Hochzeit mit einem Playboy
bedeutete, dass er die Nacht unter der
eiskalten Dusche verbringen musste.
Stephanie
fand keine Worte, um ihm zu versichern, dass sie keine kalten Füße
bekommen hatte. Weder im wörtlichen noch im übertragenen
Sinne. Aus Angst, ihm zu gestehen, dass er dabei war, eine
einunddreißigjährige Jungfrau zu verführen,
schüttelte sie lediglich den Kopf und ließ der Natur ihren
Lauf.
Sie
war nicht einmal sonderlich enttäuscht, als sie nicht dazu kam,
Alex etwas von ihrer aufreizenden Wäsche vorzuführen, denn
er verlor die Gelassenheit, die man von einem berüchtigten
Playboy eigentlich erwarten durfte, genauso schnell, wie er sie ihrer
Kleider entledigte. Dabei ging er sehr zärtlich vor, doch er war
auch überaus begierig, das Geschenk, das sie für ihn
darstellte, auszuwickeln, sodass auch die letzten Zweifel, ob er sie
attraktiv fand, beseitigt wurden.
"Lass
mich dich anschauen", bat er heiser, als sie die Arme züchtig
vor ihrer Brust verschränkte.
Stephanie
holte tief Luft, reckte ihren Hals so anmutig wie ein Schwan, hob die
Arme und zog die Nadeln aus ihrem Haar, bevor sie es ausschüttelte.
In herrlichen Wellen fiel es ihr über Schultern und Rücken
wie ein dunkler, verlockender Wasserfall.
Alex
stöhnte auf.
Das
entlockte Stephanie ein Lächeln, und sie begann, ihn von seiner
Kleidung zu befreien. Eifrig half er ihr dabei. Kurz darauf lagen
sein Hemd, die Krawatte und die Hose in einem Haufen vor dem Bett,
und Alex stand wie ein nackter Krieger vor ihr. Statt vor Angst
zurückzuschrecken, dankte Stephanie ihm im Stillen dafür,
dass er noch genügend Geistesgegenwart besaß, um an
Verhütung zu denken, denn Alex nahm nun ein Kondom aus seiner
Brieftasche. Dann öffnete sie die Arme für ihn.
Öffnete
ihr Herz für ihn.
Und
ließ ihn hinein.
Das
Gefühl von Haut an Haut, als Alex sie auf das Bett drückte
und sich vorsichtig auf sie legte, war berauschend. Er begann, sie
mit den Händen zu erkunden, während er sie gleichzeitig
stürmisch küsste. Jetzt war es Stephanie, die aufstöhnte.
Die
Dichterin in ihr sehnte sich danach, diesen Moment in Worten
festzuhalten, doch die Frau in ihr war zu ungeduldig und gierig, um
darauf einzugehen.
Stephanie
schob ihre Furcht, dass sie Alex nicht gefallen könnte, beiseite
und gab sich ganz ihm und den Freuden, die er versprach, hin. Gab
sich diesem zärtlichen, gierigen Liebhaber hin, der ihr das
Gefühl vermittelte, besonders schön zu sein.
Stephanie
hatte genügend gelesen, um zu wissen, dass das erste Mal mit
einem gewissen Schmerz verbunden war, doch das atemberaubende Tempo
ihres Pulses verdrängte ihre Ängste. Sie keuchte auf, als
Alex sich zwischen ihre Beine schob. Seine heftige Erregung gab ihr
ein Gefühl der Macht, aber auch der Verletzlichkeit. Er hatte
sich bisher als fürsorglicher Mann erwiesen, doch wie würde
es sein, wenn er von Leidenschaft überwältigt war?
Stephanie war entschlossen, es herauszufinden, als sie sich ihm
ungeduldig und voller Erwartung entgegenbog. Alex senkte seinen
Körper auf ihren und murmelte besänftigend, als er das
Geschenk, das sie ihm darbot, akzeptierte. Einen kurzen Moment lang
verspürte Stephanie Schmerzen, doch dann durchströmte sie
eine Welle der Lust, und sie wurde von ihren Gefühlen
mitgerissen. So völlig ausgefüllt zu sein und so erregt,
war etwas, wovon sie bisher nur geträumt hatte.
Aber
ihre Träume waren nichts im Vergleich zur Realität.
Alex
hörte nicht auf, sie zu küssen, bis ihre Ekstase auch ihn
auf den Höhepunkt trieb. Ihre Taille umfassend, fieberte er dem
Gipfel entgegen, den sie so schnell erreicht hatte. Er erschauerte
ein letztes Mal und rief ihren Namen.
In
Stephanies Herzen hallten drei Worte wider: Ich liebe dich. Ich liebe
dich. Ich liebe dich. Nur mit Mühe unterdrückte sie den
Wunsch, sie laut auszusprechen, denn sie fürchtete, dass so ein
Geständnis Alex sofort in die Welt flüchten lassen würde,
in der Sex nur eine untergeordnete Rolle zwischen zwei Erwachsenen
spielte. Stattdessen schlang sie die Arme um ihn und presste sich
fest an ihn, sodass sie spüren konnte, wie ihre Herzen im
Gleichklang schlugen.
Kein
Wunder, dass Shakespeares Julia lieber den Tod vorzog, als ohne ihren
Romeo zu leben. Nachdem zwei Menschen so einen berauschenden
Liebesakt vollzogen hatten, gab es kein Zurück mehr. Sex allein
hatte zwar nicht die Macht, aus einem Mädchen eine Frau zu
machen, aber die Liebe besaß diese Macht.
Alex
wischte die Tränen, die Stephanie über die
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