amelias grünen Augen, was sie nie zuvor gesehen hatte. Konnte es sein, daß sie am Ende etwas für den gutaussehenden Mr. Medford zu empfinden begann? „Laß dir nur Zeit, Liebes, und warte ab, wie sich die Dinge weiterentwickeln."
    „Ich habe aber keine Zeit. Bis Weihnachten sind es nur noch vier Wochen."
    „Entschuldigen Sie, Miss Simpson, aber ich glaube, der nächste Tanz gehört uns."
    Amelia wandte sich um und besah sich den kurzgewachsenen Dandy mit dem breiten Schnauzer und den langen Koteletten. Aus purer Verärgerung wollte sie schon die dargereichte Hand ergreifen, besann sich dann aber eines Besseren. Sie hatte keine
    Ahnung, auf welche Weise sich Yancy rächen würde, wenn sie der Aufforderung folgte, aber daß er sich rächen würde, dessen war sie sich gewiß. „Tut mir leid", sagte sie freundlich, „aber ich habe die restlichen Tänze meinem Verlobten versprochen."
    Ruth war sprachlos. Wie um alles in der Welt hatte Yancy das fertiggebracht? Dieser Herr begann sie mehr und mehr zu beeindrucken.
    Amelia kam der Rest des Abends fast unwirklich vor. Yancy wich nicht mehr von ihrer Seite. Gratulanten traten weiterhin an sie heran, um ihnen alles Gute für die Zukunft zu wünschen, und Yancy führte sich immer als vollendeter Gentleman auf.
    Als sie den Ball verließen, war Amelia überzeugt, daß es keiner Seele eingefallen wäre, etwas anderes zu behaupten, als daß Yancy Medford der herrlichste Mensch war, den Gott jemals geschaffen hatte. Nur sie schien es besser zu wissen.

6. KAPITEL
    Ruth saß in ihrem Sessel und sah zu, wie Amelia nervös auf und ab ging. „Hast du ihm auch bestimmt gesagt, daß er um elf Uhr hier sein soll?" fragte sie.
    „Ja, und ich habe es noch einmal wiederholt, bevor ich gestern nacht aus der Kutsche stieg. Ich weigere mich, auch nur noch eine Minute länger zu warten. Wie kann er mich fast eine Stunde warten lassen! Falls er doch noch auftauchen sollte, sag ihm bitte, daß ich mir das mit dem Einkaufen anders überlegt habe."
    Dann hörten sie Schritte von draußen, und im nächsten Augenblick kam Yancy herein. Er trat direkt auf Ruth zu. „Carlton ist glücklich zu schätzen, eine so reizende Frau zu haben." Er küßte flüchtig die ihm entgegengehaltene Hand. „Ich hoffe, meine Verspätung hat Sie nicht in irgendeiner Weise beeinträchtigt."
    „Nicht im geringsten. Leider kann ich das gleiche nicht von Amelia sagen. Sie sollten sich schämen, so spät zu kommen."
    Amelia stand mit offenem Mund daneben. Yancy hatte ihre Anwesenheit nicht einmal zur Kenntnis genommen!
    „Werden Sie uns heute begleiten?" fragte Yancy.
    „Nein, ich habe meine Weihnachtseinkäufe schon größtenteils hinter mir. Geht ihr beiden nur und amüsiert euch."
    Jetzt endlich drehte sich Yancy um und sah Amelia an. Wie üblich bot sie — diesmal in einem apricotfarbenen Stadtkostüm — einen umwerfenden Anblick. „Bist du bereit, Amelia?" fragte er

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