Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition)

Titel: Hochzeit ins Glück (Fürstentraum) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie de Cambourg
Vom Netzwerk:
verschlagen. Das alte Rom war ja nichts dagegen gewesen.  
    “Wie kannst du noch eine Minute länger für diesen Mann arbeiten? Bist du denn auf die Beförderung so versessen?”
    “Ich habe es doch nicht deswegen getan, es ist einfach so passiert.”
    “Einfach so passiert? Mit dem Chef ins Be... - Das kannst du mir nicht erzählen. Du bist doch kein Teenager, den man mit einem Glas Likör willenlos machen kann.”  
    Mathilde war außer sich.
    “Und dir ist ja wohl klar, daß es dir in ein paar Jahren genauso gehen wird wie jetzt dieser Frau Meyerbeer. Dann kommt nämlich wieder eine Neue, jünger, härter und vielleicht auch ein bißchen hübscher als du und dann kriegst du den Tritt.”
    “Das glaube ich nicht”, sagte Christine.
    “Sie glaubt es nicht.” Mathilde schüttelte den Kopf. “Dieser Kerl hat sich seitdem noch nicht einmal bei dir gemeldet, das hast du selbst gesagt. Das sollte dir wirklich zu denken geben. Ich meine, das ist doch wohl das Mindeste.”
    Sie atmete tief durch.
    “Unvorstellbar, daß Marcus sich so verhalten würde”, sagte die Fürstin mehr zu sich selbst. “Aber der hätte es auch gar nicht erst soweit kommen lassen.”
    “Was hat denn Marcus damit zu tun?”
    “Christine, Marcus ist der Gute in dieser Geschichte, falls du es noch nicht gemerkt hast. Hast du eine Vorstellung, was er aus Schönberg gemacht hat? Du würdest es nicht wiedererkennen. Und seine Stiftung - er reibt sich praktisch auf dafür. Und ich bin sicher, er wird eine Lösung für das Waisenhaus finden.”
    “Mama, du redest von ihm, als wär’ er ein Heiliger.”  
    “Nein, Kind, Marcus ist ein Mensch, so wie du und ich. Er hat Fehler und Schwächen wie wir alle, denn erst das macht uns zu Menschen. Aber im Vergleich zu deinem Chef, ja, da ist er ein Heiliger, weiß Gott! Denn Marcus hat all das erreicht, ohne daß dabei andere auf der Strecke blieben und ohne dabei ein Lump zu werden.”
    “Georg ist kein Lump. Du weißt doch überhaupt nicht, wie es heute im Geschäftsleben zugeht. Da muß man schneller und härter als die anderen sein, wenn man nur überleben will.”
    “Du verteidigst diesen Menschen auch noch? Jemanden, der sich so mies verhalten hat?”
    Christine schwieg trotzig.
    “Weißt du, Christine, das sind die beiden Männer in deinem Leben, auch wenn du das im Augenblick noch nicht erkennen willst. Beide stehen aber auch für die Art und Weise, wie man sich anderen gegenüber verhält. Nämlich anständig oder als ein Lump, der den Profit über alles stellt. Du wirst dich so oder so für einen von beiden entscheiden müssen.”
    “Oh, sei doch nicht so melodramatisch.”
    “Bin ich nicht, es ist wirklich so. Du bist an einem Wendepunkt in deinem Leben, und so wie du dich verhalten hast, seit du wieder zu Hause bist, hast du das auch begriffen.”
    Die beiden Frauen sahen sich an.
    “Was willst du jetzt machen?”, fragte Mathilde nach einer Weile matt.
    “Ich weiß es doch nicht, Mama. Soll ich alles aufgeben, was ich mit in den letzten zwei Jahren aufgebaut habe?”
    “Ich kann dir keine Vorschriften machen, es liegt allein bei dir, aber in Berlin wirst du kaputt gehen. Nicht sofort, aber bald. Diese Stadt ist nicht gut für dich; wahrscheinlich ist sie für niemanden gut, außer für Leute wie deinen Chef. Und ich denke, auch das hast du begriffen.”
    Mathilde strich ihrer Tochter über das Haar.
    “Wir lieben dich, Christine, und Marcus liebt dich auch, das weißt du. Wir wollen dich nicht verlieren. Und was sind schon zwei Jahre in deinem Alter.”
    Christine nickte.
    “Gute Nacht, Mama.”
    “Gute Nacht, mein Kind. Schlaf gut.”

14

    Ein angebissenes Croissant in der Hand saß Christine am nächsten Morgen im Schneidersitz auf ihrem Bett und balancierte vorsichtig eine Kaffeetasse auf ihrem Knie. Sie dachte über Mathildes Worte nach. Hatte ihre Mutter Recht gehabt, mit dem was sie gesagt hatte? Was ist, wenn ich wirklich falsch liege, grübelte sie beklommen. Und Marcus? Wie soll ich das nur je wieder geradebiegen?
    Um auf andere Gedanken zu kommen, überflog sie die Schlagzeilen der Sonntagszeitung und blätterte dann vor zur Seite mit den Gesellschaftsnachrichten.
    “Hochzeit des Jahres”, stand dort in großen Lettern und, etwas kleiner, “Verbirgt die strahlende Braut ein süßes Geheimnis?” Das Ganze war eingerahmt von einem neckischen roten Herzchen, das ein Storch im Schnabel trug.
    Christine verdrehte die Augen. Hedy schwanger? Wohl kaum. Soweit sie

Weitere Kostenlose Bücher