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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Bett!«, rutschte es mir heraus. Gleich darauf hätte ich mir am liebsten die Zunge abgebissen.
    Damit schien Max nicht gerechnet zu haben. Er stand auf und sah mich von oben herab an.
    »Das geht aber ganz schön schnell bei dir!«
    »Das geht dich gar nichts an!«, fauchte ich. Dabei war ich eher sauer auf mich selbst, weil ich mein Mundwerk einfach nicht besser unter Kontrolle hatte. Da hätte ich mir meinen Abstieg über das Blumengerüst gestern auch sparen können und gleich an ihm vorbeispazieren können.
    »Du hast recht. Es geht mich nichts an. Absolut nichts! Aber vielleicht schaltest du mal dein Hirnkastl ein und überlegst, ob er nicht doch etwas mit den Vorkommnissen zu tun hat.«
    »Ich sag dir, dass er es nicht war!«, protestierte ich laut.
    »Und woher weißt du das?« Er konnte mit dem Level meiner Lautstärke durchaus mithalten.
    »Weil … weil … weil ich es eben weiß. Du kannst ihn doch nur nicht leiden, weil er mich heiraten will!«
    »So? Er will dich heiraten? Und warum glaub ich das nicht?«
    Der kurze Waffenstillstand von vorhin war schon längst wieder Geschichte.
    »Weil du ein selbstgefälliger Bauerntrampel bist!«
    »So! Ich bin also ein Bauerntrampel?«
    »Ja. Und ein ziemlich boshafter noch dazu!«
    »Denkst du das wirklich von mir?«
    »Ja!« Ich verschränkte die Arme und drehte mich weg.
    Erstaunlich, dass der Mund manchmal andere Dinge sagte, als das Hirn dachte. Max war sicherlich kein Bauerntrampel. Und boshaft war er nur manchmal. Aber ich hätte ihn trotzdem am liebsten gerade erwürgt.
    »Weißt du, was ich glaube?«
    Ich reagierte nicht, sondern starrte auf das Sofakissen.
    »Ich glaube, dass dir das Erbe total zu Kopf gestiegen ist. Inzwischen würdest du für das Geld alles machen.«
    Ich drehte mich zu ihm und konnte es nicht fassen, dass er so von mir dachte.
    »Das sagst ausgerechnet du? Wer von uns beiden ist denn derjenige, der nicht genug kriegt?«
    Er ging zur Tür und drehte sich nochmal zu mir um.
    »Im Gegensatz zu dir geht es mir wirklich um den Hof.«
    Ich zuckte zusammen, als die Tür knallte. Danach saß ich lange bewegungslos auf dem Sofa und dachte über seine Worte nach. Das Geld war mir bestimmt nicht zu Kopf gestiegen. Ganz im Gegenteil. Ich würde notfalls sogar darauf verzichten, wenn Alex … Alex … Ich griff nach dem Handy. Keine Nachricht und kein verpasster Anruf von ihm.
    Es klopfte. Vielleicht war er das ja! Ich rutschte auf dem Sofa hoch und zupfte rasch an meinen Haaren.
    »Ja?«
    Langsam öffnete sich die Tür, und ein mir unbekannter junger Mann trat herein, der einen modischen Trachtenanzug trug.
    »San Sie de heiratswillige Blondine?«, fragte er in einem österreichischen Dialekt.
    Das war der besagte Tropfen, der das Fass für heute zum Überlaufen brachte.
    »Raus!«, rief ich.
    »Aber i komm extra …!«
    »Raus hab ich gesagt!«
    Ich packte ein Wienerwürstchen und warf es in seine Richtung.
    »Hey!«, rief er erschrocken.
    Er konnte sich gerade noch ducken und verschwand dann Hals über Kopf nach draußen. Mit einer wild mit Wurst um sich schmeißenden Braut konnte er wohl nichts anfangen. Er war kaum weg, da hatte ich auch schon ein schlechtes Gewissen. Der arme Mann konnte ja nichts dafür. Was war denn nur los mit mir? So kannte ich mich gar nicht. Ich schloss kurz die Augen und atmete ein paarmal tief aus und ein. Dann stand ich auf und versperrte die Haustür.
    Fanny war mir gefolgt und stupste mich an, als ich wieder im Wohnzimmer war.
    »Was ist denn?«
    Ihr sehnsüchtiger Blick war auf die Tüte mit Würstel gerichtet.
    »Hier, meine Süße!« Ich fütterte sie. Dann begann ich, langsam alles zu verputzen, was auf dem Tisch war.

Kapitel 27
    Es dauerte nur wenige Tage, bis Fanny und ich wieder fit waren. Willy hatte auf der Wiese noch vier weitere Fallen gefunden. Wir überlegten hin und her, ob wir es der Polizei melden sollten. Wir ließen es schließlich bleiben. Die konnte ohnehin nichts machen. Wir mussten einfach die Augen offenhalten und den Täter in flagranti erwischen, falls er überhaupt noch einmal zuschlagen würde. Was ich nicht hoffte. Sicherheitshalber schauten wir jetzt öfter bei den Rindern vorbei. Und Fanny stand auch unter Beobachtung, soweit sie das zuließ.
    Alex hatte sich nicht bei mir gemeldet, und sein Handy war immer aus. Ich konnte noch nicht mal eine Nachricht für ihn hinterlassen. Tapfer versuchte ich, die Enttäuschung darüber irgendwie zu unterdrücken. Aber es gelang mir nicht wirklich,

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