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HMJ06 - Das Ritual

HMJ06 - Das Ritual

Titel: HMJ06 - Das Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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regen Sie sich so sehr über ein Paket auf?«
    Na schön. Dann hatte Bellitto das Papier nicht gesehen. Das bedeutete jedoch nicht, dass er nichts darüber wusste. Jack hob die Pistole und setzte die Mündung genau auf Bellittos Herzgrube.
    »Vicky Westphalen – was bedeutet sie für Sie?«
    Mit Bellittos Reaktion auf diese Frage hatte er nicht gerechnet – die Miene des Mannes zeigte, dass er zutiefst geschockt war. Er blickte wieder auf das Papier.
    Jack fiel in diesem Augenblick ein, dass Vickys Vorname in der Mitteilung gar nicht genannt worden war. Und Bellitto schaute reichlich verwirrt drein, als versuchte er, dahinter zu kommen, woher Jack ihn kannte.
    Er weiß nicht, welche Verbindung zwischen uns besteht!
    Wie, zum Teufel, konnte er dann …?
    Lyle beugte sich vor und warf noch einmal einen Blick über Bellittos Schulter auf die Nachricht. »Sie meinen, es geht in diesem Fax um ein Kind? Ein Kind, das Sie kennen?« Er schüttelte voller Abscheu den Kopf. »Das ist ja grässlich, Mann! Wirklich schlimm!«
    Jack dachte daran, dass es in seinem Leben keine Zufälle mehr gab und dass diese Angelegenheit mit Begriffen wie »abscheulich« und »hässlich« keinesfalls zu beschreiben war.
    Und dann erinnerte er sich an den Polizisten, der in der Umgebung von Gias Wohnung herumgeschnüffelt und sich nach Vicky erkundigt hatte. War er ein Mitglied von Elis »Zirkel«?
    Es gab nur einen Weg, das in Erfahrung zu bringen.
    Er wedelte mit dem Fax vor Bellittos Gesicht herum. »Das kommt von Ihrem Freund bei der Polizei, nicht wahr?«
    Bellitto zuckte zusammen und starrte Jack an. Seine Augen gaben eine eindeutige Antwort.
    »Ich kenne Ihren gesamten Zirkel, Eli.«
    Nicht ganz, aber die anderen Mitglieder waren unwichtig. Vor allem in diesem Augenblick. Er schnappte sich das Klebeband und pappte es Eli wieder auf den Mund.
    »Ich muss los.«
    Lyle blinzelte. »Los? Wohin?«
    »In die Catskills. Ich muss zu diesem Sommerlager und mich vergewissern, dass es Vicky gut geht.«
    Und wenn dies nicht das einzige Gerät war, an das das Fax geschickt worden war? Bellitto hatte von seinem »Zirkel« gesprochen. Das konnte bedeuten, dass neben Minkin noch beliebig viele andere Personen dazu gehörten. Mit »A.« war vermutlich genau er gemeint: Adrian Minkin. Er könnte das gleiche Fax empfangen haben – und in diesem Moment bereits unterwegs sein. Vielleicht nimmt er sogar noch andere Angehörige des Zirkels mit, wie diesen Polizisten. Und alle haben es auf Vicky abgesehen …
    »Sie brauchen doch gar nicht selbst die Reise zu machen!«, meinte Lyle. Er klang aufrichtig besorgt. »Sie können anrufen!«
    »Das weiß ich, aber es reicht nicht.«
    Er würde sofort telefonieren, im Lager Bescheid sagen, dass Vicky in Gefahr schwebte, dass man auf sie aufpassen und sie mit niemandem außer ihrer Mutter mitgehen lassen solle. Dann würde er hinfahren und sich im Wald auf die Lauer legen und darauf achten, dass niemand etwas vermasselte.
    »Aber was ist mit diesem Kerl? Was machen wir mit ihm?«
    »Ich helfe Ihnen, ihn in den Wagen zu verfrachten. Sie bringen ihn zum Haus und führen den Tausch durch. Sagen Sie Gia, dass wir uns im Lager treffen und Vicky gemeinsam nach Hause bringen.« Er bemerkte, wie Bellitto ihn verwirrt ansah. Das brachte ihn dazu, ihm etwas zu liefern, worüber er sich den Kopf zerbrechen konnte. »Ja, Sie haben richtig gehört, Eli. Wir überlassen Sie Tara Portman – für jemand anderen.« Zumindest hoffte Jack, dass es so laufen würde. »Sie erwartet Sie im Haus Ihres alten Freundes Dimitri. Sie hat sich etwas ganz Besonderes für Sie ausgedacht.«
    Das müsste eigentlich ausreichen, um ihm Probleme mit seinem Schließmuskel zu bereiten.
    Und jetzt brauchte er schnellstens ein Telefon. In dem kleinen Büro hatte er eins gesehen.
    »Ich bin gleich zurück«, gab er Lyle Bescheid, während er hinausging. Er deutete auf Bellitto. »Achten Sie darauf, dass er sich keinen Millimeter rührt.«
    Lyle nickte. »Okay, aber beeilen Sie sich. Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns bleibt.«
    Jack hatte das Esszimmer zur Hälfte durchquert, als er ein Geräusch vernahm und im Bereich der Treppe zu seiner Linken eine Bewegung wahrnahm. Er war nicht darauf vorbereitet, doch er schaffte es, die Hände schnell und weit genug zu heben, um die Pistole zwischen seinen Kopf und den Schürhaken zu bringen, mit dem ein wahrer Gorilla von einem Mann zuschlug. Die Waffe wirbelte durch die Luft. Jack taumelte zurück, prallte gegen

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