Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoehenflug

Hoehenflug

Titel: Hoehenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Dobmeyer
Vom Netzwerk:
dir?“  
    Ich konnte ihn nur ansehen.  
    Er sah genauso unglaublich gut aus wie die Frau. Es musste ein Fehler sein, dass ich ihre Tochter sein sollte. Denn nichts hatte ich von den beiden. Ich war das Gegenteil von den beiden:
    Klein, pummelig und hässlich.
    „Lauren?“
    Seine Stimme riss mich aus den Gedanken.
    „Deine Mutter und ich hab erfahren dass du ins Krankenhaus eingeliefert wurdest. Die Polizei vermutet dein Pflegevater habe dich so zugerichtet. Sie meinten du wärst beinah gestorben.“  
    Verständnislos sah ich ihn an
    „Und?“, presste ich mühsam hervor.  
    Mehr als verwirrt sah er mich nun an
    „Was...und?“
    „Und was kümmert euch das?“
    „Du bist unsere Tochter.“  
    Ich gab einen verächtliches Schnauben von mir.
    „Wo ward ihr dann die letzten Male als ich von Karl so zugerichtet wurde?“  
    Schmerz und Wut blitzte in seinen Augen auf, die plötzlich dunkel geworden waren.
    „Wieso hast du es niemanden gesagt? Man hätte dich von dort weg geholt.“  
    Jetzt wurde ich wütend
    „Vielleicht weil ich es leid war von einer Pflegefamilie in die nächste geschickt zu werden.“  
    Nun war nur noch Schmerz in seinen Augen und seinen Zügen.
    „Wieso verschwinden Sie beide nicht einfach wieder. Ich komm alleine klar. Ich habe euch die letzten Fünfzehnjahren in meines Lebens nicht in meiner Nähe gehabt und das soll auch weiterhin so sein.“  
    Ich schloss meine Augen und versuchte ihn auszublenden. Das alles wurde langsam zu viel für mich. Die beiden-meine angeblichen Eltern-sollten einfach wieder verschwinden.  
    Doch dann sagte er: „Alannah und ich werden dich mit nehmen. Ab sofort wirst du bei uns leben.“  

    Nicht mal zwei Wochen später saß ich im Flugzeug von Berlin nach Stuttgart und von dort im Auto nach Westhausen. Ein sechstausend Seelen Dorf das im Osten von dem Bundesland Baden-Württemberg lag.  
    Das ich mit fünfzehn dort landen würde hätte ich niemals gedacht. Na ja ich hätte auch nicht gedacht das ich irgendwann mal bei meinen leiblichen Eltern leben würde, da sie mich ja als Baby weg gegeben haben. Aber so war es gekommen und ich saß nun bei ihnen und in ihrem perfekten Leben fest.  
    In einem Leben in dem sie mich nicht haben wollten, und jetzt damit sie ihr schlechtes Gewissen los bekommen weil ich von meinem Pflegevater misshandelt wurde nahmen sie mich erst zu sich. Es ging ihnen nur darum, nicht um mich oder mein wohl ergehen. Denn dann hätten sie meinen Wunsch in Berlin zu bleiben respektiert und mich einfach in eine andere Pflegefamilie geschickt und hätten mich nicht gezwungen sie zu begleiten.  
    Aber sobald ich volljährig werden würde, würde ich so wieso abhauen – weit weg von allem.  
    Ich konnte ihnen immer noch nicht wirklich glauben das sie meine Eltern waren. Denn ich hatte von ihnen nichts. Besonders nichts von Alannah, meiner angeblichen Mutter.  
    Mein Haar war zwar ebenfalls lang, ging aber nur bis unterhalb meiner Brust und war schokoladenbraun. und mein Körper...na ja...ich hatte einige Pfunde zu viel um es nett auszudrücken. Um es direkt zu sagen ich war Hässlich und ich hasste mich selbst.  
    Es war kein Wunder das sich kein Junge für mich Interessierte. Das einzige um was die anderen, damit meinte ich Mädchen und Jungen in meinem Alter, mich beneideten waren meine Intensiven blauen Augen. Und selbst für mich waren sie das einzige tolle an mir.  
    Und mit Andreas hatte ich so wieso nichts gemeinsam. Dennoch beharrten beide das ich ihre Tochter war. Und ich konnte dagegen nichts einwenden, da ich meine Eltern ja nie kennengelernt hatte.
    „Lauren?“  
    Alannah sprach mich vorsichtig an.  
    Sie hatte sich in ihrem Sitz so herum gedreht das sie mich ansehen konnte.
    „Alles in Ordnung?“, fragte sie mich sanft.
    Nein, nichts ist in Ordnung..  
    Ich biss auf meine Lippe und nickte nur.  
    Alannah seufzte leise und wand sich wieder nach vorne, tauschte einen flüchtigen Blick mit Andreas aus.
    „Wir sind bald da.“, teilte mir nun Andreas mit.
    Toll..
    „Westhausen wird dir gefallen. Es ist zwar nicht Berlin, aber die Ruhe wird dir gut tun damit du wieder zu Kräften kommst.“  
    Ich sah weiterhin nach draußen und versuchte die beiden auszublenden.  
    Während wir nach Westhausen fuhren widmete ich meine ungeteilte Aufmerksamkeit der vorbeiziehenden Gegend. Besonders als wir an dem Ortsschild vorbei kamen. Das war definitiv nicht Berlin.  
    Nachdem wir das Industriegebiet mit seinen

Weitere Kostenlose Bücher