Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Bewegung an der frischen Luft.
Dann würde er sich an die Arbeit machen. Weihnachten war nur noch eine Angelegenheit von Tagen.
»Sie liebt mich«, sagte er und lachte laut.
Du hast gesagt, dass du den Boden unter den Füßen verloren hast, Doc, dachte er. Glaub mir, das ist noch gar nichts.
20. K APITEL
Daniel MacGregor zog ein finsteres Gesicht und schnaubte. »Schön, aber was stimmt nicht mit dem Jungen?«, wollte er wissen.
»Alles stimmt mit ihm.« Gwen konnte sich gerade noch davon abhalten, hilflos die Hände in die Luft zu werfen. Sie war extra früher nach Hyannis Port gekommen, um genug Zeit zu haben, sich ihren kupplerischen Großvater vorzuknöpfen, bevor die Familie sie ablenken konnte. »Aber darum geht es nicht.«
»Und hättest du vielleicht die Freundlichkeit, mir zu verraten, worum es dann geht? Ich kann dir ganz genau sagen, worum es geht«, fuhr er, anklagend mit dem Zeigefinger auf sie zeigend, fort, bevor sie dazu kam, etwas zu sagen. »Es geht darum, dass du einen netten jungen Mann aus einer guten Familie kennengelernt hast. Einen jungen Mann mit einem klugen Kopf und einem stark und regelmäßig schlagenden Herzen. Und warum beklagst du dich, wenn er dich umwirbt?«
»Wenn er mich umwirbt«, sagte Gwen ruhig, »dann deshalb, weil du uns unter Vortäuschung falscher Tatsachen zusammengebracht hast.«
»Vortäuschung falscher Tatsachen.« Er verdrehte seine leuchtend blauen Augen. »Wollte er für sein Mörderbuch nun Recherchen anstellen oder nicht?«
»Ja, aber …«
»Bist du eine Ärztin mit Krankenhauserfahrung oder nicht?«
»Grandpa!«
»Und da ihr beide junge, gesunde, ledige Menschen seid, was kann es schaden, dass ihr euch kennengelernt habt? Wenn er dir nicht gefällt, kannst du ihn ja wieder ins Wasser zurückwerfen.«
»Er ist keine Forelle«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.
»Dann gefällt er dir also, Gwennie, hab ich recht?«
Sie musste die Augen schließen, während sie sich fragte, wie sie auch nur für eine Sekunde hatte glauben können, den Großen MacGregor zur Einsicht bringen zu können. »Meine Gefühle für Branson haben damit nichts zu tun.«
»Natürlich haben sie das, gerade darum geht es doch.« Er strahlte sie an. »Hat er dich gefragt, ob du ihn heiraten möchtest?«
»Darüber rede ich nicht.«
»Er hat.« Triumphierend hieb Daniel mit der Faust auf die Armlehne seines Sessels. »Ich wusste es doch, dass der junge Branson Maguire ein toller Bursche ist, ein Mann mit Geschmack und Charakter.«
»Und deshalb hast du ihn für mich ausgesucht?«
»Genau. Ich …« Er unterbrach sich und zischte verärgert. Jetzt war er in die Falle getappt. »Hör zu, Gwennie, du weißt sehr gut, dass sich deine Großmutter schreckliche Sorgen macht, weil du in der großen Stadt so ganz allein bist.«
»Ich bin nicht allein.«
»Und weil du vielleicht den falschen Mann kennenlernen könntest. Diesen Dr. Gilbert, zum Beispiel.«
»Er heißt Greg«, sagte sie erschöpft. »Und er ist ein sehr netter Mann.«
»Aber er ist kein Bran Maguire, richtig? Sag endlich die Wahrheit.«
Sie hatte Mühe, sich ein Lächeln zu verkneifen. »Vielleicht ziehe ich ja den nüchternen, seriösen Typ vor.«
»Ha. Niemand aus meiner Familie würde je einem Langweiler den Vorzug geben. George würde dich spätestens in einem Jahr entsetzlich anöden.«
»Greg. Und ich lasse es nicht zu, dass du jetzt versuchst, den Spieß umzudrehen. Du hast dich in mein Leben eingemischt und in Bransons auch, und wenn du glaubst, dass dir das einer von uns dankt …«
Sie stieß eine Verwünschung aus, als die Eingangstür zufiel und im Flur Stimmen ertönten.
»Das ist meine Rena.« Dankbar für die Unterbrechung wuchtete Daniel seine massige Gestalt aus dem Sessel hoch. »Rena!«, bellte er. »Deine Tochter ist bei mir.«
»Gwen?« Serena trat, sich noch immer Schnee aus dem glatten, rotgoldenen, im Nacken zu einem Knoten zusammengefassten Haar schüttelnd, ins Zimmer. Ihre Augen leuchteten auf, und ihr schönes Gesicht strahlte vor Freude. »Du bist früh dran.« Lachend breitete sie die Arme aus. »Oh, wie ich dich vermisst habe.«
Gwen flog in Serenas Arme, und ihre Umarmung geriet verzweifelt genug, um ihre Mutter zu veranlassen, eine Braue zu heben und ihrem Vater einen fragenden Blick zuzuwerfen.
»Was hast du wieder angestellt?«, fragte sie Daniel.
»Gar nichts. Nur mit meiner Enkelin nett geplaudert.« Niemand durchschaute ihn so schnell und gründlich
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