Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
Auflachen. „Nicht wahr? Perfekt für ein intimes Dinner zu zweit …plus zwanzig bis dreißig weitere Leute.“
„Es erinnert mich an den Palast in Santina, der ist ähnlich einschüchternd. Luca … ist nicht an so etwas gewöhnt.“
Rodriguez zog einen Stuhl vor. „Warum hast du ihn von Santina weggebracht?“
„Die Presse“, erwiderte Carlotta knapp, setzte sich und betrachtete gedankenverloren das goldene Besteck neben dem Teller aus feinstem Porzellan.
„War es sehr schlimm?“, fragte er und nahm ihr gegenüber Platz.
Sie sah ganz anders aus heute Abend, fast hübsch. Für seinen Geschmack war Carlotta immer noch zu schlicht gekleidet und trug das Haar zu ordentlich. Und doch war sie weitaus attraktiver, als er es vom ersten Eindruck in Erinnerung hatte. Als sie aufsah, erschrak er fast vor dem harten Ausdruck in den grünen Nixenaugen.
„Was glaubst du? Mein Sohn ist der einzige illegitime Spross der gesamten Santina-Dynastie. Und das über Jahrhunderte hinweg.“
„Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?“
„Mein Vater sagt …“
„Ich bin sicher, dass sich quer über Europa verteilt Dutzende von Santina-Bastarden tummeln. Es liegt einfach in der Natur der Sache …“
„Mein Sohn ist kein Bastard!“, fuhr Carlotta ihn an.
„Das habe ich damit auch nicht ausdrücken wollen.“
„Dann achte zukünftig besser darauf, was du sagst.“
Wow! Die Prinzessin zeigte Zähne und Klauen! Nicht in Gegenwart ihres Vaters, aber wenn es um ihren Sohn ging, gebärdete sie sich wie eine echte Löwenmutter. Das gefiel ihm. Sie würde auch seinem Erben eine gute Mutter sein. Stark, unerschrocken, mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt ausgestattet. Alles, was er sich selbst gewünscht, aber nie erlebt hatte.
Und sie würde sich auch als Königin gut machen. Erschien sie ihm vielleicht zu steif und konservativ, so war genau das perfekt für ihre zukünftige Position. Ihre Haltung und ihr stolzer Blick waren einer Königin absolut würdig. Als Bettpartner mochte er heiße Feger bevorzugen, doch von einer Ehefrau verlangte er etwas anderes. Und Carlotta von Santina hatte dieses spezielle Etwas, das er nicht beim Namen nennen konnte, im Übermaß.
Allerdings hatte er das bis zu diesem Moment noch nicht erkannt.
„Ist angekommen, Princesa .“
„Wie auch immer …“, murmelte sie und senkte den Blick auf ihren leeren Teller. „Jedenfalls bin ich deshalb nach Italien gezogen. Dort ist alles viel einfacher für Luca und mich. Zurückgekommen bin ich nur zur Verlobungsparty, wenn auch nur, um zu sehen, wie jemand anders aus der Familie sich unglücklich macht.“
„Du glaubst, dein Bruder begeht einen Fehler?“
„In den Augen meines Vaters auf jeden Fall. Ich weiß, dass es nicht nett von mir ist, aber es tut verdammt gut, einmal nicht die Böse zu sein.“
„Also, ich habe absolut nichts gegen böse Mädchen einzuwenden.“ Rodriguez sah, wie sich ihre Augen vor Schock weiteten, und ihm entging auch nicht der interessierte Funke, der plötzlich in der Tiefe der geheimnisvollen grünen Seen aufblitzte. Vielleicht verbarg sich noch etwas unter der prüden, farblosen Schale, das es zu entdecken lohnte.
Das war ein faszinierender Gedanke. Und einer, der seiner schlummernden Libido einen derart heftigen Adrenalinschub verpasste, dass ihm ganz heiß wurde. Sechs lange Monate ohne Sex! Dios! Das war eine lange Zeit. Die längste Durststrecke, seit er mit sechzehn herausgefunden hatte, dass ihm das Leben mehr zu bieten hatte, als trostlos vor sich hinzuvegetieren.
„Offensichtlich nicht, wenn ich an den Ruf denke, den du laut Boulevardpresse genießt“, bestätigte Carlotta trocken. „Was mich an etwas anderes erinnert. Tut mir leid, wenn es kein Thema für eine Konversation bei Tisch ist, aber wie sieht es mit einem aktuellen Gesundheitszeugnis von deiner Seite aus? Ich meine, wenn man der Presse Glauben schenken kann, kommst du ganz schön herum.“
„Kein Grund, nicht darüber zu reden“, kam es nüchtern zurück, wobei Rodriguez sich über den ungewohnten Anflug von Scham bei sich wunderte. „Absicherung in diesem Bereich halte ich für wichtig und absolut notwendig. Und da ich darauf vorbereitet war zu heiraten, als ich nach Santina kam, gibt es tatsächlich ein ärztliches Attest. Ich habe nichts zu verbergen.“
Jetzt war es Carlotta, die errötete. „Ich … das ist allerdings mehr, als ich erwartet hatte.“
„Ich habe nie einen Hehl aus meinem lockeren Lebensstil
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