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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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anderen Ehemann für mich ausgesucht.”
    “Wie bitte?” Heather konnte nicht glauben, was sie soeben gehört hatte. “Soll das heißen, dass Sie nicht selbst entscheiden durften, wen Sie heiraten?”
    “Überrascht dich das so?” Heathers Verwunderung schien Baptista zu amüsieren. “Damals war das völlig normal, und auch heute noch ist es nichts Ungewöhnliches – vor allem wenn es sich um eine vermögende Familie handelt.”
    “Aber Sie haben Federico doch geliebt …”
    “Ich liebe ihn bis heute”, fiel Baptista ihr ins Wort.
    “Und was war mit dem Mann, den Ihr Vater für Sie ausgesucht hatte? Haben Sie den auch geliebt?”
    “Nein.” Baptistas Antwort war so kurz wie eindeutig. “Und er mich auch nicht. Trotzdem war unsere Ehe glücklich.” Heathers fassungsloser Gesichtsausdruck ließ sie unwillkürlich schmunzeln. “Du fragst dich sicherlich, wie ich so etwas sagen kann, obwohl er jahrelang ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte. Ja, ich wusste davon, und er hatte meinen Segen.”
    Die Gleichgültigkeit, mit der Baptista über die Untreue ihres Ehemanns sprach, traf Heather wie ein Schock. “Eine Ehe kann doch nicht glücklich sein, wenn man sich nicht liebt!”, wandte sie mit aller Entschiedenheit ein.
    “Mit der Liebe ist das so eine Sache”, erwiderte Baptista nachdenklich. “Wer will entscheiden, wo sie anfängt und aufhört? Nehmen wir Vincente. Er war mir zeitlebens ein Freund, auf den ich immer zählen konnte, gerade in den schweren Stunden. Als unsere kleine Tochter starb, hat er mir über den Verlust hinweggeholfen. Ist das nicht auch ein Ausdruck von Liebe?”
    “Ich wusste gar nicht …” Heather war viel zu betroffen, um den Gedanken zu Ende zu formulieren.
    “Unser erstes Kind war ein Mädchen”, erklärte Baptista, beugte sich vor und nahm Heathers Hand. “Doretta ist sechs Monate nach der Geburt gestorben, doch manchmal meine ich, sie vor mir zu haben, wenn ich dich ansehe. Sicherlich wäre sie längst verheiratet, und
Bella Rosaria
wäre mein Hochzeitsgeschenk an sie gewesen.”
    Heather spürte, dass ihr Tränen der Rührung in die Augen traten, als Baptista ihr liebevoll über die Wange strich. “Wir kennen uns erst wenige Tage, Heather”, fuhr sie fort, “aber so, wie du dich vom ersten Moment an auf Sizilien heimisch gefühlt hast, wusste ich sofort, dass Lorenzo keine bessere Frau hätte finden können. Und ich keine bessere Schwiegertochter. Deshalb möchte ich, dass du die neue Besitzerin des Gutes wirst.”
    “Wollen Sie es wirklich Lorenzo überschreiben?”, fragte Heather ungläubig. Baptista musste sich versprochen haben.
    “Nicht Lorenzo, sondern dir.” Baptistas Antwort war unmissverständlich.
    “Das kann ich unmöglich …”
    “Und wenn ich dich darum bitte?”
    “Wie könnte ich Ihnen eine Bitte ausschlagen?”, stimmte Heather verlegen zu. Baptista schien sich ausschließlich von ihren Gefühlen leiten zu lassen, und mit ein wenig Abstand würde sie ihren Schritt sicherlich bereuen. Doch Heather beruhigte sich mit dem Gedanken, dass vor der Hochzeit kaum Gelegenheit wäre, die Übertragung rechtskräftig zu machen, und mit der Heirat fiele ihr Besitz ohnehin der Familie zu.
    Erneut hatte sie Baptista sträflich unterschätzt. Mit einer kleinen Glocke rief sie die Hausdame zu sich und gab ihr kurz Anweisungen. Wenig später betraten zwei korrekt gekleidete Herren den Wintergarten und breiteten mehrere Dokumente auf dem Tisch aus.
    “Meine Anwälte haben alles vorbereitet”, teilte Baptista Heather mit und ließ sich einen goldenen Füllfederhalter reichen. “Wir müssen nur noch unterschreiben.”
    “Wissen Sie auch, was Sie tun, Signora?” Heather meinte, Baptista vor einer Dummheit bewahren zu müssen.
    “Allerdings”, erwiderte diese bestimmt und setzte ihre Unterschrift unter die Überlassungsurkunde. “Außerdem finde ich es an der Zeit, dass diese Förmlichkeiten ein Ende haben. Willst du mich nicht ‘Mamma’ nennen? In wenigen Tagen bin ich es ja ohnehin.”
    “Sehr gern … Mamma.” Noch ging es Heather ein wenig unsicher über die Lippen.
    “
Bene.”
Baptista reichte ihr den Stift. “Dann hör endlich auf zu widersprechen und unterschreib.”
    Wenige Augenblicke später war Heather Besitzerin eines sizilianischen Landgutes. Nachdem sie alle mit einem Glas Marsala darauf angestoßen hatten, verabschiedeten sich die Anwälte wieder.
    “Ich muss mich etwas ausruhen”, sagte Baptista. “Inzwischen kannst du

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