Historical Weihnachtsband 1991
Gibt es noch etwas, worüber du mit mir reden möchtest?"
„Ich werde dich nicht heiraten. Lieber würde ich mir die Kehle durchschneiden."
Yancy ließ ein kehliges Lachen hören.
„Ich meine es ernst!"
„Nicht in tausend Jahren. Eher würdest du mir die Kehle durchzuschneiden versuchen."
„Warum tust du das, Yancy? Ich kann mir nicht vorstellen, daß du mich heiraten willst, genausowenig wie ich dich heiraten würde. In spätestens einem Monat gäbe es Mord und Totschlag."
„Das denke ich nicht."
„Du hast meine Frage nicht beantwortet!"
„Ich brauche deine Frage nicht zu beantworten. Wenn du mich aber ganz nett darum bittest. . ."
Um ihre Haltung wiederzugewinnen, holte Amelia tief Luft. „Nein, Mr. Medford. Das werde ich nicht."
Yancy lachte in sich hinein.
„Noch werde ich vor dir im Staub kriechen", setzte sie hinzu.
„Ich genausowenig, meine Liebe. Und nachdem das nun geklärt wäre, können wir unsere kleine Unterredung als beendet betrachten?"
„Morgen will ich einkaufen gehen. Als mein Verlobter wirst du mich um elf Uhr zu Hause abholen und mich begleiten, übermorgen komme ich dann mit Ruth zu dir und inspiziere deine Dienerschaft, um sicherzustellen, daß ich in ein ordentlich geführtes Haus einziehe. Natürlich möchte ich eine Zimmerflucht für mich selbst haben. Ich werde anfangen, die geeigneten Vorkehrungen zu treffen, sobald ich den Grundentwurf deines Hauses gesehen habe. Vielleicht muß ein Flügel umgebaut werden. Und . .
„Ich kann mich glücklich schätzen, eine so tüchtige Verlobte zu haben."
„Ja, das kannst du allerdings."
„Dann kann ich also aus deinen Worten schließen, daß du das Heiratsabkommen akzeptiert hast und die Hochzeit am ersten Weihnachtstag stattfinden wird."
Amelia hob ihre Rockschöße auf und schlenderte langsam davon. Noch in Hörweite sagte sie, ohne sich umzudrehen: „Es sei denn, du änderst deine Meinung."
Yancy kam hinter ihr her und legte seinen Arm besitzergreifend um ihre zierliche Taille. Sie wehrte sich, aber er hatte keine Mühe, sie festzuhalten.
„Du nimmst dir Freiheiten heraus!" Amelia spie die Worte förmlich aus. „Laß mich sofort los!"
Er beugte sich herab und küßte ihren Halsansatz, dann ließ er seine Zunge hinaufgleiten, bis er an ihrem Ohrläppchen knabbern konnte. „Da wir ja eh heiraten werden", flüsterte er, „sollte ich doch das Recht haben, einen kleinen Vorgeschmack auf die Köstlichkeiten zu bekommen, die du mir dann zu bieten haben wirst."
Amelia versteifte sich. „Es ... es wird keine Köstlichkeiten geben." So würde sie sich von ihm nicht rumkriegen lassen. „Ich habe keineswegs die Absicht, dein Bett mit dir zu teilen." Plötzlich wurde sie herumgerissen, und bevor sie irgend etwas dagegen unternehmen konnte, zog er sie in seine Arme und küßte sie auf den Mund. Amelia wappnete sich, um nicht darauf zu reagieren, obwohl es ein höchst verlockender Kuß war, der angenehme Empfindungen erweckte. Als er an ihrer Unterlippe sog, preßte
sie die Augen fest zu und kämpfte gegen die Erregung an, die ihr den Rücken heraufkroch.
„Sollte es zur Heirat kommen", sagte er, „garantiere ich dir, daß du mein Bett mit mir teilen wirst."
Amelia riß die Augen auf. „Soll das eine Drohung sein?"
„Hm-m."
Amelia versuchte, sich frei zu kämpfen, gab es aber auf, als er mühelos mit nur einer Hand ihre beiden Hände hinter ihrem Rücken festhielt. Sie konnte ein Zittern nicht unterdrücken, das ihren Körper durchlief, als er mit einem Finger der Wölbung ihrer Brust folgte und erst am Rand ihres tiefen Dekolletes halt machte.
„Du steckst voller Feuer, Amelia mein Schatz, und wartest nur darauf, daß jemand mit dem richtigen Streichholz kommt, um es zu entzünden."
Sein Lächeln und sein ganzes Gebaren zeigten Amelia, daß das, was soeben geschehen war, überhaupt keinen Eindruck auf den schamlosen Mann gemacht hatte. Wahrscheinlich war das etwas, was er, seinem Ruf zufolge, nicht gerade selten tat! „Wenn Sie fertig sind, Mr. Medford, dann können Sie Ihren Finger da wegnehmen und mich loslassen. Ich würde mich gern zurück in angenehmere Gesellschaft begeben."
„Als dein Verlobter verlange ich, daß du mir deine restlichen Tänze schenkst."
„Ich weigere mich."
Er steckte seinen Finger in ihr Mieder hinein. „Soll ich das Feuer anzünden?"
Amelia wußte, daß es keine große Anstrengung kostete, das Mieder herunterzudrücken und ihre vollen Brüste gänzlich freizulegen. Eine
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