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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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sie Lorenzo überaus selten zu Gesicht. Morgens fuhr er in aller Frühe mit Renato nach Palermo ins Büro, und abends kamen sie meist erst spät zurück.
    Doch Heather blieb nicht viel Zeit, ihren Verlobten zu vermissen, denn Baptista hatte beschlossen, ihr die Familie, in die sie bald einheiraten sollte, so nahe wie möglich zu bringen.
    Nachdem sie Heather in jeden Winkel des Hauses geführt hatte, verbrachten sie viel Zeit damit, sich gemeinsam alte Fotoalben anzusehen.
    Als Erstes zeigte ihr Baptista Bilder ihrer eigenen Hochzeit, auf denen eine ungewöhnlich schöne Braut zu sehen war, die glücklich in die Kamera blickte, während der Bräutigam eher mürrisch wirkte.
    Vincente Martelli war gut einen Kopf größer als seine Frau und deutlich älter, und seine Körperhaltung verriet, dass er sich in seinem Smoking alles andere als wohlfühlte. Doch auch in seinem strengen Blick meinte Heather seinen ältesten Sohn wiedererkennen zu können.
    Als Baptista ihr die Aufnahmen von Renato zeigte, wurde Heather in ihrer Annahme bestätigt, dass er schon in jungen Jahren genau gewusst hatte, was er wollte. Und der entschlossene Zug um seinen Mund ließ erahnen, dass er sich bereits damals bestens darauf verstanden hatte, seinen Willen durchzusetzen.
    Lorenzo mit seinen goldblonden Locken wirkte auf den Fotos aus seiner Kindheit hingegen wie ein kleiner Engel, und Heather war geradezu gerührt, als sie sein offenes und unschuldiges Gesicht sah.
    Als Letztes zeigte ihr Baptista Aufnahmen von Bernardo, der sich stets abseits von seinen Brüdern hielt und immer ein wenig grüblerisch dreinblickte.
    “Aus Bernardo werde ich nicht so recht klug”, gestand Heather.
    “Das ist auch nicht so leicht”, bestätigte Baptista. “Er neigt ein wenig zur Schwermut. Umso mehr freue ich mich darüber, wie gut er sich mit Angie versteht. So fröhlich wie in den letzten Tagen habe ich ihn noch nie gesehen. Vielleicht macht sie ja einen glücklichen Mann aus ihm. Wünschen würde ich es beiden.”
    Eines Morgens lud sie Heather zu einem Ausflug ein, ohne ihr jedoch das Ziel zu verraten.
    Die Fahrt führte sie ins Landesinnere, und je weiter sie sich von der Küste entfernten, desto dünner wurde die Besiedelung. Als sie ein Ortsschild passierten, sagte Baptista unvermittelt: “Gleich sind wir da. Ich besitze ein Landgut, zu dem auch Ellona gehört. Es heißt
Bella Rosaria.
Mein Vater hat es mir vermacht – gewissermaßen als Aussteuer”, setzte sie lächelnd hinzu.
    Das kleine Dorf war alles andere als eine Augenweide. Seit Jahrhunderten schien sich hier nichts verändert zu haben. Im Grunde genommen gab es nur zwei Gebäude, die aus dem Rahmen fielen: eine mittelalterliche Kirche und ein Gutshaus aus rötlichem Ziegelstein, zu dem eine geschwungene Freitreppe führte.
    Die Sonne hatte unterdessen den Zenit erreicht, und um der Hitze zu entkommen, gingen die beiden Frauen ins Haus und setzten sich in den Wintergarten. Von dort aus konnte man das lang gestreckte und fruchtbare Tal überblicken, an dessen Ende Palermo und das Mittelmeer zu erkennen waren.
    Eine Hausdame brachte ihnen Tee. Überrascht stellte Heather fest, dass Baptista ihr zuliebe Earl Grey hatte servieren lassen. “Falls du Heimweh haben solltest”, erklärte sie lächelnd.
    “Ganz im Gegenteil”, erwiderte Heather bestimmt. “Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber seit ich auf Sizilien angekommen bin, habe ich das Gefühl, dass ich hierher gehöre. Und der traumhafte Ausblick bestätigt mich nur darin. Wie schön muss es sein, wenn man an einem solchen Ort aufwachsen darf.”
    “Leider haben wir hier nur die Sommer verbracht, wenn es in Palermo unerträglich heiß war”, erklärte Baptista. “Trotzdem habe ich die Zeit in bester Erinnerung. Hier habe ich meine große Liebe kennengelernt. Er hieß Federico und hat hier als Gärtner gearbeitet. Er war der schönste Junge von ganz Sizilien, und entsprechend verrückt waren die Mädchen nach ihm. Doch er hatte nur Augen für mich.”
    “Und warum haben Sie ihn nicht geheiratet?” Die Frage rutschte Heather heraus, ohne dass sie darüber nachgedacht hatte.
    Glücklicherweise fühlte sich Baptista nicht gekränkt, denn sie schenkte Heather ein mildes, verständnisvolles Lächeln. “Daran war nicht zu denken”, erwiderte sie schließlich, und eine eigentümliche Trauer lag in ihrer Stimme. “Meine Eltern hätten sich nie und nimmer damit einverstanden erklärt. Außerdem hatte mein Vater längst einen

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