Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
Vom Netzwerk:
Larry Crisp, der attraktivste ihrer Beaus.
    Zugegeben, er war nicht so attraktiv wie Yancy, aber sie betrachtete es als Vergnügen, zur Abwechslung ein paar Stunden in geistreicher Gesellschaft zu verbringen.
    Im Laufe des Abends jedoch stellte sich bei Amelia Langeweile ein. Sogar ihr Lachen klang gequält. Während sie sich an köstlichen Steaks ergötzten, traktierte Larry sie mit allerlei Komplimenten. Zum erstenmal erschienen sie ihr als nichts weiter als auswendig gelernte Worthülsen.
    Obwohl sie es zu vermeiden trachtete, ertappte sie sich dabei, wie sie Larry mit Yancy verglich. Weder besaß Larry diese männliche Ausstrahlung, die bei Yancy so natürlich wirkte, noch hatte er die Selbstsicherheit und innere Stärke, die ebenfalls Yancys Charakter bestimmten. Unruhig rutschte Amelia auf ihrem Stuhl umher.

    Außerdem fehlte Larry der Sinn für Humor, der bei Yancy so reichlich vorhanden war.
    Warum denke ich solche Dinge? schalt sich Amelia. Yancy ist nichts weiter als ein grober Klotz, den ich ein für allemal aus meinem Leben entfernen muß!
    Amelia blickte wütend auf die Reste ihres Desserts. Wenigstens hatte Larry sie nicht gefragt, warum sie mit ihm ausgehen wollte, wenn sie doch angeblich verlobt war.
    Wahrscheinlich hält er sich für unwiderstehlich, dachte sie.
    „Larry", sagte sie zu ihrem Begleiter. „Leider habe ich furchtbare Kopfschmerzen.
    Wären Sie sehr enttäuscht, wenn ich Sie darum bitten würde, mich nach Hause zu bringen?"
    „Nicht im geringsten. Vielleicht ist bei Ihnen ja eine Grippe im Anzug."
    „Da dürften Sie wohl recht haben."
    ★
    Da zu Weihnachten immer soviel Rummel war, wurden am Thanksgiving-Day — dem letzten Donnerstag im November — im Hause Simpson nur die Familie und die engsten Freunde eingeladen. Yancy erschien um drei Uhr nachmittags und fügte sich anstandslos in die Gesellschaft ein. Amelia wartete darauf, daß er irgendeine Bemerkung darüber machte, daß sie am Abend vorher mit einem anderen Mann ausgegangen war, doch sie wartete vergebens. Wie gewohnt verkörperte er den charmanten Partner. War denn die Neuigkeit noch nicht bis zu ihm vorgedrungen?
    Als Yancy in der Nacht nach Hause fuhr, grinste er vor sich hin. Er hatte Amelia während der ganzen Zeit seines Besuches zappeln gesehen und war sich des Grundes ihrer Unruhe wohl
    bewußt. Am Morgen waren sogenannte Freunde auf dem kürzesten Weg zu ihm nach Hause gekommen, um ihm zu hinterbringen, daß Amelia mit einem anderen Mann diniert habe. Er hatte einen Skandal nur dadurch vermieden, daß er erklärte, sie habe seine Erlaubnis gehabt. Dann hatte er beschlossen, sich nicht dazu zu äußern und Amelia eine Weile schmoren zu lassen. Sie wußte ja, daß er es ihr heimzahlen würde.
    Nachdem Thanksgiving vorbei war, begann nun ernstlich die Weihnachtszeit.
    Schaufenster wurden bunt dekoriert, und die Menschen waren mit Einkäufen und der Planung von Bällen und Partys beschäftigt. Eine Woche lang führte Yancy Amelia zum Essen und Trinken aus und verhielt sich immer wie ein perfekter Gentleman. Sie konnte es kaum fassen, daß er nicht einmal den Versuch unternahm, sie wenigstens zu küssen. Wenn er sie nach Hause brachte, dankte er ihr für den schönen Abend und fuhr davon. Wenn sie ihn in ein ernsthaftes Gespräch zu verwickeln suchte, wechselte er das Thema. Amelia begann seine neue Art, sich als Gentleman zu benehmen, allmählich als wenig schmeichelhaft zu empfinden. Hatte er das Interesse verloren? So etwas war ihr bisher nie begegnet, und es tat ihrem Stolz weh. Und dann stand ja auch Weihnachten vor der Tür, und Yancy zeigte keinerlei Neigung, die Hochzeit abzublasen. Amelia fiel langsam in Verzweiflung.
    Sie waren im Theater gewesen und warteten auf Yancys Kutsche, als Amelia beschloß, die leidige Angelegenheit ein für alle Mal zu klären. „Es ist schon spät, aber könnten wir nicht ein bißchen herumfahren? Ich habe mit dir zu reden."
    „Also gut." Yancy befahl dem Kutscher, in Richtung des Parks zu fahren. „Worüber möchtest du denn mit mir sprechen?" fragte er, als sich die Kutsche in Bewegung setzte. „Was ich dir zu Weihnachten schenken werde?"
    „Das größte Geschenk, das du mir machen könntest, wäre, die Hochzeit abzusagen.
    Ich will wissen, ob du mit dieser Farce fortzufahren gedenkst."
    „Ja. Du kannst dich meinetwegen auf den Kopf stellen, aber zu Weihnachten wird geheiratet."
    „Aber warum denn nur, du meine Güte? Wir mögen uns ja nicht einmal. Du warst jetzt lange

Weitere Kostenlose Bücher