Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeit mit Hindernissen

Hochzeit mit Hindernissen

Titel: Hochzeit mit Hindernissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
Heather sah zu Renato auf, der unmittelbar vor ihr stand. “Auf ihre Weise hat sie es sicherlich gut gemeint. Auch wenn ich zugeben muss, dass der Vorschlag ziemlich absurd ist.”
    “Es ist mir nicht entgangen, wie sehr dich der Gedanke amüsiert, meine Frau zu werden.” In seiner Stimme lag plötzlich eine eigentümliche Schärfe.
    “Eigentlich war mir überhaupt nicht zum Lachen zumute”, erwiderte Heather. “Dafür ist alles viel zu …”
    Einer dieser quälenden Lachanfälle verhinderte, dass sie den Satz zu Ende sprechen konnte. Er war ohne jede Vorwarnung gekommen, und entsprechend hilflos reagierte Heather. Das Lachen barst förmlich aus ihr heraus, ohne dass sie es hätte steuern oder gar beenden können. Immer heftiger wurde es, bis es schließlich nahtlos in einen hemmungslosen Weinkrampf umschlug.
    Renato war die Veränderung, die in ihr vorgegangen war, nicht entgangen. “Heather”, sagte er leise und legte ihr die Hand auf die Schulter.
    “Es ist gleich vorbei”, erwiderte sie mit tränenerstickter Stimme. Es beschämte sie zutiefst, dass Renato sie in diesem Zustand sah.
    Zu ihrem Schrecken setzte er sich neben sie und umarmte sie behutsam. “Du brauchst dich deiner Tränen nicht zu schämen”, sagte er sanft. “Im Gegenteil. Ich habe dir doch gesagt, dass es mir viel lieber ist, wenn du deinen Gefühlen freien Lauf lässt.”
    “Umso mehr Grund habe ich, mich davor zu hüten.”
    Ihre Antwort ließ ihn unwillkürlich lächeln. “Kannst du nicht mal einen Moment lang vergessen, dass du mich verabscheust?”
    “Und wie soll ich das machen?”
    “Eines muss man dir lassen”, erwiderte Renato und zog Heather in seine Arme. “Ehrlich bist du wenigstens.”
    Gern hätte sie etwas darauf erwidert, doch seine plötzliche Nähe hatte sie sprachlos gemacht. Er hielt sie in seinen starken Armen und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr.
    Das Erschreckendste daran war jedoch, dass es Wirkung zu zeigen begann. Denn auch wenn die Tränen nicht versiegen wollten, war das Weinen plötzlich wie eine Erlösung. Tagelang hatte sie sich gezwungen, stark zu sein, und jetzt musste sie einsehen, dass sie mit ihren Kräften am Ende war. Es tat unendlich gut, jemanden zu haben, an den man sich anlehnen und bei dem man Trost finden konnte – selbst wenn es der ärgste Feind war.
    “Nichts und niemand ist es wert, dass du so weinst”, sagte Renato zärtlich und strich ihr das Haar aus der Stirn. Dann beugte er sich hinunter und küsste ihr die Tränen von den Wangen.
    Alle Ängste und Sorgen schienen schlagartig von Heather abzufallen. Von einer drückenden Last befreit, schmiegte sie sich kraftlos an Renato und genoss das Gefühl der Geborgenheit, während er ihr Gesicht mit Küssen bedeckte.
    Instinktiv wusste sie, dass sein Mund jeden Augenblick ihre Lippen finden konnte, und die Dringlichkeit, mit der sie diesen Moment herbeisehnte, vertrieb den Gedanken, dass sie etwas Verwerfliches tat, ehe er sich in ihr breitmachen konnte.
    Als sich ihre Lippen endlich trafen, war die Berührung so leicht, dass Heather fast enttäuscht war. Kurz entschlossen legte sie den Arm um Renatos Nacken und zog ihn an sich. Seine Reaktion ließ sie insgeheim aufatmen. Er küsste sie mit einer Leidenschaft, die auch die letzte dunkle Wolke vertrieb.
    Heather war sich im Klaren darüber, dass dieser Zustand nur von kurzer Dauer sein würde. Erst vor wenigen Stunden hatten Renato und sie sich gegenseitig beschimpft, und bei nächster Gelegenheit würden sie sich wieder streiten.
    Doch daran wollte sie jetzt nicht denken. Sie wollte nur den Augenblick genießen, der ganz von dem Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit erfüllt war, das Renatos Nähe und Zärtlichkeit in ihr auslöste.
    Unwillkürlich ließ sie die Hand durch sein Haar gleiten und erschrak fast darüber, wie widerspenstig es war. Doch auch das passte zu diesem Mann. Man musste ihn nehmen, wie er war. Und dass man ihm nicht trauen konnte, schloss nicht aus, dass er wunderbar sein konnte.
    Als er ihre Stirn küsste, spürte Heather, dass sein Atem unregelmäßig ging. Erst jetzt wurde sie sich klar, dass der Lauf der Dinge für ihn ebenso überraschend gekommen sein musste wie für sie.
    “Erinnerst du dich noch an dein Versprechen?”, fragte sie und löste sich aus Renatos Umarmung.
    “Das kommt darauf an, welches du meinst”, erwiderte er lächelnd.
    “Dass ich immer auf dich zählen könne, wenn ich dich mal brauchen sollte.”
    “Habe ich das nicht

Weitere Kostenlose Bücher