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Hochzeit in St. George (German Edition)

Hochzeit in St. George (German Edition)

Titel: Hochzeit in St. George (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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rasch ein wärmendes Feuer zustande. »Ich werde Rosie anweisen, Tee zu bereiten, wenn es Ihnen recht ist Zu essen haben wir leider nicht sehr viel im Haus.«
    »Wir haben unterwegs zu Abend gegessen«, warf Hetty ungeduldig ein. »Komm jetzt, Kermin. Ich kann es kaum erwarten, die oberen Räume wiederzusehen.«
    »Rosie kommt gleich«, erklärte Kermin mit entschuldigendem Lächeln und einem Seitenblick auf Hetty. Dann verbeugte er sich förmlich und folgte dem Mädchen in die Halle hinaus. Catharine rückte den Lehnstuhl nahe ans Feuer. In ihren schweren schwarzen Mantel gehüllt, lehnte sie sich im Sessel zurück und betrachtete schläfrig die kahlen Wände des leeren Raumes. Wohin war sie da bloß geraten?
    Richard Willowby hatte um sechs Uhr das Haus verlassen. Er war allerbester Laune. In Gedanken summte er eine kleine Melodie vor sich hin, die ihm seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Constance Ridley hatte ihn zum Dinner eingeladen. Ihr Vater, der gestrenge Earl of Aberfield, war für einige Tage aufs Land gefahren. Sie fühlte sich so schrecklich einsam alleine in dem großen Haus in der South Audley Street. Richard grinste. Nun, er würde dafür sorgen, daß sie nicht mehr einsam war. Zumindest in den nächsten Nächten.
    Die Vorarbeit, die ich geleistet habe, dachte er, mit sich selbst zufrieden, zeigt ihre Wirkung. Sie würde ihm in den Schoß fallen wie eine reife Frucht. In den Vauxhall Gardens vor gut vierzehn Tagen hatteihr Flirt begonnen. Beim Ball von Lady Linham hatte er seine Fortsetzung gefunden. Sie hatten zwei Tänze zusammen getanzt Und dann hatte sich Constance von ihm nach Hause bringen lassen und gestattet, daß er seinen Arm um ihre Schultern legte, um sie zu wärmen. Die Blicke, die sie ihm dabei zugeworfen hatte, ließen berechtigte Hoffnungen in ihm keimen. Zwei Tage später lud er sie zu einer Ausfahrt in den Hyde Park ein, und auch bei den Abendveranstaltungen der darauffolgenden Tage hatten sie tiefe Blicke getauscht. Daß Constance ebensooft in Gesellschaft des Earl of Tremaine gesehen wurde, störte Richard nicht im geringsten. Ganz im Gegenteil: Wenn es Constance darauf abgesehen hatte, den um vieles älteren, aber auch um vieles vermögenderen Earl zu heiraten, dann würde sie nie auf den Gedanken kommen, er, Richard, würde je um ihre Hand anhalten. Es war die Wahrheit gewesen, als er seinen Freunden sagte, er habe nicht die Absicht, sich zu vermählen. Er genoß das Leben als Junggeselle, war niemandem Rechenschaft schuldig. Und überdies ließ sich das Leben eines alleinstehenden Mannes von Gewinnen am Spieltisch finanzieren. Nicht jedoch das Leben von Frau und Kindern. Es war reizvoll, sich Constance als Geliebte vorzustellen. Doch keineswegs als die Frau, mit der er sein ganzes Leben verbringen wollte. Er wußte ja bereits bei ihren kurzen gemeinsamen Ausfahrten nicht, worüber er mit ihr sprechen sollte. Heute vormittag war eine zartviolette Karte abgegeben worden, mit der Constance ihn zu dem kleinen Abendessen einlud. Ein Bote wartete auf Antwort, und er hatte mit Freuden die Einladung angenommen. Nun würde er noch rasch seinen Club aufsuchen, bevor es Zeit war, sich in die South Audley Street zu begeben.
    Da es noch früh am Abend war, waren erwartungsgemäß noch nicht viele Herren anwesend. Richard Willowby übergab eben Umhang, Hut und Handschuhe in die Obhut des Lakaien, als Paul Greenhood auf ihn zutrat, um ihn zu begrüßen. »Tremaine ist dir zuvorgekommen«, sagte er lachend und bemühte sich nicht, die Schadenfreude zu verbergen.
    Richard warf einen kritischen Blick in den mannshohen Spiegel. Er konnte von seiner Erscheinung wirklich angetan sein. Die zartgelben Beinkleider zum dunkelblauen Rock waren der letzte Modeschrei. Zufrieden wandte er sich seinem Bekannten zu. »Wobei ist er mir zuvorgekommen, Paul?« fragte er. Die Schadenfreude war ihm nichtentgangen. »Hat er dich zum Duell gefordert, wegen deines losen Mundwerks? Was ich ja schon immer tun wollte.«
    »Du wirst dich hüten, mit mir einen Kampf zu beginnen. Ich boxe seit neuestem in Jacksons Boxclub«, entgegnete Mr. Greenhood und hob zur Untermauerung beide Fäuste vors Gesicht.
    »Ich bin beeindruckt«, erwiderte Richard gut gelaunt. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir uns aus dieser zugigen Halle in die Clubräume begeben? Ich finde es nicht gerade gemütlich hier draußen.«
    »Aber natürlich, laß uns hineingehen. Dort steht Tremaine mit stolz geschwellter Brust neben dem

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