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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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den Fersen gewesen wäre.

5. KAPITEL
    Saras Ehe war nicht perfekt und harmonisch gewesen. Es hatte sie so beeindruckt, daß ein gutaussehender Mann wie Robert um sie warb, daß sie es versäumte, seinen Charakter näher zu erforschen. Während der Jahre, in denen er zunächst als gefangen und dann als tot galt, begann sie, ihn immer mehr zu glorifizieren, und sie dachte nicht mehr daran, wie sehr er sich schon bald nach ihrer Heirat verändert hatte. Vor allem die intime Seite ihrer Ehe war schnell zu einer Pflicht geworden, der sie auf Verlangen nachzukommen hatte, was er zum Glück nicht allzu häufig erwartete.
    Genau diese Erinnerung ließ es ihr um so merkwürdiger erscheinen, wie sehr Robert nun ihr Verlangen weckte. Fast vom ersten Augenblick an, seit er wieder da war.
    Sara wußte, daß sie keine ausgesprochen leidenschaftliche Frau war. Robert hatte auch nie häufiger als zweimal in der Woche und dann auch nur für wenige Minuten ihre Aufmerksamkeit beansprucht. Als sie schwanger war, noch viel weniger. Ihr war es ganz recht gewesen.
    Nur warum lief ihr jetzt jedes Mal eine Welle der Erregung durch den ganzen Körper, wenn sie nur an die Erfüllung ihrer ehelichen Pflichten mit ihm dachte? Warum raste ihr Herz und stockte ihr fast der Atem?
    Natürlich, sie liebte ihn. Das hatte sie immer getan. Merkwürdig war nur, daß allein der Duft seines Körpers in ihr die Lust aufsteigen ließ, sich an ihn zu schmiegen und sich vor Erregung zu winden.
    „Sara", flüsterte Robert, als er die Decke hob, um sich neben sie zu legen. „Du bist doch nicht müde, oder?"
    „Nein", wisperte sie und wunderte sich über den rauhen Klang ihrer Stimme. „Fühlst du dich auch wirklich gesund, Robert?"

    „Sagen wir mal so. Wenn ich dich nicht bald bekomme, mein geliebtes Eheweib, dann werde ich wirklich krank. Und zwar vor Sehnsucht. Wollen wir dich jetzt aus deinen Hüllen befreien? Was meinst du? Die Nacht ist gar nicht so kalt. Was willst du mit dem dummen Nachthemd?"
    Und dann zog er sie genüßlich und langsam aus, als wenn sie sein Weihnachtsgeschenk wäre. So etwas hat er doch noch nie getan, wunderte sie sich.
    Jedenfalls nicht so hingebungsvoll und sanft. Als seine Hände an ihr entlangglitten und er sie im Halbdunkel voller Begierde ansah, wurde ihr plötzlich heiß. Ihr war, als würde sie am ganzen Körper erröten. Sie konnte nicht mehr unterscheiden, ob es vor Scham oder vor Leidenschaft war.
    „Oh, Robbie", flüsterte sie und war fest entschlossen, ihm ihren Körper bedingungslos zu überlassen. „Was ist mit deinem . . . ooh." Sie stöhnte, als seine Hände sich ihren Brüsten näherten. „ . . . mit deinem Sinn für Sitte und Anstand?"
    Er lachte verblüfft. „Aber mein Schatz, wir sind doch Mann und Frau und einander nicht fremd."
    Und doch, irgendwie fühlte er sich merkwürdig, als wenn er etwas Verbotenes tat.
    Der Gedanke verursachte ihm ein erregendes Prickeln, was die Lust in ihm noch mehr steigerte.
    Seine Hand bewegte sie weiter. Sara rang nach Luft. „Oh, Robbie", seufzte sie entzückt.
    „Wie um alles in der Welt habe ich es nur all die Jahre ohne dich ausgehalten?"
    flüsterte er ihr ins Ohr. „Und ohne das hier", fügte er hinzu.
    Sara fragte sich fast das gleiche. Robert hatte nie viel im Bett geredet. Höchstens über das Wetter und die Farm. Außer vielleicht am Anfang ihrer Ehe. Und jetzt sagte er solch wunderbare Dinge. Und er hatte sie auch nie so berührt. Sogar seine Art zu sprechen hatte sich verändert, seit er bei den Yanks gewesen war . . .
    „Es tut mir leid, daß meine Hände so rauh sind", entschuldigte sie sich und errötete erneut.
    Robert umfaßte ihre Finger und führte sie an seine Lippen. Dann legte er ihre auf seine Brust. „Ich mag deine Hände. Und eines Tages werden sie wieder so glatt und weich wie Seide sein. Wenn dieser verdammte Krieg vorbei ist, kaufe ich dir eine dieser neuartigen Maschinen mit rotierendem Waschbrett, und zum Schrubben der Holzböden stellen wir eine Putzfrau ein."
    Sara merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Als wenn sie sich jemals solch einen Luxus leisten könnten! Trotzdem freute sie sich über seine Worte.
    Er küßte ihre Lippen, ihren Nacken und ihre Brüste. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bevor er an Stellen gelangte, die er noch nie berührt hatte, und die Haut mit den Lippen zu liebkosen begann. Sara atmete schwer und bewegte sich unruhig.
    „Hab keine Angst, Liebes. Ich werde dir nicht weh tun", flüsterte er

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