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Hochzeit im Herbst

Hochzeit im Herbst

Titel: Hochzeit im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sein, ihr Glück aus nächster Nähe zu beobachten und ihre Familie kennenzulernen. Ich glaube, es ist wahr, dass manche Menschen ihre vollkommene Ergänzung in einem anderen Menschen finden. Bei Regan ist das zweifellos der Fall. Rafe MacKade ist ein wunderbarer Mann, er strahlt so viel Stärke und Selbstsicherheit aus, dass ihm wohl kaum eine Frau widerstehen könnte. Es tut wirklich gut, mit anzusehen, wie sehr er Regan und die Kinder liebt. Die beiden scheinen ihr Glück gefunden zu haben.
    Cassie MacKade ist eine kompetente, tüchtige Frau mit gesundem Menschenverstand und einer Ausstrahlung, die ich fast unschuldig zu nennen versucht bin. Sie ist Mutter dreier Kinder, hat einen aufreibenden Job und eine – wie Regan mir anvertraut hat – sehr traurige Vergangenheit. Ich mochte sie auf Anhieb und fühle mich in ihrer Gegenwart sehr entspannt. Eine Art von Entspanntheit, wie ich sie nur sehr wenigen Menschen gegenüber empfinde.
    Ich freue mich schon darauf, Devin MacKade, ihren Ehemann, kennenzulernen. Devin ist der Sheriff von Antietam. Ich bin sehr gespannt auf ihn.”
    Rebecca hielt inne, überflog das Geschriebene noch einmal und schüttelte amüsiert über sich selbst den Kopf. Ihre Aufzeichnungen waren alles andere als wissenschaftlich.
    „Auf jeden Fall fiel mir im MacKade-Inn nichts Außergewöhnliches auf. Cassie und Regan zeigten mir die Braut-Suite, einst Abigail Barlows Zimmer, einen Raum in einem entlegenen Teil des Hauses, wo sie die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte. Hier ist sie auch gestorben – zumindest Cassies Meinung nach durch eigene Hand. Ich bekam Gelegenheit, mir das Herrenzimmer, Charles Barlows Refugium, anzusehen und das ehemalige Kinderzimmer, das jetzt ein hübsches Schlafzimmer ist. In der Bibliothek behaupteten sowohl Regan als auch Cassie, starke übersinnliche Wahrnehmungen gehabt zu haben, was ich nicht anzweifle; ganz im Gegenteil, ich beneide sie um ihre Offenheit solchen Dingen gegenüber.
    Leider scheint es so zu sein, dass mein Verstand zu sehr im Rationalen wurzelt, als dass es mir gelingen könnte, ins Unterbewusste vorzudringen.
    Hier, in den Wäldern, in denen es seit fast einem Jahrhundert spukt, verspüre ich nur die Kühle des tatsächlich existierenden Schattens und sehe lediglich das, was auch wirklich mit Händen zu greifen ist – Bäume, Sträucher und Felsen. Vielleicht wird mir die Technik zu Hilfe kommen. Ich hoffe, dass meine Ausrüstung heute eintrifft. In der Zwischenzeit werde ich der MacKade-Farm einen Besuch abstatten. Irgendetwas in mir drängt mich dazu, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dort auch wirklich willkommen bin.
    Mein Eindruck war, dass Shane MacKade übersinnlichen Dingen gegenüber wenig aufgeschlossen ist, während ich entschlossen bin, mich ihnen zu nähern, um sie, wenn möglich, am eigenen Leibe zu erfahren. Doch willkommen oder nicht, ich bin bereits unterwegs zur Farm und gespannt, was mich dort erwartet. Wenn schon nichts aus dem Reich der Geister, so wird es zumindest interessant sein, einmal eine Ranch aus nächster Nähe besichtigen zu können.
    Zumal es (eine persönliche Anmerkung) mir ein Vergnügen sein wird, einen zweiten Blick auf den Farmer zu werfen. Er ist traumhaft.”
    Erneut über sich selbst schmunzelnd, klappte Rebecca ihr Notizbuch zu und verstaute es in ihrer Umhängetasche. Was wohl Shane dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass sie ihn als traumhaft bezeichnet hatte? Nun, wahrscheinlich war er schon an derartige Komplimente gewöhnt.
    Als Rebecca aus dem Wald trat, fiel ihr Blick auf das Farmhaus. Es lag auf der anderen Seite eines Feldes, von dem ein strenger Jauchegestank aufstieg. Rebecca störte sich nicht an dem Geruch, im Gegenteil, er machte sie neugierig. Aber sie achtete sorgfältig darauf, wohin sie ihren Fuß setzte.
    Der Anblick, der sich ihr bot, strahlte Ruhe und Frieden aus. Über den blauen Sommerhimmel zogen vereinzelt weiße Wölkchen, und ganz in der Nähe plätscherte ein kleiner Bach. Das Korn stand schon hoch und leuchtete golden in der Sonne. Hinter dem Feld entdeckte sie eine alte verwitterte Scheune, und daneben ragte ein blauer Turm auf, von dem sie annahm, dass es sich dabei um ein Getreidesilo handeln musste.
    Und es gab noch mehr Schuppen, Silos und Koben. Auf einer eingezäunten Weide grasten friedlich schwarz-weiße Kühe.
    Aus der Ferne erinnerte das Bild an ein Stil leben auf einer Postkarte.
    Man hatte den Eindruck, dass hier alles schon immer so gewesen war und

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