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Hochgefickt

Titel: Hochgefickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie Bergdoll
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Leben lang nur rumphantasieren, und dazu soll sie Nein sagen?!«
    »Aber sie will doch ihr Sex-Image wechseln und eine ernsthafte Schauspielerin werden!« Das Engelchen war zunehmend verzweifelt.
    »Ganz genau, du Sparhirn! Könnte es denn dafür wohl bessere Startbedingungen geben, als sich von einem der erfolgreichsten Regisseure des Landes und seinem Star vögeln zu lassen, hmm …?! Na also, und jetzt verzieh dich auf deine blöde Wolke, du Harfenheini, und gönn anderen auch mal was!«
    Das Engelchen wurde noch mal mit dem Dreizack in den Hintern gepiekst, woraufhin es sich in weißen Nebel auflöste, dann zwinkerte mir das Teufelchen zu und sagte: »Viel Spaß, zeig den beiden Jungs mal richtig, wo der Hammer hängt, und mach auch sonst das Beste draus! Ich hab nämlich mit dem Bremser ’ne Wette am Laufen …!«, bevor es sich auch in Luft auflöste.
    Abgesehen vom nicht zu vernachlässigenden Aspekt, dass die Chancen auf den Quereinstieg in eine Schauspielkarriere vielleicht doch noch nicht völlig verspielt waren, hatten auch die sexuellen Seiten dieses Abenteuers wirklich einen hohen Reiz für mich. Also beschloss ich, der Aufforderung des Teufelchens zu folgen und mich den anwesenden Herren und der ganzen unglaublichen Situation einfach lustvoll hinzugeben, während mir die Jackson 5 im Hintergrund schon mal für alle Fälle die Rechtfertigungsblaupause zurechtlegten: »… don’t blame it on the sunshine, don’t blame it on the moonlight, don’t blame it on the good times, blame it on the boogie! Don’t blame it on the sunshine, …«
    Als selbiger ungefähr vier Stunden später anfing, den neuen Tag durch die Ritzen der zugezogenen Vorhänge zu schicken, lagen wir erschöpft, verschwitzt und miteinander hochzufrieden auf dem Kingsize-Bett und rauchten eine fette Tüte, um nach dieser Orgie allmählich mal wieder runterzukommen und bis in den Nachmittag schlafen zu können.
    Leo knackte als erster weg, Dieter folgte wenig später, und ich hatte endlich Ruhe, die neuen Eindrücke in die Schubladen meines Kopfes zu sortieren, denn durch diese neue Erfahrung war mir einiges klar geworden: Dass fast jeder Mann sich zwar hervorragend einen Dreier mit zwei Frauen vorstellen kann, während jedoch der Gedanke an eine Dreierkonstellation mit nur einer Frau die Mehrheit der Herren verschreckt, hat gar nichts mit Homophobie zu tun, wie ich vorher immer gedacht hatte. Dass viele Männer eine solch komparative Situation nach Möglichkeit vermeiden, hat eher eine andere Ursache: die ewige Urangst, dass die Größe vielleicht doch nicht ganz so unwichtig sein könnte, wie ihnen immer erzählt wird. Natürlich kann man auch ein Cornichon durch entsprechenden Zuspruch durchaus glauben machen, dass es eine saftige Salatgurke ist, aber das funktioniert eben nur, wenn man auf der Arbeitsplatte nicht zusätzlich noch eine Aubergine rumliegen hat, die freundliche Lügen dem Cornichon gegenüber direkt als solche entlarvt.
    Sich demnach als Mann freiwillig in eine Situation zu bringen, wo dem eigenen Selbstbild mitunter nachhaltig Schaden zugefügt werden kann, erfordert also entweder eine extrem ausgeprägte Hybris oder ein extrem ausgeprägtes Genital, und bei der Kombination Leo – Dieter war beides vorhanden: witziger Größenwahn und wahnwitzige Größe. Hier hielt sich das Cornichon einfach aufgrund immenser Nachfrage mindestens für eine äußerst delikate Zucchini, während die Aubergine sich selbst als ungenießbares Problemgemüse wahrnahm – beides Fehleinschätzungen, die mit den tatsächlichen Liebhaberqualitäten nichts zu tun hatten.
    Denn zu viel Konsum ungefilterten Zuspruchs aus der Damenwelt schien nicht nur die Selbsteinschätzung zu verzerren, sondern darüber hinaus auch die horizontale Kreativität verkümmern zu lassen – und dieses Manko sollte man sich definitiv nicht erlauben … als Cornichon erst recht nicht. Während ich noch über mein frisches Insiderwissen grinste, dass das neue deutsche Sexsymbol keine Granate im Bett war, schlief ich ein und wurde erst wieder wach, als ich Leo und Dieter über meinen Kopf hinweg miteinander flüstern hörte. Ich tat weiter so, als schliefe ich noch, und hörte ihnen zu:
    »Echt der Hammer! Ich hätte nicht gedacht, dass die dermaßen abgeht …!«, sagte Leo anerkennend.
    »Das müssen wir unbedingt wiederholen, das will ich noch mal haben! Wann musst du weg?«
    »Die Produktion holt mich morgen früh um 7.30 Uhr ab, bis dahin muss ich nur noch den

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