Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeit in St. George (German Edition)

Hochzeit in St. George (German Edition)

Titel: Hochzeit in St. George (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
Vom Netzwerk:
beiden zu. »Auf die schönste Gastgeberin Englands«, sagte Richard Willowby mit seinem charmantesten Lächeln.
    Constance errötete leicht, hielt jedoch seinem Blick stand, ohne die Lider zu senken.
    »Wie kommt es, daß Sie mir jedesmal, wenn wir uns sehen, noch schöner und begehrenswerter erscheinen?« fragte Richard Willowby mit rauhem Tonfall in seiner Stimme. Er wußte, diese Worte waren nicht besonders originell. Doch verfehlten sie selten ihre Wirkung. Nun senkte Mylady doch den Blick. »Sie schmeicheln mir, Sir«, sagte sie unerwartet schüchtern.
    »Aber keineswegs«, antwortete ihr Gast in fröhlichem Ton. Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte beide Gläser auf den Eßtisch. Dann legte er den Zeigefinger unter ihr Kinn: »Sieh mich an, Constance«, forderte er. »Sonst kann ich dich nicht küssen.«
    Lady Ridley hielt es für angebracht, sich noch etwas zu zieren. Obwohl ihr Herz zum Zerspringen klopfte und sie sich danach sehnte, in seinen Armen zu liegen. Es waren starke Arme, junge Arme. Sie dachte kurz an ihren verstorbenen Mann, der zwanzig Jahre älter gewesen war als sie. Tremaine, der gerade bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten hatte, war mehr als dreißig Jahre älter. »Sie müssendoch hungrig sein, Sir«, sagte sie, scheinbar bemüht, das Thema zu wechseln.
    »Oh, ich bin sehr hungrig«, flüsterte ihr Richard ins Ohr. »Und das schon seit Wochen.« Mit diesen Worten nahm er sie in seine Arme. »Und ich bin gekommen, um diesen Hunger zu stillen.« Er küßte sie wild und leidenschaftlich, und Constance küßte ihn ebenso wild und leidenschaftlich zurück.
    Das fängt ja sehr verheißungsvoll an, dachte er zufrieden, während er sie vorsichtig und doch zielsicher in Richtung Chaiselongue schob.
    Das Essen konnte warten. Zuerst würde er sie …
    »Oh, Richard«, flüsterte sie ihm mit vor Leidenschaft rauher Stimme ins Ohr. »Ich habe dich geliebt, seit ich dich das erste Mal sah.«
    Mr. Willowby zuckte zusammen. Von Liebe zu sprechen, hielt er für äußerst unpassend. Hier ging es um Lust und Leidenschaft. Daß Frauen das immer mit Liebe verwechseln mußten. Ohne darauf zu antworten, zog er ihr die langen Nadeln und das Perlendiadem vom Haar und sah zu, wie die Locken weich auf ihre Schultern fielen. Dann begann er langsam, die Häckchen ihres Kleides zu öffnen. Dabei gab er ihr kleine Küsse auf den Nacken, was sie mit wohligem Schauer geschehen ließ. Mit ihrem eng geschnürten Mieder hatte er ebenfalls keine Probleme. Er entfernte es mit geübten Griffen, und endlich stand sie mit nacktem Oberkörper vor ihm. Dann beschloß er, Constance zu helfen, die mit ungeschickten Fingern versuchte, seine Westenknöpfe zu öffnen. Er war so damit beschäftigt, sich Rock, Weste und Hemd vom Leib zu reißen, ohne Constance dabei aus den Augen zu lassen, daß er die schnellen Schritte nicht wahrnahm, die sich unaufhaltsam dem kleinen Salon näherten.
    Die Tür wurde aufgerissen, und eine bellende Stimme brüllte: »Was hat das zu bedeuten?«
    Richard fuhr herum und sah die kleine, gedrungene Gestalt des Earl of Aberfield. Der Vater seiner Gastgeberin stand wutentbrannt im Türrahmen. Seine wasserblauen Augen schienen aus den Höhlen zu treten, die Wangen waren dunkelrot gefärbt. Die massigen Hände in die Hüften gestützt, starrte er regungslos auf das Bild, das sich ihm bot. Richard hatte Aberfield nie leiden können. Doch in diesem Augenblick haßte er ihn geradezu. Warum konnte der Mann nicht eine Stunde später erscheinen, wenn er schon erscheinen mußte! Wiekam es überhaupt, daß er in London war? Constance hatte ihm doch geschrieben, ihr Vater sei auf dem Lande. Richard beschloß, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. »Guten Abend, Sir«, sagte er betont höflich, während er sich das Hemd zuknöpfte und es in seine Hose stopfte.
    »Das ist kein guter Abend für Sie, Willowby«, schnauzte ihn Aberfield an und kam mit drohender Gebärde näher. »Wie kommen Sie dazu, sich an meiner Tochter zu vergreifen, Sie Windhund? Dafür werden Sie büßen.« Er öffnete die Manschetten und begann sich die Ärmel hochzukrempeln.
    Ein seltsames Verhalten für einen Gentleman, dachte Richard. Der muskulöse Körperbau seines Gegenübers beunruhigte ihn etwas. Nicht, daß er Angst gehabt hätte. Doch er haßte Prügeleien. Noch dazu auf nüchternen Magen.
    »Ich stehe Ihnen selbstverständlich zur Verfügung«, sagte er, weiterhin bemüht, einen ruhigen Ton anzuschlagen. »Nennen Sie mir Ort

Weitere Kostenlose Bücher