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Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2

Titel: Hocking, A: Tochter der Tryll - Entzweit: Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Entzweit Band 2
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sagen.
    »Ä h… vierzig vielleicht?«
    »D u bist nett und eine schlechte Lügnerin.« Sie richtete sich ein bisschen auf. »D aran musst du noch arbeiten. Als Staatsoberhaupt muss man eine Menge lügen, das ist schrecklich, aber wahr.«
    »I ch übe nachher mein Pokerface«, sagte ich. »D u siehst gut aus, falls du das wissen willst. Nur müde und krank.«
    »I ch bin auch müde und krank«, gestand Elora matt. »D abei bin ich erst neununddreißig.«
    »N eununddreißig was?«, fragte ich verwirrt und sie stützte den Kopf auf die Hand, um mich anzusehen.
    »N eununddreißig Jahre alt«, sagte sie mit einem echten Lächeln. »D u wirkst geschockt, und das kann man dir wirklich nicht übel nehmen. Aber es erstaunt mich, dass du nicht selbst darauf gekommen bist. Ich habe dir doch erzählt, dass ich deinen Vater sehr jung geheiratet habe. Ich habe dich mit einundzwanzig Jahren zur Welt gebracht.«
    »A ber…«, stammelte ich. »I st das das Problem? Alterst du zu schnell?«
    »N icht ganz.« Sie schürzte die Lippen. »D as ist der Preis, den wir für unsere Fähigkeiten bezahlen. Wenn wir sie einsetzen, laugen sie uns aus und lassen uns altern.«
    »T elepathisch zu kommunizieren und Loki festzuhalten, bringt dich um?«, fragte ich.
    »L eider ja.«
    »W arum machst du es dann?« Ich hätte am liebsten geschrien, aber ich zwang mich dazu, ruhig zu bleiben. »S elbstverteidigung ist ja verständlich, aber warum redest du zum Beispiel mit Finn per Gedankenübertragung, wenn es dich umbringt?«
    »D ie Gedankenübertragung kostet nicht viel Kraft«, winkte Elora ab. »D ie Sachen, die mir die Lebenskraft aussaugen, mache ich nur, wenn es wirklich nötig ist, zum Beispiel, wenn wir einen Gefangenen beherbergen. Aber am schlimmsten ist das prophetische Malen, und das kann ich nicht kontrollieren.«
    Ich warf einen Blick auf die Gemälde, die Elora gegen die Fenster gelehnt hatte. Auf der anderen Seite des Flures befand sich ein verschlossener Lagerraum voll mit solchen Bildern.
    »W as meinst du damit?«, fragte ich. »M al sie doch einfach nicht.«
    »I ch kann meine Visionen nicht sehen, aber sie füllen meinen Kopf.« Sie zeigte auf ihre Stirn. »W enn sie kommen, werde ich von Dunkelheit und Schmerz überwältigt, bis ich sie male und mich dadurch von ihnen befreie. Ich kann die Visionen nicht aufhalten und es ist zu schmerzhaft, sie zu ignorieren. Ich würde durchdrehen, wenn ich sie in mir behalten würde.«
    »A ber sie bringen dich um.« Ich sackte in meinem Sessel zusammen. »W as nützt es denn dann, jungen Tryll beizubringen, ihre Fähigkeiten einzusetzen? Wenn es bedeutet, dass sie vorschnell alt und schwach werden?«
    »D as ist der Preis, den wir bezahlen müssen«, seufzte sie. »W ir werden verrückt, wenn wir unsere Fähigkeiten nicht nutzen, und wir altern, wenn wir es tun. Je stärker wir sind, desto schlimmer ist dieser Fluch.«
    »W as bedeutet das?«, fragte ich. »D ass ich den Verstand verliere, wenn ich jetzt aufhöre?«
    »W ie es dir ergehen wird, weiß ich nicht genau.« Elora stützte das Kinn auf ihre Hand und musterte mich. »D u bist schließlich auch die Tochter deines Vaters.«
    »W ie bitte?« Ich schüttelte den Kopf. »D u meinst, weil ich auch Vittra-Blut in den Adern habe?«
    »G enau.«
    »T ove hat mir von ihnen erzählt. Er sagte, sie seien sehr stark, aber das bin ich nicht.« Ich erinnerte mich an all die Prügeleien, die ich in meiner glorreichen Schullaufbahn bestritten hatte. Ich hatte nicht nur ausgeteilt, sondern auch ordentlich eingesteckt. »S o bin ich nicht.«
    »M anche sind körperlich stark«, erklärte Elora. »D ieser Loki Staad ist sehr stark, soviel ich weiß. Wenn ich mich recht erinnere, konnte er einen Konzertflügel hochheben, als er gerade Laufen gelernt hatte.«
    »O kay, so was kann ich nicht.«
    »O ren ist anders. Er ist…« Sie verstummte nachdenklich. »D u hast ihn ja kennengelernt. Für wie alt hältst du ihn?«
    »K eine Ahnung«, sagte ich achselzuckend. »F ür ein paar Jahre jünger als dich.«
    »A ls ich ihn geheiratet habe, war er sechsundsiebzig Jahre alt. Und das ist zwanzig Jahre her«, sagte Elora.
    »W ow. Wie bitte?« Ich stand auf. »E r ist beinahe hundert Jahre alt? Mehr als doppelt so alt wie du? Du siehst älter aus und er jünger. Wieso?«
    »O ren ist mehr oder weniger unsterblich.«
    »U nsterblich?«, wiederholte ich fassungslos.
    »N ein, Prinzessin. Ich sagte: mehr oder weniger unsterblich«, sagte Elora langsam. »O ren

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