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Hochzeit im Herbst

Hochzeit im Herbst

Titel: Hochzeit im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass sich auch nie etwas verändern würde. Das Herzstück des Ganzen war zweifellos das Wohnhaus.
    Als sie sich ihm näherte, begann ihr Herz sofort schneller zu schlagen.
    Sie blieb stehen.
    Auf den ersten Blick erinnerte das Haus mit seinen dicken Mauern fast an eine Festung. Stark und unverwüstlich. Die Fenster waren relativ klein, und die große Holzveranda auf der Rückseite hätte einen neuen Anstrich vertragen können. Rebecca fragte sich, ob es vorn wohl auch eine Veranda gab. Es war anzunehmen. Vermutlich stand ein Schaukelstuhl darauf, und ein Vordach hielt Sonne und Regen ab, sodass man bei jeder Witterung draußen sitzen konnte.
    Rebecca setzte ihren Weg fort und zögerte nur kurz, als zwei große Hunde auf sie zugerast kamen. Regan hatte ihr schon von ihnen erzählt, sie waren die Eltern des Golden Retrievers ihrer Freundin und tollten jetzt, übermütig mit den Schwänzen wedelnd, um sie herum und bellten sich die Kehlen heiser.
    „Brave Hunde.” Zumindest hoffte sie, dass sie das waren, während sie vorsichtig die Hand ausstreckte, um ihnen übers Fell zu streichen. „Brave Hunde. Ihr seid Fred und Ethel, nicht wahr?”
    Beide gaben ein zustimmendes heiseres Bellen von sich und rasten dann zurück zum Haus. Rebecca fasste es als Einladung auf und folgte ihnen.
    Schweine, dachte sie, als sie an einem Koben vorüberkam. Sie blieb stehen und betrachtete sie eingehend. Als sie zu grunzen begannen und anfingen, mit ihren Schnauzen den Erdboden in der Nähe des Zauns, vor dem sie stand, aufzuwühlen, lächelte sie. Sie wollte gerade die Hand durch die Zaunlatten stecken, da ließ eine Stimme sie mitten in der Bewegung innehalten.
    „Sie beißen.”
    Rebecca zog erschrocken ihre Hand zurück. Als sie aufschaute, sah sie Shane zwei Meter entfernt vor sich stehen, in der Hand einen großen Schraubenschlüssel.
    Shane lächelte. Ein Lächeln, von dem er wusste, dass es seine Wirkung auf Frauen nicht verfehlte, dessen war sich Rebecca sicher.
    „Sie beißen also”, wiederholte sie und versuchte sich seiner erotischen Ausstrahlung zu entziehen.
    „Ganz richtig, Schätzchen.” Er verstaute den Schraubenschlüssel in seiner Gesäßtasche, während er näher kam. „Sie sind gierig.” Ganz zwanglos nahm er ihre Hand und betrachtete sie eingehend. „Hübsche Finger. Lang, schlank und feingliedrig.”
    „Ihre sind schmutzig.”
    „Ich bin bei der Arbeit.”
    „Wie man sieht.” Sie lächelte freundlich und entzog ihm ihre Hand. „Ich wollte Sie nicht stören.”
    „Halb so schlimm.” Er streichelte die Hunde, die zurückgekommen waren. „Ich bin gerade dabei, einen Rechen zu reparieren.”
    „Dabei wird man so schmutzig?”
    „Ich rede nicht von einem putzigen kleinen Rechen mit einem Holzstiel, Stadtmädchen. Waren Sie drüben im Inn?”
    „Ja. Ich habe Cassie kennengelernt. Sie hat eine Führung mit mir gemacht und wollte mich eigentlich anschließend wieder zu Regan zurückfahren, doch da ich gerade in der Gegend war …” Sie unterbrach sich und warf einen Blick in den Schweinestall. „Ich habe noch nie in meinem Leben Schweine aus der Nähe gesehen. Ich wüsste gern, wie sie sich anfühlen.”
    „Sie haben Borsten”, erklärte er ihr. „Wie eine harte Bürste. Es fühlt sich nicht besonders gut an.”
    „Oh.” Sie drehte sich um und ließ ihren Blick schweifen. „Da drüben ist noch eine Menge freies Feld. Warum bauen Sie dort nichts an?
    „Weil sich das Land immer wieder für einige Zeit erholen muss.”
    Er schaute auf das Feld neben dem Wald. „Sie sind doch nicht etwa hergekommen, um etwas über Ackerbau und Viehzucht zu lernen?”
    „Vielleicht.” Sie lächelte. „Aber nicht jetzt.”
    „Aha. Und warum sind Sie dann gekommen?”
    „Ich wollte mich nur ein bisschen umschauen. Falls ich Ihnen nicht im Weg bin.”
    „Hübsche Frauen sind mir nie im Weg.” Er nahm sein Stirnband ab und wischte sich die Hände daran ab, bevor er es in die Tasche steckte.
    „Kommen Sie.”
    Noch bevor sie reagieren konnte, nahm er ihre Hand und zog sie mit sich. Nachdem sie um den Schuppen herumgegangen waren, fiel ihr Blick auf eine große, gefährlich aussehende Maschine mit heimtückisch scharfen Zähnen.
    „Das ist ein Rechen”, klärte er sie in mildem Ton auf und lächelte sie an.
    „Und was haben Sie mit ihm gemacht?”
    „Repariert.”
    Er führte sie hinüber zum Stall. Leute aus der Stadt interessierten sich dafür immer in erster Linie. Als sie am Hühnerstall vorbeikamen,

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