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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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einer neuen Taktik. Wenn Frauen sich ihr mit Fragen näherten, die ihre Beziehung zu Yancy Medford betrafen, entgegnete sie, daß er für sie wie ein kleines Hündlein sei, daß sie sich zu ihrem Amüsement halte. Mal abwarten, bis ihm das zu Ohren kommt, dachte sie bei sich.
    Später erhielt sie dann den ersten Schock des Abends. Clarence French setzte sie davon in Kenntnis, daß Yancy sie nur deshalb zu der Party begleitet habe, weil er Mitleid für sie hege.
    „Er sagte auch, Sie hätten Ihren Bruder gebeten, eine Heirat zwischen Ihnen beiden zu arrangieren", fügte Clarence hinzu.
    Amelias Augen wurden groß wie Wagenräder. „Wie kann dieser unverschämte Mann es wagen, solche Behauptungen in die Welt zu setzen!" brach es aus ihr heraus. „Hat das sonst noch jemand mit angehört?"
    Clarence wurde rot. „Nun, es standen ein paar Herren in der Nähe, die zum Rauchen hinausgegangen waren", sagte er mit bedauernder Miene. „Leider tauge ich nicht viel mit den Fäusten, aber irgendjemand hätte ihm eins aufs Maul dafür geben sollen, daß er solche unfeinen Dinge über Sie verbreitet."
    Inzwischen wissen es alle, dachte Amelia wutentbrannt. Wahrscheinlich flüstern und lachen die Damen bereits hinter ihren Fächern über mich. Was für eine bodenlose Frechheit von dem Mann!

    „Sie sollen wissen, daß ich kein Wort davon geglaubt habe."
    „Danke, Clarence." Amelia sah sich im Saal um. „Wissen Sie, wo sich Mr. Medford gegenwärtig aufhält? Ich hätte gern ein paar Worte mit ihm gesprochen."
    Die Musik brach plötzlich ab, und Elizabeth Holter rauschte in die Mitte des Tanzparketts und klatschte in die Hände. „Darf ich um Aufmerksamkeit bitten?"
    sagte sie aufgeregt. Nachdem sie die Aufforderung mehrmals wiederholt hatte, ebbte der Lärm ab.
    „Es ist mir eine große Ehre, die Verlobung von Yancy Medford mit unserer entzückenden Amelia Simpson bekanntzugeben."
    Ein Brausen erhob sich im Saal, als alle gleichzeitig zu sprechen begannen. Amelia hätte sich am liebsten unter einem Stuhl verkrochen. Statt dessen lächelte sie, als einer nach dem anderen herantrat, um ihr zu gratulieren. „Es gibt keine Hochzeit!"
    murmelte sie unhörbar. Dann fühlte sie, wie sich ein Arm um ihre Schultern legte, und als sie sich umwandte, stand Yancy neben ihr. „Ich habe mit dir zu reden!" fuhr sie ihn mit unterdrückter Stimme an.
    Yancy hob eine Augenbraue. „Mit dem kleinen Hündlein?"
    „Ich danke Ihnen . . . vielen Dank", sagte Amelia zu den Gratulanten.
    „Wird die Hochzeit bald stattfinden?" fragte eine Frau von unscheinbarem Äußeren.
    „Zu Weihnachten", entgegnete Yancy. „Ich halte das für den angemessensten Zeitpunkt, denn ich werde ja einen Engel heiraten." Er drückte Amelia an sich und grinste.
    „Oh, wie romantisch! Sie sind so ein hübsches Paar."
    „Wenn Sie uns bitte entschuldigen wollen", sagte Amelia nicht allzu freundlich. „Ich möchte gern meinen . . . Verlobten einen Moment unter vier Augen sprechen."
    „Aber natürlich." Das Paar entfernte sich.
    „Wärest du wohl so nett, mit mir nach draußen zu gehen?" wandte sich Amelia an Yancy. „Im Augenblick könnte ich mir nichts Reizvolleres vorstellen, als dir die Augen auszukratzen! Aber, oje, oje, was würden die Leute da nur sagen", setzte sie sarkastisch hinzu.
    Yancy lachte. „Du führst, ich folge."
    Als sie sich endlich einen Weg nach draußen gebahnt hatten, war Amelias Wut auf dem Siedepunkt angelangt. Endlich allein mit ihm, wandte sie sich dem Gegenstand ihrer Rachegelüste zu. Sie sah seine große Gestalt als Silhouette vor dem Lichterglanz, und obwohl sie sein Gesicht nicht sehen konnte, zielte sie mit der Hand in die richtige Richtung. Er faßte ihr Handgelenk und verhinderte so die beabsichtigte Ohrfeige.
    Amelia riß ihren Arm los. „Bei allem, was heilig ist, was für ein Recht hattest du, solch eine Ankündigung zu machen oder zu sagen, ich hätte Carlton gebeten, eine Heirat zu arrangieren? Wolltest du mich erniedrigen?"
    „Was ist los, Herzogin? Du kannst austeilen, aber nicht einstekken? Du hast doch damit angefangen. Was immer du gegen mich ausheckst, ich werde es dir mit gleicher Münze heimzahlen. Hinter meiner Äußerung steckte wenigstens ein Körnchen Wahrheit, während das mit dem ,kleinen Hündlein' eine ausgekochte Lüge war."
    „Du bist widerlich!"
    „Ich glaube, du kannst es dir nicht leisten, mit Steinen zu werfen, meine Süße. Und was die Ankündigung betrifft, die stammt von Carlton, nicht von mir.

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