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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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freute.
    „Aber meine Liebe, Ihr wart doch die Erste, die mir den Gedanken eingab, die beiden würden gut zueinanderpassen“, flüsterte er zurück. „Und wie es scheint, hattet Ihr wieder einmal recht.“
    Orrick ergriff ihre Hand und küsste sie. Er drehte sie sogar um und berührte die empfindliche Haut ihres Handgelenks mit der Zunge. Er wusste sehr gut, welche Wirkung das bei Margaret haben würde. Und sie wusste, dass ihm nicht entging, wie sie dabei ein Schauer überlief.
    „Zwei weitere von Euren verwundeten Kreaturen werden uns jetzt verlassen. Werdet Ihr nach neuen suchen?“
    Er musste sie nie suchen. Sie fanden ihn immer von selbst, ihn und die Zuflucht, die er bot. Und wie Margaret vor vielen Jahren entdeckt hatte, als sie ihn fand, forderte er niemals jemanden auf zu gehen.
    „Gewiss werden andere kommen, meine Liebe. Solange, wie Ihr an meiner Seite seid.“
    Der glühende Blick, den er ihr schenkte, ließ selbst nach zwanzig Jahren Ehe ihr Herz rasen und ihre Hände feucht werden. Dieser Blick versprach so viel. Dieser Blick kündete die Freuden langer Winternächte und liebevoller Tage an.
    „Ich werde immer die Eure sein, Mylord.“ Das war die Wahrheit. Nichts würde sie trennen. „ Waes hael , Mylord.“ Sie prostete ihm mit ihrem Becher zu.
    Er hob den seinen und erwiderte: „ Drinc hael , Mylady.“
    Sie nippten an ihren Bechern, und Margaret beobachtete, wie Orrick den Blick durch die Halle und über seine Leute schweifen ließ. Sein Lächeln verriet ihr, wie zufrieden er mit dem war, was er sah. Seine Worte aber bestätigten nur, was Margaret schon wusste.
    „Alles ist gut auf Silloth. Alles ist gut.“
    – ENDE –

Suzanne Barclay
    Ein Licht im Herzen

1. KAPITEL
    London, 19. Dezember 1387
    Es war genau die richtige Nacht, um auf Diebestour zu gehen.
    Der Himmel war dunkel und mondlos, die Straßen beinahe menschenleer. Der eisige Wind, der durch die Gassen der Stadt mit ihren Gebäuden aus Stein und Holz pfiff, hatte die meisten Leute in ihre Häuser getrieben. Selbst Cosen Lane in The Steelyard, wo es sonst wegen der nahen Docks laut und geschäftig zuging, lag ruhig da.
    Was für Rosemarys Vorhaben genau das Richtige war.
    Selbstverständlich ist es keine richtige Diebestour, überlegte sie bei sich und zog selbstgerecht die Nase kraus. Die Ware war schließlich ihr Eigentum. Sie hatte sie gekauft und auch dafür bezahlt. Und jetzt holte sie sie nur ab.
    Rosemary zog ihren Mantel enger um sich, während sie wütend zu dem Lagerhaus auf der anderen Straßenseite hinüberstarrte. Geschlagene zwei Stunden lauerte sie nun schon hier in dem dunklen Gässchen. Hätte dieser Narr von einem Mann ihren Erklärungen richtig zugehört, wäre das alles nicht nötig. Aber Master Jasper Pettibone, der Dockvogt des hochwohlgeborenen und offensichtlich einflussreichen Lord William Sommerville, hatte sie wie den letzten Dreck behandelt.
    Als sich jetzt die Doppeltür des Lagerhauses öffnete, richtete Rosemary sich auf. Der Wind erwischte einen der Türflügel und donnerte die von Metallbändern zusammengehaltenen Bohlen gegen die Mauer. Helles Licht fiel auf die Straße. Rosemary zog sich vorsichtig in den Schatten zurück.
    Ein Mann in grauer Tunika und ausgebeulten Hosen stürzte laut fluchend der Tür hinterher. Er wurde der Dicke John genannt und war einer der Wächter, die drohend dabeigestanden hatten, als Master Jasper Rosemarys einzige Chance zunichtemachte, ihre Familie zu retten. Während John jetzt mit der Tür kämpfte, traten noch zwei Männer aus dem Lager. Es waren ein weiterer Wächter und ein kleinerer Mann, dessen auffälliger weißer Haarschopf im Wind wehte.
    Das war Jasper Pettibone, der herzlose, gemeine Kerl, der sie heute Morgen verjagt hatte. „Mach, dass du wegkommst, du lästiges Frauenzimmer“, hatte er sie angeknurrt. „Wenn du keine Rechnung vorzeigen kannst, die beweist, dass du bezahlt hast, bekommst du auch deine Waren nicht.“
    „Aber ich sagte Euch doch, dass ich George Treacle die Hälfte bereits …“
    „George ist tot.“
    „Ich weiß.“ Das Herz war ihr schwer, weil sie ihren Freund verloren hatte. „Bestimmt hat er Lord William Bescheid gegeben, dass ich bezahlt habe.“
    „Hat er nicht. Und die Diebe, die ihn umbrachten, stahlen seine Rechnungsbücher. Es gibt also keine Aufzeichnungen.“ Und dabei hatte Jasper sie so wütend angestarrt, als wäre sie an allem schuld. „Mein Herr sagt, wer keine Rechnung vorweisen kann, kriegt auch nichts

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