Hochzeit auf Sizilianisch
der Bikini ausgezogen wurde.
Die Kühle auf ihrer nassen Haut ließ sie frösteln, doch schon beugte sich eine Gestalt über sie und trocknete ihr behutsam die Brüste und die Hüften ...
Plötzlich lichtete sich der Nebel, und Heather erschrak, als sie das Gesicht des Mannes erkannte. "Nein!“ stieß sie angstvoll hervor.
"Was ist los, Heather?" fragte Angie, sprang aus dem Bett und kam zu ihr.
Erst als sie die Hand ihrer Freundin spürte, wurde sich Heather bewusst, dass sie sicher und geborgen in ihrem Bett lag.
"Ich muss geträumt haben", erwiderte sie ausweichend.
"Versuch zu schlafen." Angie war offensichtlich zu müde, um sich nach dem Inhalt des Traums zu erkundigen. Sie deckte Angie zu und strich ihr zärtlich über die Stirn. "Und denk vor allem nicht mehr an die schrecklichen Ereignisse."
Doch sobald Heather die Augen wieder geschlossen hatte, stellte sich das Bild wieder ein. Und das war alles andere als schrecklich. Schrecklich war einzig, wie sehr sie die Vorstellung genoss, nackt vor Renato zu liegen und seine Hände auf ihrer Haut zu spüren. Am meisten bewegte sie jedoch, dass sein Blick geradezu hilflos wirkte und er über sein Tun entsetzter schien als sie.
Heather schlief bis zum Mittag des nächsten Tages. Trotzdem fühlte sie sich danach alles andere als ausgeruht. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie begriff, wo sie sich befand und was geschehen war.
Umso mehr erschrak sie, als plötzlich Angie ins Zimmer gestürmt kam.
"Lorenzo kommt gleich zurück", berichtete sie freudestrahlend. "Renato wollte ihn in seinem Hotel in Stockholm anrufen, doch er war schon wieder abgereist."
"Bist du auch sicher, dass er auf dem Heimweg ist?" Von einer Sekunde auf die andere war Heather hellwach. Wenn stimmte, was Angie gesagt hatte, wurde es höchste Zeit, dass sie aus dem Bett kam. Lorenzo sollte sich nicht unnötig Sorgen machen.
"Sein Flugzeug ist vor einer Stunde gelandet", teilte Angie ihr mit. "Eigentlich müsste er schon hier sein. Er scheint es ohne dich nic ht ausgehalten zu haben", setzte sie lächelnd hinzu.
Kaum hatte Heather sich angezogen, hörte sie das Geräusch eines Automotors.
Der Wagen war kaum zum Stillstand gekommen, da sprang Lorenzo heraus und lief in großen Schritten die Treppe hinauf, wo Heather ihn bereits erwartete. Er wirkte bedrückt, wenn nicht gar verstört.
"Wo ist Renato?" fragte er Heather aufgeregt, und seine Umarmung fiel sehr flüchtig aus. "Ich muss sofort mit ihm reden."
„Es ist doch nichts passiert, Schatz", erwiderte sie in der Annahme, dass er sich seinen Bruder vorknöpfen wollte, weil er nicht besser auf sie aufgepasst hatte.
Doch Lorenzo schien sie gar nicht gehört zu haben. "Renato! rief er, und ohne seine Verlobte auch nur zu beachten, verschwand er im Haus.
Zu ihrer großen Verwunderung ließ er sich den ganzen Tag nicht mehr blicken, so dass sie sich erst am nächsten Morgen beim Frühstück wieder begegneten.
Doch auch dann hielt er es nicht für nötig, Heather sein Verhalten vom Vortag zu erklären.
Immerhin gab er ihr sein Ehrenwort, dass er sich mit Renato nicht gestritten hatte.
Auch in den nächsten Tagen bekam sie Lorenzo überaus selten zu Gesicht.
Morgens fuhr er in aller Frühe mit Renato nach Palermo ins Büro, und abends kamen sie meist erst spät zurück.
Doch Heather blieb nicht viel Zeit, ihren Verlobten zu vermissen, denn Baptista hatte beschlossen, ihr die Familie, in die sie bald einheiraten sollte, so nahe wie möglich zu bringen.
Nachdem sie Heather in jeden Winkel des Hauses geführt hatte, verbrachten sie viel Zeit damit, sich gemeinsam alte Fotoalben anzusehen.
Als Erstes zeigte ihr Baptista Bilder ihrer eigenen Hochzeit, auf denen eine ungewöhnlich schöne Braut zu sehen war, die glücklich in die Kamera blickte, während der Bräutigam eher mürrisch wirkte.
Vincente Martelli war gut einen Kopf größer als seine Frau und deutlich älter, und seine Körperhaltung verriet, dass er sich in seinem Smoking alles andere als wohl fühlte. Doch auch in seinem strengen Blick meinte Heather, seinen ältesten Sohn wieder erkennen zu können.
Als Baptista ihr die Aufnahmen von Renato zeigte, wurde Heather in ihrer Annahme bestätigt, dass er schon in jungen Jahren genau gewusst hatte, was er wollte. Und der entschlossene Zug um seinen Mund ließ erahnen, dass er sich bereits damals bestens darauf verstanden hatte, seinen Willen durchzusetzen.
Lorenzo mit seinen goldblonden Locken wirkte auf den Fotos aus seiner
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