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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Vanita neben ihr. „Wir schaffen das, geh nur, Virgin.“
    Quinn ließ den Kopf an die Schulter ihrer Freundin sacken.
    „Sie schweißen die Ausgänge zu“, brüllte ein Mann in ohrenbetäubender Lautstärke.
    Der Boden des Flugzeugs zitterte unter den Sprüngen, die die Passagiere in Richtung der Fenster machten. Es fühlte sich an, als schwankte das gesamte Wrack.
    „Ich glaube, sie bringen Sprengladungen an“, rief ein anderer.
    „Nach hinten!“, befahlen mehrere Stimmen gleichzeitig und Quinn wollte sich herumwerfen, ihrem Fluchtinstinkt folgen, doch zwei stahlharte Arme hielten sie zurück.
    „Dix?“
    „Nicht“, meinte er nur. „Wir müssen nach vorn. Kommt.“
    Virgin und Nash kämpften sich durch die Reihe. Fast alle Passagiere stürzten in der Herde in Richtung Heck.
    „Aber …“ Quinn dachte an das Bild der in den Boden gegrabenen Flugzeugnase.
    „Die Hecktüren sind in wenigen Sekunden ebenfalls zugeschweißt. Schnell, rennt!“, trieb Virgin sie an.
    Quinn kletterte über Koffer und Taschen, die aus den Gepäckfächern gestürzt waren. In der zweiten Gangreihe stürmten ebenfalls einige Passagiere nach vorn. Vor dem Cockpit trafen sie zusammen.
    „Ruhe, Leute!“, befahl Dix mit scharfer Stimme. „Ich werde die Tür jetzt öffnen. Da drinnen erwartet uns kein angenehmer Anblick. Wir werden uns hinausgraben müssen. Sucht Gegenstände, mit denen wir Erde und Sand bewegen können.“
    Quinn stand da wie gelähmt. Ihr Blick jagte gehetzt von einer Seite zur anderen. Das Weinen, Kreischen und Schreien der Passagiere aus dem Heck drang durch das Wrack und sie fragte sich, wie lange es dauern würde, bis die Herde den Weg nach vorn antreten und sie platt walzen würde. Vielleicht würde die Explosion sie alle vorher in Stücke reißen.
    Virge und drei unbekannte Männer stürmten heran. Sie hielten Bleche und Tabletts in den Händen.
    „Virgin, Dix – ihr positioniert euch in den beiden Gängen. Versucht, die Leute zu beruhigen und zurückzuhalten, sollten die ersten heranstürmen. Die beiden Sky-Marshals werden euch unterstützen“, sagte Nash.
    Zwei der drei Männer begaben sich umgehend in Position. Noch war es nicht so weit – von hinten drang Geschrei, aber kein Gepolter, das verriet, dass sich der Pulk auf den Weg machte.
    „Ich brauche eure Hilfe. Reißt euch zusammen, wenn ihr lebend hier rauswollt“, herrschte Nash Vanita und Quinn an.
    Der finstere Gesichtsausdruck rief Quinn zur Ordnung. Sie reagierte wie ein Roboter. Gefühllos und wie mechanisch gesteuert griff sie nach einem entgegengehaltenen Tablett.
    Virgin riss mit einem Ruck an der verklemmten Cockpittür, die einen Spaltbreit offen stand.
    Der sich abrupt verstärkende Geruch des Todes warf Quinn beinahe um, hätte nicht Vanita hinter ihr gestanden und sie aufgefangen.
    „Vorwärts!“
    Quinn hielt die Luft an. Sie versuchte, nicht zu sehen, wie die beiden Toten in ihren Sesseln hingen. Die Sitze waren zur Hälfte mit Sand und Erde überhäuft, die Frontscheiben geborsten.
    „Oh Gott!“, rief Vanita.
    Das Gesicht des Piloten war einfach nicht mehr da. Maden quollen aus den Augenhöhlen, sein Mund war aufgerissen wie der Schlund zur Hölle.
    Jemand riss Quinns Kopf herum. „Graben!“
    An vier Stellen gleichzeitig begannen Nash, der unbekannte Mann, Vanita und Quinn mit ihren Gegenständen Sand durch die Öffnungen nach innen zu schaufeln. Immer wieder trat Quinn auf der Stelle, um die Füße aus der sich verbreitenden Masse zu heben.
    „Wir schaffen das! Schaufelt! Schaufelt!“
    Sie gab alles, holte das Letzte aus ihren Kräften hervor. Selbst, als sie etwas Weiches unter ihren Knien spürte, auf die sie mittlerweile gesunken war, um nicht mit dem Kopf an die Cockpitdecke zu stoßen, grub Quinn weiter, obwohl der Gedanke in ihrem Kopf tobte, dass sie auf den sterblichen Überresten des Copiloten hockte.
    „Stopp! Zurück!“
    Quinn rutschte nach hinten. Ein gewaltiger Strom aus Sand rollte wie eine Flutwelle über sie hinweg. Sie schnappte nach Luft und bekam einen Schwall Sand in den Mund. Während sie keuchte und hustete, schlitterte sie immer weiter zurück, bis sie hinter sich an einen Widerstand stieß. Der Sand flutete das Cockpit weiter und weiter, begrub sie bis über die Hüften. Jemand schob sich an ihr vorbei auf die Öffnung zu.
    „Vanita! Virgin!“
    „Raus! Raus! Raus!“, kommandierte irgendjemand.
    Jemand griff unter ihre Achseln und zog sie zurück.
     
    *
     
    „Fuck!“, fluchte Virgin

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