Hochzeit mit einem Playboy
geschockt und wütend sein würden, wenn sie von seiner
bevorstehenden Hochzeit in der Zeitung lasen. Es war alles Teil des
Plans, der darauf abzielte, einen glaubwürdigen Hintergrund zu
schaffen für den Versuch, den illegalen Babyhandel auffliegen zu
lassen, der unter dem Deckmantel einer Adoptionsagentur stattfand.
Als
sie das Restaurant verließen, hielten einige Gäste
Stephanie auf und baten sie, einen Blick auf den Ring werfen zu
dürfen. Sie tat, als sei er zu schwer, um ihn hochzuhalten und
stützte ihre Hand mit der anderen. Alle, die mutig genug waren,
einen Blick zu riskieren, fühlten sich geblendet.
"Wie
wundervoll!"
"Das
ist sie, nicht wahr?" entgegnete Alex und schaute Stephanie
stolz an, was dazu führte, dass ihre Wangen rosig zu schimmern
begannen. Er hielt ihr Erröten nicht für mangelnde
schauspielerische Fähigkeit, sondern für ein charmantes
Zeichen ihrer Unerfahrenheit im Umgang mit Schurken wie ihm.
Er
nahm ihren Ellenbogen und führte sie zum Ausgang, während
er einen Blick auf die Uhr warf und laut verkündete: "Wir
sollten uns lieber beeilen, Liebling, wenn wir noch rechtzeitig da
sein wollen."
"Und
wohin willst du mich jetzt entführen?" fragte Stephanie,
die einen Moment lang vergaß, wie wichtig es war, dass sie
ihren Plan zügig in die Tat umsetzten. Die Dinge entwickelten
sich so schnell, dass ihr bereits der Kopf schwirrte.
"In
die Kapelle, natürlich."
5.
Kapitel
Die
Kapelle, die Alex gemeint hatte, befand sich in Las Vegas und war
nicht gerade die Art Kirche, die Stephanies Mutter sich immer für
die Hochzeit ihrer einzigen Tochter vorgestellt hatte. Er hatte die
Kopie einer gefälschten Heiratsurkunde in der Tasche, so dass
keine Notwendigkeit bestand, die eigentliche Zeremonie vornehmen zu
lassen. Obwohl es nur ein Spiel gewesen wäre, war Stephanie
erleichtert darüber, dass sie sich den Albtraum einer albernen
Trauungszeremonie ersparen konnte, bei der es zum Abschluss ein Bild
von Elvis als Geschenk gab. Als sie aus dem Fenster des Flugzeuges
schaute und sah, wie ihre Heimatstadt auf das Format eines
Miniaturdorfes schrumpfte, wünschte sie, ihre Ängste ließen
sich genauso leicht minimieren.
Es
war schwer zu glauben, dass sie noch vor wenigen Tagen auf der Bühne
der Highschool gestanden und ihrem bunt gemischten Schülerensemble
aufgetragen hatte, während der Frühjahrsferien die Texte zu
lernen. Sie hatte damit gedroht, in zwei Wochen die Proben wieder
aufzunehmen und dann alle Manuskripte auf der Bühne zu
verbieten.
Wenn
sie doch nur ein Manuskript hätte für das, was sie
bewältigen musste!
So
schmeichelnd es auch sein mochte, dass Carrie sie wegen ihrer
schauspielerischen Fähigkeit für dieses Abenteuer
vorgeschlagen hatte, graute es Stephanie vor dem Gedanken, als seine
Ehefrau ein Hotelzimmer mit Alex teilen zu müssen. Es war schon
schwierig genug, ihre Fantasie im Zaum zu halten, wenn sie lediglich
nebeneinander in der ersten Klasse eines Flugzeuges saßen. Kam
dazu noch eine Flitterwochensuite, konnte es heikel werden. Auch wenn
der Vollzug ihrer Scheinehe natürlich nicht mal zur Diskussion
stand. Stephanie erwartete nichts weiter als den einen oder anderen
Kuss in der Öffentlichkeit, um ihren Kinderwunsch echt
erscheinen zu lassen.
Die
Art von Kuss, der ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte und sie an
kaum etwas anderes denken ließ, seit sie das "Claire's"
völlig benommen und verwirrt verlassen hatte.
Stephanie
beruhigte ihre Nerven mit einem weiteren Schluck Champagner. Vor zwei
Tagen hatte sie sich gefragt, was schon passieren könne, wenn
ein hässliches Entlein wie sie ein wenig in Fantasien schwelgte,
die jede Frau insgeheim hatte. Heute sah sie der Antwort auf ihre
eigene Frage düster entgegen. Erster Klasse zu fliegen, war nur
eine der vielen Annehmlichkeiten, an die man sich als Mrs. Kent allzu
schnell gewöhnen konnte. Ganz zu schweigen davon, dass die
Menschen sie wie eine Prinzessin verwöhnten, solange sie sich in
Alex' Nähe aufhielt. Doch das Wichtigste war, dass sie sich auf
einmal auch äußerlich schön fand.
Es
würde nicht einfach sein, in ihre möblierte Wohnung und ihr
langweiliges, vorhersehbares Leben zurückzukehren, sobald diese
Mission beendet war. Und es war unmöglich, Alex' Küsse zu
vergessen, die sämtliche Annäherungsversuche anderer Männer
als unzulänglich erscheinen ließen. Während sie
erneut an ihrem Champagner nippte, kam Stephanie zu der Erkenntnis,
dass es ihr weit weniger ausmachte, ihr
Weitere Kostenlose Bücher