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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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Okay, Karen?«
    »Er wird gar nichts machen.«
    »So oder so.«
    Als der Mann hinausging, wandte Karen sich wieder Delaney zu. »Was wollen Sie hier, Inspector?«
    »Du weißt, weshalb ich hier bin.«
    »Nein, weiß ich nicht.« Sie warf Kate einen Blick zu, als nähme sie sie erst jetzt wahr. »Und wer ist die Zuckerpuppe?«
    »Sei nett, Karen.«
    Karen wollte gerade antworten, als ein kleiner Mann mit Brille in kurzärmeligem Hemd mit ordentlich geknoteter Krawatte in die Küche kam.
    »Was ist hier eigentlich los?«
    Karen nickte ihm verärgert zu. »Geh ins Zimmer zurück, ich bin gleich wieder da.«
    Unwirsch schüttelte der kleine Mann den Kopf. »Das reicht mir nicht. Ich habe gutes Geld bezahlt.«
    Delaney trat auf ihn zu. »Warum tun Sie nicht, was sie sagt, und gehen einfach?«
    Wieder schüttelte der Mann den Kopf. »Ich habe gutes Geld bezahlt. Dafür will ich meine Dienstleistung.«
    Delaney zeigte ihm seinen Dienstausweis. »Vielleicht möchten Sie ja gerne drüben in White City bedient werden.«
    Der Mann wurde wütend, seine roten Augen verengten sich hinter der metallgefassten Brille.
    »Das können Sie nicht machen. Die Art meiner geschäftlichen Transaktion mit Aisleyne ist vollkommen legal, und das wissen Sie. Ich werde mir Ihren Namen aufschreiben und Anzeige erstatten.« Der Mann sah zu Kate hinüber und lächelte. »Es sei denn, die da ist zu haben.«
    Delaney wäre auf ihn losgegangen, doch Karen griff in ihre Tasche, ging zu dem Mann hin und stopfte ihm ein paar Geldscheine in die Hand.
    »Komm später wieder, Reginald. Gib mir eine halbe Stunde.«
    »Später kann ich nicht mehr. Ich habe noch was zu tun.«
    »Willst du, dass ich es Marjorie erzähle?«
    Der kleine Mann wurde blass und schien irgendwie in sich zusammenzufallen.
    »Kein Grund, gemein zu werden.«
    Karen lächelte. »Ich werde es wiedergutmachen.«
    »Wie?«
    »Ich mache dir den Eierpudding, ohne Aufpreis.«
    Erfreut nickte der Mann und verzog sich.
    Als die Eingangstür ins Schloss fiel, deutete Delaney auf Kate. »Das ist Kate Walker. Eine Kollegin.«
    Karen zuckte die Achseln. »Und warum sind Sie hier?«
    »Tu doch nicht so. Das weißt du ganz genau.«
    »Sie sieht gar nicht so aus.«
    »Verarsch mich nicht, Karen. Ich kann dir dein Leben noch um einiges unangenehmer machen als dieser Versager von einem Zuhälter.«
    »Er ist nicht mein Zuhälter.«
    Kate löste ihre verschränkten Arme. »Sie haben ihn angerufen, Karen. Offensichtlich wollten Sie doch helfen.«
    Karen schüttelte den Kopf.
    »Ich will da nicht reingezogen werden, Delaney. Überall um Sie herum kommen Leute zu Schaden. Ich will nicht enden wie Jackie Malone oder ihr zwielichtiger Bruder.«
    »Das wird nicht passieren.«
    Hin- und hergerissen, schüttelte Karen den Kopf.
    Delaney beugte sich vor. »Es liegt an dir. Entweder du erzählst mir alles, was du weißt, und ich mache dem ein Ende. Oder du lässt es. Aber dann könntest du die Nächste auf ihrer Liste sein.«
    »Die wissen gar nichts von mir.«
    »Ich habe’s ja auch rausgekriegt. Dir sollte daran gelegen sein, dass sie es nicht tun.« Er griff in die Tasche und zog ein Fünfzehn-mal-neun-Foto von Jackie Malones verstümmeltem Körper heraus. »Oder willst du vielleicht so enden?«
    »Um Himmels willen, Delaney, stecken Sie das weg! Sie haben ja recht.«
    »Dann legen Sie los.«
    Seufzend nahm Karen das Zigarettenpapier und einen kleinen Beutel mit Gras vom Tisch. »Jackies Junge, Andy.«
    »Ja?«
    »Es hängt alles mit ihm zusammen.« Karen fing an, sich einen Joint zu drehen. »Er sollte eigentlich bei seinem Onkel sein. War er aber nicht. Die beiden hatten sich gestritten, und er kam wieder nach London.«
    »Ging aber nicht zu seiner Mum zurück?«
    »Nein. Sie wissen ja, wie Andy ist.«
    »Tja, er ist dreizehn.«
    »Wie auch immer, er hatte Kumpel. Einen ganzen Haufen, die alle in einem besetzten Haus in der Finchley Road wohnten. Jedes Alter.«
    »Und?«
    »Er war aufs Bettlerspielen spezialisiert. Auf der Straße, unten in der U-Bahn. Billy hat das organisiert. Obdachlosenschild, magerer Hund, geborgtes Baby. Sie kennen das.«
    »Ja, ich kenne das. Andy hat also auf der Straße gebettelt?«
    »Bis er eines Tages von Mitarbeitern eines Sozialzentrums aufgegriffen wurde.«
    Kate sah sie an. »Was für ein Sozialzentrum?«
    Karen zuckte die Schultern. »Die haben sich um streunende Kinder gekümmert. Allerdings nicht die üblichen Gutmenschen. «
    »Gutmenschen?«, fragte Kate.
    Delaney bedeutete

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