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Hochzeit im Herbst

Hochzeit im Herbst

Titel: Hochzeit im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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grünen Pflänzchen. Sie brauchte nicht erst an ihnen zu riechen, um zu erkennen, worum es sich dabei handelte: Rosmarin, Thymian, Basilikum.
    Shane stellte zwei Gläser mit Eistee auf den Tisch, dann musterte er seinen Gast stirnrunzelnd. „Haben Sie noch nie eine Küche gesehen?”
    Kühl lächelnd wandte sie sich zu ihm um. Sie musste es irgendwie bewerkstelligen, irgendwann ein paar Minuten allein hier zu verbringen, dann würde es ihr bestimmt gelingen, das aufzuspüren, was hinter den Dingen lag. „Diese mustergültige Ordnung hier überrascht mich. Das hätte ich nicht erwartet.”
    Er reichte ihr ein Glas. „Meine Mutter hat uns alle darauf gedrillt, die Küche sauber zu halten. Hier wird gegessen, hier wird gekocht. Im Milchhaus muss man ja auch darauf achten, dass alles keimfrei ist.”
    „Im Milchhaus”, wiederholte sie. „Ich würde gern einmal beim Melken zuschauen.”
    „Gern. Wenn Sie morgens um sechs aus dem Bett finden. Warum ziehen Sie Ihren Blazer nicht aus? Es ist warm.” Und ihn interessierte, wie sie darunter aussah.
    „Mir ist nicht zu warm.” Sie schlenderte durch die Küche und warf einen Blick aus dem Fenster. „Eine herrliche Aussicht. Fällt Ihnen das schon gar nicht mehr auf?”
    „Nein. Sie werden sich mit der Zeit auch daran gewöhnen.” Er trat hinter sie und strich mit dem Zeigefinger leicht über ihren Nacken. Sie erstarrte.
    „Sie haben wunderhübsches Haar, Rebecca. Es steht Ihnen so kurz, weil es Ihren Nacken gut zur Geltung bringt. Und Sie haben wirklich einen sehr schönen Nacken.”
    Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Wollen Sie bei mir landen, Farmboy?”
    „Ich bin von Natur aus sehr neugierig.” Er stellte sein Glas hinter sich auf den Küchentresen, dann nahm er ihr ihres aus der Hand, stellte es daneben und trat dicht vor sie. „Sie nicht?”
    „Wissenschaftler müssen das wohl sein.”
    „Was halten Sie von einem Experiment?”
    „Was denn für eins?”
    „Nun, ich mache das …”

4. KAPITEL
    S hane legte Rebecca die Hände um die schlanke Taille und ließ die Finger zärtlich über ihren Rücken gleiten. Dass er plötzliches Begehren spürte, überraschte ihn nicht. Dass ihn das Verlangen jedoch mit einer solchen Heftigkeit überfiel, hatte er nicht erwartet. Nicht bei ihr.
    Was ihn allerdings nicht daran hinderte, dieses Gefühl in vollen Zügen zu genießen. Da sie seinen Zärtlichkeiten keinen Einhalt gebot, presste er sie fest an sich.
    Plötzlich spürte er den unwiderstehlichen Drang, sie zu küssen. Doch als er den Kopf neigte, hob sie das Kinn und fragte: „Ein Experiment? Fußend auf welcher Hypothese?”
    „Wie?”
    „Ihre Hypothese”, wiederholte sie, erleichtert, ihn verunsichert zu haben.
    Das gab ihr Zeit, sich zu wappnen. „Ihre These, was bei diesem Experiment herauskommen soll.”
    „These?” Er konnte den Blick nicht von ihrem faszinierenden Mund wenden. „Wie wär’s mit beiderseitigem Vergnügen? Reicht das, Doc?”
    „Sicher. Warum nicht? Sie wollen mich küssen, Farmboy, also machen Sie schon.”
    „Ich war ja gerade dabei.” Doch seine Lippen streiften ihren Mund nur und glitten hinunter zu ihrem Kinn. Sie hatte mit Abstand das hübscheste Kinn, das er jemals gesehen hatte.
    Dann berührten seine Lippen ihre, leicht wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Er liebte es von jeher, das Vergnügen hinauszuzögern.
    Vielleicht war das der Grund, weshalb er aufhörte zu denken, gerade lange genug aufhörte, um sich in diesem weichen Mund zu verlieren. Um ihre Lippen mit der Zungenspitze zu öffnen und das Innere ihres Mundes zu erkunden.
    Sie schmeckte seltsam vertraut. Er fragte sich, wie das möglich sein konnte, da er sie schließlich zum ersten Mal küsste, aber er war sich sicher, dass er diesen Geschmack kannte. Und diese Vertrautheit erregte ihn mehr als alles andere.
    Sie war so zierlich und hatte kleine feste Brüste. Und ihr Duft, der ihn an eine blühende Sommerwiese erinnerte, ließ sein Herz schneller schlagen. So schnell, dass erst ein paar schwindelerregende Minuten vergingen, ehe er bemerkte, dass sie sich nicht bewegt hatte. Sie stand einfach nur bewegungslos da, ohne ihn zu berühren und ohne seinen Kuss zu erwidern.
    Dass sie überhaupt nicht reagierte, wirkte auf ihn wie eine Ohrfeige. Er trat einen Schritt zurück, zu hastig, um lässig zu wirken, doch gleich darauf hatte er sich wieder in der Gewalt. Mit zusammengezogenen Augenbrauen studierte er ihr unbeteiligtes Gesicht, die Augen, in

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