HOCHZEITSGLOCKEN AUF MALLORCA
Empfangsdame Marcus zwei Schlüsselkarten, und ein sehr junger und sehr gutaussehender Mallorquiner tauchte wie aus dem Nichts auf, um ihnen behilflich zu sein.
Sie fuhren mit dem Lift nach oben, wo sich ein kurzer breiter Flur vor ihnen erstreckte, dessen Wände weià gestrichen und mit noch mehr Gemälden behängt waren. Gern hätte Lucy sie sich genauer angesehen, aber ihr Kopf hämmerte, und sie brauchte jetzt wirklich dringend Kaffee.
Nur zwei Türen gingen vom Flur ab. José öffnete die erste und lieà Lucy eintreten. Drinnen weiteten sich ihre Augen vor Staunen. Sie stand in einem groÃen Raum mit einer hohen Decke, der mit traditionellen, schweren dunklen Holzmöbeln eingerichtet war, einschlieÃlich eines gewaltigen Himmelbetts. Eine Wand des gewaltigen Raumes bestand aus vom Boden bis zur Decke reichenden hölzernen Fensterläden. Als José einen von ihnen öffnete, rang Lucy nach Atem. Hinter den Läden lagen Glastüren, die auf eine gut beleuchtete Dachterrasse mit Whirlpool und freier Aussicht auf das Meer und den Himmel führten.
âDanke, José. Ich finde mich allein zurecht.â Lächelnd gab Lucy ihm ein Trinkgeld, damit er gehen und Marcus in seine Suite bringen konnte.
Sobald sie die Tür hinter José geschlossen hatte, bestellte Lucy beim Zimmerservice Kaffee. Erst danach sah sie sich die Suite richtig an. Eine zurückklappbare Holzwand trennte das Schlafzimmer von einem Badbereich mit einer riesigen runden Wanne, die vor den Türen zur Dachterrasse in den Boden eingelassen war, so dass man in der Wanne liegen und über die Terrasse und weiter aufs Meer sehen konnte. Die Wand gegenüber war vollständig verspiegelt, genau wie die Wand im rechten Winkel zu ihr, und in die Ecke war eine Duschkabine ganz aus Glas eingebaut. Man konnte baden oder duschen und sich dabei in den Spiegeln sehen.
Ein Klopfen unterbrach ihre Besichtigung. Ihr Kaffee! Wundervoll! Aber als sie die Tür öffnete, stand Marcus vor ihr.
Er gab ihr eine Schlüsselkarte. âHier, das hatte ich vergessen. Ich rufe Beatrice an und kläre mit ihr, wann wir uns morgen treffen. Was das Essen heute Abend anbelangt â¦Unten am Hafen soll es ein ausgezeichnetes Restaurant geben. Ist es dir recht, wenn ich einen Tisch für zehn Uhr bestelle?â
âJa, in Ordnung.â Als sie den Zimmerkellner den Flur entlangkommen sah, seufzte Lucy erleichtert.
Zehn Minuten später, mit wieder aufgefülltem Koffeinspiegel, erkundete sie den Rest ihrer Suite. Neben dem Schlaf-Bad-Bereich gab es noch ein Ankleide- und ein Badezimmer mit Dusche, Bidet und Toilette.
Zum Abendessen würde sie sich umziehen müssen. Vorher schnell zu duschen, wäre natürlich schneller, aber sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich in der Wanne zu räkeln.
Wohlig lag Lucy in dem mit Schaum bedeckten warmen Wasser und genoss die sinnliche Erfahrung. Damit sie die Aussicht auf das dunkle Meer und den sternenklaren Himmel genieÃen konnte, falls sie die Energie aufbringen sollte, den Kopf vom Wannenkissen zu heben, hatte sie die Holzläden offen gelassen. Doch stattdessen sah sie zur Spiegelwand. Sich beim Baden zu beobachten hatte etwas verlockend Erotisches. Eindeutig war dies eine Suite für Liebespaare â und sie wollte nur Marcus als Liebhaber. Er war der einzige Mann, den sie jemals begehrt hatte.
Ob seine Suite genauso war wie ihre? Aalte er sich auch gerade im warmen Wasser? Aber vermutlich duschte er lieber, als faul in einer Badewanne herumzutrödeln.
Noch immer hatte er kein Wort über die vergangene Nacht verloren.
Lucy schloss die Augen und stellte sich vor, dass er bei ihr war und sie berührte, sie streichelte. Prompt wurde ihr heiÃ, was absolut nichts mit der Wassertemperatur zu tun hatte. Das war gefährlich. Aber sie konnte sich nicht davon abhalten zu träumen, sich zu erinnernâ¦
Fast wäre sie eingeschlafen! Und dabei war es inzwischen nach neun! Schnell griff sie nach dem Stöpsel, stieg aus der Wanne und sah in den Spiegeln, wie der weiÃe Seifenschaum seidenweich an ihrem Körper hinunterrutschte. Heftiges Verlangen durchflutete sie, und sie berührte sich zart. Ihr Herz raste. Marcusâ¦
Wie aus weiter Ferne hörte sie ein Geräusch. Es klang, als würde eine Tür aufgehen! Sofort zog Lucy die Hand weg und schnappte sich ein Badelaken. Als sie bemerkte, dass Marcus in ihrem
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