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Hochzeit in Hardingsholm

Hochzeit in Hardingsholm

Titel: Hochzeit in Hardingsholm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindstroem
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natürlich nicht«, sagte sie hastig. »Das wollte ich dir ganz bestimmt nicht unterstellen. Es geht mir vor allem um Linn. Die schwierigen Umstände mit der Hochzeit, die dann nicht einmal stattfinden konnte, die schwere Salmonellenvergiftung …« Edda brach ab, griff nach seinen Händen. »Bitte, Erik, wir sollten ihr noch nichts davon sagen.«
    »Wenn du meinst«, erwiderte er wenig überzeugt. »Ich fürchte nur, sie wird es sowieso erfahren, und dann wird sie böse sein, weil wir es ihr nicht gesagt haben.«
    Nun hörte er, wie das Flugzeug auf dem Wasser landete, und eilte sich, das Gespräch zu beenden.
    »Ich muss los, Edda«, sagte er drängend und entzog ihr seine Hände. »Von mir erfährt Linn jedenfalls im Moment nichts, aber ich werde sie auch nicht belügen, wenn sie mich darauf anspricht. Jetzt muss ich erst einmal Lars holen. Wir brauchen dringend einen Juristen in der Firma, und mein Anwalt macht gerade Urlaub.«
    Edda nickte bedrückt, ließ ihn aber ohne ein weiteres Wort gehen.

– 47 –
    E rik Torberg war nicht da, als sie die Maschine auf dem Wasser landete und neben dem Steg auslaufen ließ.
    Sie wartete einen Moment, aber er kam nicht. Ungeduldig schaute sie auf ihre Uhr, und ein Blick auf das Display ihres Handys verriet ihr, dass sie während des Fluges auch keinen Anruf versäumt hatte.
    Vielleicht hatten Erik und sie sich missverstanden. Möglicherweise wartete er im Haus auf sie, oder es war etwas dazwischengekommen. Sie verließ das Flugzeug und stieg die Treppe zum Bootshaus hinauf.
    Als sie um das Bootshaus bog, kam er ihr entgegen. Seine Miene war sorgenvoll, er starrte vor sich auf den Boden und bemerkte sie nicht, während er mit schnellen Schritten in Richtung Steg lief. Dann hob er plötzlich den Kopf, und ein strahlendes Lächeln zog über sein Gesicht, als er sie entdeckte.
    Hellen war zutiefst gerührt. Es war offensichtlich, dass Erik große Sorgen plagten, er hatte schließlich von einem Notfall gesprochen. Aber dass er so lächelte, allein bei ihrem Anblick, das berührte sie sehr.
    Sofort begann ihr Herz zu pochen, hatte sie das Gefühl, dass ihre Knie weich wurden.
    Hör auf damit! Es war so verrückt, das alles konnte doch einfach nicht wahr sein. Durfte doch einfach nicht sein. Sie kannte Erik kaum, und außerdem wäre er ohne diese unsägliche Salmonellenvergiftung längst verheiratet.
    Zudem wartete Torsten bei Laura auf sie. Der Mann, der sie mit seiner Zukunft verband, so wie sie es umgekehrt auch tat. Getan hatte, korrigierte sie sich, denn Torsten war, seit sie Erik Torberg kannte, unendlich weit weg – und das in Bezug auf weit mehr als nur die räumliche Trennung.
    »Hej, Erik«, sagte sie, bevor die Gedanken sich zu einem unentwirrbaren Knäuel verknoten konnten.
    »Hej«, sagte er, immer noch lächelnd. »Ich habe mir unser Wiedersehen eigentlich anders vorgestellt.«
    Hellen hielt seinem Blick stand. Sie freute sich darüber, dass er sich überhaupt ein Wiedersehen vorgestellt hatte; immerhin hatte sie selbst bei ihrem letzten Aufbruch von Hardingsholm entschieden, niemals wieder herzukommen – woran sie angesichts der verwirrenden Situation besser festgehalten hätte. Dies hier würde der letzte Auftrag sein, den sie für Torberg flog, das war besser so, für alle Beteiligten.
    »Ja«, sagte sie und hörte, wie belegt ihre Stimme klang. Meine Güte, sie benahm sich ja wie ein Schulmädchen! Reiß dich zusammen, mahnte sie sich. Sie räusperte sich: »Können wir starten?«
    »Ja, natürlich. Ich bin so froh, dass Sie Zeit haben«, sagte Erik.
    Seine dankbare Stimme verursachte bereits erste Risse in der Mauer der geschäftsmäßigen Sachlichkeit, die sie gerade erbaute.
    Hellen folgte ihm schweigend die Treppe zum Anleger herunter.
    »Ich muss wirklich dringend mit Lars sprechen«, sagte er, als sie auf dem Steg standen.
    Seine Stimme klang so flehend, so besorgt. Hellen hob verwundert den Blick. Er, der sonst immer souverän und abgeklärt wirkte, schien nun fast hilflos. Sie widerstand nur mit äußerster Mühe dem Drang, ihn in die Arme zu nehmen und zu trösten. »Was ist denn passiert?«, fragte sie sanft.
    »Wenn ich das nur wüsste …« Er brach ab, seufzte tief auf. »Vielleicht ist es ja nur ein dummes Missverständnis, aber ich habe Angst, dass doch mehr dahintersteckt und sich das Ganze zu einer großen Katastrophe ausweitet, die letztendlich meine Firma in den Ruin treibt.«
    Hellen verstand nicht genau, was er meinte, aber seine

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