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Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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genauso wenig hilfreich fand wie ich.”
    Sie erschrak selbst, wie wenig ihre Worte darüber verrieten, dass die Situation beinahe außer Kontrolle geraten wäre. Doch wie immer sie über Renato denken mochte, sie wollte ihn vor seinem jüngeren Bruder nicht zum Gespött machen.
    “Dass du so denkst, glaube ich dir aufs Wort”, wandte Lorenzo ein. “Bei Renato bin ich mir nicht so sicher. In Amerika hat er sich nichts anmerken lassen, aber seit wir zurück sind … Vorsicht, Heather, dein Kleid!”
    Jetzt erst wurde sich Heather bewusst, dass sie vor Schreck beinahe den Inhalt ihres Glases verschüttet hätte. Renato war also wieder auf Sizilien. Warum hatte er sich dann nicht längst bei ihr gemeldet?
    Mit knapper Not widerstand sie der Versuchung, Lorenzo zu fragen, wann sie wiedergekommen seien.
    “Ich könnte mir vorstellen, dass er so schnell nicht aufgibt”, fuhr er fort. “Dass du ihn ausgelacht hast, wird er kaum auf sich sitzen lassen.”
    “Glaubst du wirklich, dass er mich heiraten würde, nur weil ich seinen Stolz verletzt habe?”
    “Das traue ich ihm durchaus zu”, bestätigte Lorenzo. “Und wie du aus eigener Erfahrung weißt, versteht er sich bestens darauf, seinen Willen durchzusetzen.” Er sah Heather nachdenklich an. “Wer weiß, was sonst aus uns geworden wäre?”
    “Das werden wir wohl nie erfahren”, erwiderte sie und wich seinem Blick aus. Doch instinktiv wusste sie, was als Nächstes geschehen würde, und spontan beschloss sie, es zuzulassen, um etwas in Erfahrung zu bringen, was sie brennend interessierte.
    Lorenzo reagierte genau so, wie sie es vorausgeahnt hatte. Er stellte sein Glas auf das Mäuerchen und umarmte Heather. Selbst als er den Mund auf ihren presste, wehrte sie sich nicht, sondern erwiderte seinen Kuss sogar – und zwar aus blanker Neugier.
    Es war noch nicht lange her, da hatte sie Lorenzo geliebt, und seine Küsse, selbst die zaghaftesten und flüchtigsten, waren ihr wie ein zärtliches Versprechen erschienen, das Wünsche und Sehnsüchte in ihr geweckt hatte, die sie nur mit Mühe hatte unterdrücken können.
    Seither war viel geschehen, und insgeheim fragte sie sich, was sie bei seinem Kuss empfinden, ob sie ähnlich leidenschaftlich reagieren würde.
    Schon nach kürzester Zeit hatte sie erfahren, was sie wissen wollte, und löste sich aus Lorenzos Umarmung. Er war ein sympathischer Kerl, doch zu einem Mann fehlte ihm noch einiges.
    “Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen.”
    Renatos sonore Bassstimme ließ Heather herumfahren, und sein höhnisches Lächeln schnitt ihr ins Herz.
    “Und ob!”, erwiderte Lorenzo gespielt empört.
    Sein Bruder ging zu ihm und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. “Da du dich bereits von Heather verabschiedet hast, spricht nichts dagegen, dass du jetzt gehst.”
    “Wie kommst du darauf …?” Ein strenger Blick von Renato brachte ihn augenblicklich zur Besinnung. “Bis bald”, sagte er zu Heather und küsste sie flüchtig auf die Wange.
    “Willst du denn nicht zum Essen bleiben?”, fragte sie – weniger weil sie sonderlich viel Wert darauf legte, dass Lorenzo tatsächlich blieb, sondern weil Renatos Verhalten unentschuldbar war.
    “Beim nächsten Mal”, erwiderte Lorenzo und ging.
    Renato hatte die Szene mit sichtlicher Genugtuung verfolgt, doch als Heather ihn jetzt ansah, meinte sie eine Spur von Verachtung in seinem Blick zu erkennen.
    “Was bildest du dir eigentlich ein?”, fragte sie empört.
    “Ich wollte ihn so schnell wie möglich loswerden”, antwortete er ungerührt. “Und wie du siehst, ist mir das ja auch gelungen.”
    “Vielleicht hättest du vorher fragen sollen, was
ich
will!”
    “Die Frage stellte sich nicht. Es war kaum zu übersehen, dass du auf dem besten Wege warst, ihn in dein Bett zu zerren.”
    Nur mit einem schnellen Griff nach ihrem Handgelenk konnte er verhindern, dass er sich eine saftige Ohrfeige einhandelte. “Allerdings frage ich mich, ob das die richtige Methode ist, um ihn doch noch dazu zu bewegen, dich zur Frau zu nehmen.”
    “Wenn ich ihn dazu überreden müsste, indem ich mit ihm ins Bett ginge, hätte er nie um meine Hand angehalten – nicht einmal mit deiner freundlichen Unterstützung!”, platzte Heather wutentbrannt heraus. Welche Dummheit sie damit beging, fiel ihr erst auf, als sie ein eigentümliches Leuchten in Renatos Augen sah.
    “Hast du wirklich nie mit ihm geschlafen?”
    Seine erschreckende Deutlichkeit brachte Heather augenblicklich zur Besinnung.

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