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Hochgefickt

Titel: Hochgefickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie Bergdoll
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Text für zwei Szenen lernen … und du?«
    »Ich hab gleich um 16 Uhr Meeting mit dem Produzenten für den neuen Film, das dauert aber bestimmt nur ein bis zwei Stunden, dann könnte ich zurück sein. Kriegst du sie solange beschäftigt, dass sie nicht weggeht?«, fragte Dieter.
    »Da fällt mir bestimmt schon was ein …«, antwortete Leo mit der ihm eigenen Süffisanz.
    Mir war während dieses Dialogs auch etwas eingefallen: eine vielversprechende Taktik, wie ich mich dezent ins Schauspielbusiness bringen konnte – wohlgemerkt so, dass Dieter denken würde, es sei seine Idee gewesen. Aber zuerst einmal musste ich mich stärken, ich hatte einen Bärenhunger, und so klinkte ich mich ein, indem ich die Augen öffnete und sagte: »Hallo, die Herren, guten Morgen! War das alles geil eben … und gut geschlafen hab ich auch noch! Fehlt nur noch ein leckeres Frühstück, dann ist das wohl echt der perfekte Tag. Hab ich einen Hunger! Wie spät ist’s denn?«
    »Leider schon zu spät für Frühstück – wir haben kurz nach 14 Uhr. Aber trotzdem guten Morgen!«, antwortete Leo, und in dem Moment war mir klar, dass ich bei meiner internen Bewertung seiner horizontalen Fähigkeiten einen echt hoch anzurechnenden Pluspunkt vergessen hatte: Während des Sex hatte er wenigstens nicht viel geredet – sonst wär’ ich mir wahrscheinlich vorgekommen wie Miss Piggy.
    »Guten Morgen!«, sagte auch Dieter und hielt mir im gleichen Moment die Speisekarte des Roomservice vor meine Nase. »Vielleicht ist ja da was anderes dabei, was du magst!«
    Ich überflog die Karte und grinste daraufhin zuerst Dieter, dann Leo an: »Bestellt ihr Süßen mir bitte zwei Mal Club Sandwich, einen frischen Orangensaft und einen großen Cappuccino? Ich gehe in der Zeit so lange mal duschen … oder muss einer von euch dringend weg?« Kopfschütteln und Grinsen bei beiden.
    »Na herrlich«, sagte ich und fügte mit vielsagendem Augenzwinkern hinzu: »Dann ist ein Club Sandwich doch ein perfekter Einstieg in den perfekten Tag mit dem Sandwich-Club. Wie gut, dass ich bis morgen Vormittag frei hab!« Damit stand ich auf und ging mit dekorativ rausgestrecktem Hintern ins Bad, um die folgenden zwanzig Minuten singend unter der heißen Dusche zu verbringen.
    Nachdem wir gemütlich in flauschigen Hotelbademänteln am Wohnzimmertisch der Suite unser Club-Frühstück zu uns genommen und dabei angeregt geplaudert hatten, erklärte Dieter, dass er gleich leider kurz mal weg müsse, aber bestimmt spätestens um 18 Uhr wieder da sei – »mit Sushi vom besten Japaner der Stadt und neuem Pulver!« Anscheinend ging im Filmbusiness noch mal ein ganz anderer Groove ab, als ich bis jetzt von den Fernsehirren gewohnt war.
    Leo war gerade unter der Dusche, als Dieter aus dem anderen Bad kam und erschreckend frisch aussehend in Richtung Suiteausgang ging.
    »Dieter?«, fing ich ihn wimpernklimpernd ab, »Du kommst doch wirklich zurück und lässt mich hier nicht auf Dauer allein mit Leo hängen, oder …?«
    Er war sichtlich überrascht und erfreut, dass ich auf seine Anwesenheit anscheinend schärfer war als auf Leos: »Ja natürlich, keine Sorge!«
    »Puh, da bin ich echt beruhigt! Dann viel Erfolg bei deinem Treffen.« Ich ließ es mir nicht nehmen, noch strahlend hinterherzuschieben: »Und beeil dich … ich freu mich nämlich auf dich!«
    Einen Moment lang fühlte ich mich erinnert an mein Verhalten in der Anfangszeit mit Sebi – vielleicht auch nur, weil ich in Dieters Blick erkennen konnte, dass er mit meinem Zuspruch in dieser Intensität nicht gerechnet hatte, und ich anscheinend auch hier genau damit den Fisch am Haken hatte.
    Dieter war weg, und Leo kam erst nach fast einer Dreiviertelstunde aus dem Bad, während ich im Bademantel auf dem Bett saß und schon genüsslich eine kleine Sportzigarette anzündete – schließlich hatte ich auch so was wie einen Ferientag, da konnte ich mir das erlauben.
    Leo hatte sich das Handtuch um die Hüften gebunden und sah damit wirklich blendend aus, aber weder das, noch mein leichtes Stoned-Sein lenkten mich davon ab, dass ich auf Sex mit ihm alleine eher wenig Lust hatte. Viel lieber wollte ich testen, ob meine Menschenkenntnis bei Leo genauso gut funktionierte wie bei Dieter.
    Erst einmal blieb er aber zwischen Bad und Bett stehen und schaute mindestens zwanzig Sekunden lang angestrengt aus dem Fenster, das in den tristen Innenhof des Hotels ging. So konnte und sollte ich ihn, seine Tattoos und seine angespannten

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