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Hochzeit zu verschenken

Hochzeit zu verschenken

Titel: Hochzeit zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dunklen Locken schüttelt.
    »Ich bin verlobt!«, sage ich und strahle sie an.
    »Verlobt!« Sie kommt auf mich zu und betrachtet mit ihren dunklen, intelligenten Augen eingehend meinen Ring. »Na, dann will ich mal hoffen, dass Sie glücklich werden. Aber das werden Sie sicher. Ich bin sicher, dass Ihr Mann so vernünftig sein wird, seinen Schwanz nicht in die kleine blonde Praktikantin zu stecken, die ihm erzählt, sie hätte noch nie einen Mann kennen gelernt, der sie derart mit Ehrfurcht erfüllt hat. Ehrfurcht. Ich bitte Sie. Haben Sie so etwas schon mal gehört? So einen Riesenhaufen -« Sie bricht mitten im Satz ab und schlägt sich die Hand vor den Mund. »Mist.«
    »Schon okay«, tröste ich sie. »Ich habe Sie provoziert.«
    Laurel hatte einen dieser berühmten Vorsätze zum neuen Jahr gefasst: Nicht mehr über ihren Exmann und dessen Geliebte zu sprechen (Hans, ihr Therapeut, hatte ihr gesagt, dass sie das krank mache). Leider fällt es ihr aber ziemlich schwer, sich an diesen Vorsatz zu halten. Nicht, dass ich ihr deswegen einen Vorwurf machen würde. Ihr Ex muss schon ein echtes Schwein sein.
    »Wissen Sie, was Hans mir letzte Woche gesagt hat?«, fragt sie, als ich die Tür zu meinem Umkleideraum öffne. »Er hat mir empfohlen, alles aufzuschreiben, was ich über diese Frau denke - und den Zettel dann zu zerreißen. Er meinte, ich würde mich dann befreit fühlen.«
    »Aha«, sage ich. »Und was haben Sie gemacht?«
    »Ich hab‘s alles aufgeschrieben«, erzählt Laurel. »Und dann habe ich ihr die Liste gemailt.«
    »Laurel!«, rufe ich und versuche, nicht zu lachen.
    »Ich weiß. Ich weiß. Hans war damit auch überhaupt nicht einverstanden. Aber wenn der wüsste, was das für eine Schlampe ist...«
    »Na, jetzt kommen Sie erst mal herein«, bitte ich sie, bevor sie dazu kommt, mir davon zu erzählen, wie sie ihren Mann und seine blonde Praktikantin dabei erwischt hat, wie sie in ihrer Küche Erdbeeren vom Körper des jeweils anderen gespeist haben. »Ich bin heute ein bisschen spät dran...«
    Bis ich mich endlich wieder daran erinnert habe, was Laurel heute wollte, und ein paar Stücke zusammengesammelt habe, haben wir die Erdbeer-Episode hinter uns und stecken mitten im Boxkampf auf der Madison Avenue.
    »Ich habe noch nie eine solche Befriedigung empfunden!«, sagt sie und boxt den Ärmel einer Seidenbluse. »Das Entsetzen in ihrem kleinen, runden Gesicht, als ich ihr eine reinhaute! Ich habe vorher noch nie eine Frau geschlagen! Es war geil!« Dann boxt sie die Bluse auch noch mit der anderen Hand, und ich zucke zusammen, als ich ein Geräusch wie von reißendem Stoff höre.
    »Bezahl ich«, sagt sie, ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen. »Okay, was haben Sie sonst noch?«
    Manchmal habe ich das Gefühl, Laurel probiert nur Klamotten an, um sich mit ihnen zu schlagen.
    »Habe ich Ihnen eigentlich schon erzählt, wie sie ihn nennt?«, fährt sie fort. »William. Sie findet, das klingt besser als Bill. Aber er ist nun mal auf den Namen Bill getauft, Herrgott noch mal!«
    »Hier ist der Blazer...«, versuche ich, sie abzulenken. »Was meinen Sie?«
    Laurel zieht ihn an und betrachtet sich im Spiegel.
    »Sehen Sie?«, sagt sie schließlich. »Der ist perfekt. Ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt jemals zu jemand anderem gehe. Ich nehme ihn. Und noch eine von diesen Blusen. Ohne Riss.« Glücklich-erleichtert atmet sie auf. »Mir geht es jedes Mal besser, nachdem ich bei Ihnen gewesen bin, Becky. Ich weiß auch nicht, warum.«
    »Rätselhaft«, grinse ich.
    Was mir an dem Job als persönliche Einkaufsberaterin mit am besten gefällt, ist, dass man seinen Kunden wirklich nahe kommt. Einige werden sogar fast zu Freunden. Als ich Laurel kennen lernte, hatte sie sich gerade erst von ihrem Mann getrennt. Sie war wütend auf ihn, wütend auf sich selbst und ihr Selbstbewusstsein tendierte gegen Null. Ich will ja nicht angeben, aber als ich ihr damals für diese riesige Ballett-Gala, bei der auch ihr Ex sein würde, dieses perfekte Armani-Kostüm heraussuchte - als ich sie dabei beobachtete, wie sie sich im Spiegel anstarrte, das Kinn hob, lächelte und sich wieder wie eine attraktive Frau fühlte - da hatte ich wirklich das Gefühl, ich hätte etwas Wichtiges zu ihrem Leben beigetragen.
    Während Laurel sich wieder ihre eigenen Sachen anzieht, verlasse ich mit einem Stapel Klamotten auf dem Arm den Umkleideraum.
    »Das kann ich doch unmöglich anziehen!«, höre ich eine gedämpfte Stimme aus

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