Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeit in St. George (German Edition)

Hochzeit in St. George (German Edition)

Titel: Hochzeit in St. George (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
Vom Netzwerk:
nicht«, widersprach Alfred. »Diesmal war das erste Mal seit Jahren. Und ich kam auch nur, weil Wild Rose Manor auf dem Weg zu meiner Tante lag. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan.«
    »Da sagt der Stallbursche etwas anderes«, entgegnete Richard ungerührt. »Er sagt, er kenne dein Pferd sehr gut. Und er kenne dich sehr gut. Weil du mindestens jedes Vierteljahr einmal hier aufgetaucht bist…«
    »Stallburschen sagen viel, und nur wenig ist wahr«, unterbrach ihn Alfred steif. Unter den prüfenden Blicken der beiden Brüder begann er sich unbehaglich zu fühlen. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her, bevor er schließlich zugab: »Gut, ich bin des öfteren hiergewesen. Was ist denn so schlimm daran? Er war schließlich mein Onkel. Und ihr beide habt euch ohnehin nicht um ihn gekümmert.«
    »Schlimm daran ist höchstens, daß du die Besuche abgestritten hast«, sagte Richard. »Natürlich konntest du Vater so oft besuchen, wie du wolltest Auch wenn ich es seltsam finde, denn er war bekanntlich kein angenehmer Mensch.«
    »Dadurch hast du dich höchst verdächtig gemacht, lieber Vetter«, meldete sich George mit todernster Stimme zu Wort Innerlich amüsierte er sich königlich, seinem Cousin einen argen Schrecken einzujagen.
    »Aber ich doch nicht!« rief dieser auch schon aus. »Ich kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Wenn ich daran denke, wie ich euren Vater gefunden habe, wird mir jetzt noch übel. Er saß auf dem Stuhl dort am Kopfende…« Er unterbrach sich, und seine Hand zeigte ins Leere.
    »Mrs. Mellvin hat den Stuhl wegräumen lassen«, erklärte Catharine. »Sie bemüht sich darum, daß nichts an das schreckliche Ereignis erinnert.«
    Alfred nickte. »Eine weise Idee«, sagte er. »Glaubt mir, ich war es wirklich nicht Ich mochte euren Vater sogar ganz gerne. Ich habe ihn keineswegs gehaßt.«
    »Schon gut«, unterbrach ihn George. »Wer aber haßte ihn wirklich?«
    »Bridge!« antworteten Alfred und Richard wie aus einem Munde. »Lord Bridgegate, du kennst ihn doch, George«, fuhr Richard erklärend fort. »Er hat Vater einmal eine junge Dame abspenstig gemacht. Obwohl das bereits vor vielen, vielen Jahren geschehen ist, hat der alte Herr ihm das nie verziehen. Aus Rache hat er alle Untaten des Beau fein säuberlich aufgeschrieben und dem alten Herzog, Bridges Vater, zur Kenntnis gebracht Dieser droht seitdem beharrlich, seinen mißratenen Sohn zu enterben. Bridge hat seine liebe Not, seinen Vater in häufigen Besuchen von dieser Idee abzubringen.«
    »Das ist ja eine tolle Geschichte«, meinte sein Bruder fasziniert. »Natürlich kenne ich den Beau. Wie kam unser Vater zu den Informationen über ihn? Er hat dieses Haus in den letzten Jahren doch nie verlassen. Sollten deine zahlreichen Besuche etwa die Ursache gewesen sein, daß er so gut Bescheid wußte, Alfred?«
    Bevor der so Verdächtigte zu einer entrüsteten Verteidigung ansetzen konnte, hatte Richard diese Überlegung bereits verworfen. »Kann nicht sein«, sagte er. »Vater war kontinuierlich auf dem laufenden und schrieb dem alten Herzog mindestens alle drei Wochen. Er mußte eine andere Informationsquelle gehabt haben.«
    »Auch recht«, sagte George. »Und du denkst, Bridge könnte der Mörder sein?«
    »Bridge ist ein Mann, den keiner durchschaut«, sagte Richard überlegend. »Er zählt zwar zu meinen Freunden, dennoch kann ich nicht von mir behaupten, ihn wirklich zu kennnen.«
    »Aber ich kenne ihn«, warf Alfred mit vollem Nachdruck ein. »Und ich weiß, daß Bridge nie und nimmer der Mörder ist. Erstens ist er in London, und zweitens würde er nie sein Erbe durch eine so gemeine Tat aufs Spiel setzen. Und seinen Titel.«
    »Womit wir wieder beim Titel angelangt wären«, sagte Richard, an George gewandt. »Du hattest es also nicht zufällig auf Vaters Titel abgesehen?«
    »Zum wiederholten Male: nein«, erwiderte George bestimmt. »Wenn du es mir nicht glaubst, sieh selbst nach. Ich habe eine schriftliche Erklärung abgegeben, daß ich im Falle deines Todes, lieber Bruder, auf Erbe und Titel verzichte.«
    Die drei anderen sahen fassungslos von ihrem Frühstück auf.
    »Du hast was?« fragte Richard.
    »Aber warum denn nur?« wollte Alfred wissen.
    George zuckte die Schultern. »Weiß ich auch nicht, Vater wollte es so.« Er schnitt gemächlich eine gebratene Tomate auseinander und steckte sie sich genüßlich in den Mund.
    »Nun sei doch nicht so aufreizend!« forderte sein älterer Bruder streng. »Erzähle uns auf der

Weitere Kostenlose Bücher