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Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Hochsommermord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Frech
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Manuela getötet hat?«, erkundigte sich Markus Ackermann.
    »Davon müssen wir ausgehen.«
    »Dann würde ich vorschlagen, wir gehen jetzt schleunigst zu ihm.«
    Sie besprachen ihre Vorgehensweise und streiften anschlie ßend die Schutzwesten über. Kepplinger telefonierte mit Brandstätter und erklärte ihm ihr Vorhaben. Der Vorgesetzte bestand darauf, Streifenbeamte des Polizeireviers hinzuzuziehen. Kepplinger lehnte den Vorschlag ab.
    »Das würde viel zu lange dauern. Außerdem könnte Sander gewarnt werden, wenn plötzlich mehrere Streifenwagen in der Nähe seiner Wohnung auftauchen.«
    »Dann warten Sie gefälligst, bis Verstärkung aus Göppingen da ist!«, brüllte der Inspektionsleiter in den Apparat.
    »Dafür haben wir keine Zeit«, erwiderte Kepplinger und schaltete das Telefon ab. Sie machten sich auf den Weg zum Eingang des Wohnhauses, einem grauen Betonblock aus den siebziger Jahren. Lea Thomann zählte zwölf Parteien, die sich auf vier Stockwerke verteilten. Der Anordnung der Klingelknöpfe nach war nicht auszumachen, in welcher Etage Sander lebte.
    »Dann müssen wir Stockwerk für Stockwerk absuchen«, sagte Kepplinger und drückte auf den untersten Klingelknopf.
    »Ja, bitte.« Die metallisch scheppernde Stimme aus der Sprechanlage klang verunsichert.
    »Ein Paket für Herrn Sander. Er ist nicht da. Ich möchte es ihm vor die Wohnungstür legen.« Es knackte im Lautsprecher. Einige Sekunden geschah nichts, dann brummte der Türöffner. Eine alte Dame trat in den Flur und beobachtete neugierig die Eindringlinge.
    »Sie sind gar nicht von der Post. Was wollen Sie hier?«
    Lea hielt ihr den Dienstausweis hin. »Polizei. Sagen Sie uns, in welcher Etage Herr Sander wohnt?«
    Die Frau betrachtete misstrauisch die blaue Plastikkarte.
    »Ich kenne keinen Herrn Zanker.«
    Lea blickte zu den anderen und zog fragend Schultern und Augenbrauen nach oben. Dann wandte sie sich wieder der Dame zu. »Gut. Gehen Sie bitte zurück in Ihre Wohnung.«
    Leise gingen sie durch die verwinkelten Gänge. Im dritten Stock fanden sie endlich Sanders Namensschild neben einer Tür. Kepplinger betätigte die Türklingel. Im Inneren der Wohnung blieb es auch nach dem zweiten Versuch still.
    »Herr Sander, hier spricht die Polizei. Öffnen Sie die Tür!« Seine Stimme klang hart und entschlossen. »Entweder er ist nicht da, oder er hofft darauf, dass wir wieder verschwinden«, flüsterte er seinen Kollegen zu. »Wir treten die Tür ein.«
    Kepplinger deutete den beiden an, zur Seite zu gehen. Er nahm einen Schritt Anlauf und trat mit aller Kraft gegen das Schließblech unterhalb des Türknaufs. Die Tür federte schlagartig auf und knallte gegen eine dahinterliegende Garderobe. Sie betraten die Wohnung mit gezogenen Waffen. Kepplinger ließ seinen Blick durch die unaufgeräumten Zimmer schweifen. Überall lagen Staubknäuel auf dem Boden. In der Küche stapelte sich verschmutztes Geschirr. Ein säuerlicher Geruch verbreitete sich von dort aus in sämtliche Räume. Sander war nicht zu Hause. Christian Schwarz öffnete ein Fenster. In der Ferne grollte bedrohlich der Donner des herannahenden Gewitters.
    Kepplinger wählte die Telefonnummer der Dienststelle und informierte den aufgebrachten Brandstätter über ihren Einsatz. Sie vereinbarten, dass zwei Kollegen des Geislinger Re viers mit Christian Schwarz in der Wohnung bleiben sollten, für den Fall, dass der Verdächtige nach Hause kommen würde. Alle anderen würden nach Göppingen zurückkehren, um von dort aus die Fahndungen nach Sander und Jessen zu koordinieren. Am Telefon hörte Kepplinger das scharfe Poltern eines Donnerschlags, der die orkanartigen Windgeräusche und das deutlich hörbare Trommeln des Platzregens gegen die Büroscheiben des Vorgesetzten für einen kurzen Moment unterbrach.
    »Kepplinger, hier ist der Teufel los!«, erklärte der Inspektionsleiter, als er sich nach dem Ausmaß des Gewitters erkundigte. »Die Straßen haben sich bereits in reinste Sturzbäche verwandelt.«
    Die Rückfahrt konnte heiter werden, dachte Kepplinger.
    Erich Sander lehnte sich zufrieden auf dem Fahrersitz zurück. Die Tatsache, dass sein Gegenüber betrunken war, hatte ihm sein Vorhaben leichter gemacht als erwartet. Außerdem hatte er ihn bislang nicht einmal erkannt. Das Letzte, an das er sich vermutlich erinnerte, war der Griff nach dem Paket. Im selben Moment hatte er Jessen die Spritze in den Oberarm gerammt. Die Injektion wirkte sofort, und es war ein Leichtes gewesen, ihn

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