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Hoehepunkte der Antike

Titel: Hoehepunkte der Antike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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wollte, musste aus einer der angesehenen Familien kommen, die letztlich das spätrepublikanische Rom beherrschten,
     viel Geld für Spenden und Bestechungen aufwenden und einflussreiche Freunde haben. Selten konnte sich ein
homo novus
durchsetzen. Oft waren die Proprätoren und Prokonsuln hoch verschuldet, wenn sie als neue Statthalter in der Provinz ankamen,
     die ihnen der Senat zugelost hatte. Darlehengeber, die eine Politikerkarriere förderten, fanden sich leicht. Die Provinzen
     ernährten ihren Statthalter meist weit über den Betrag hinaus, den der Senat diesem an Mitteln bewilligte. Der Grad, in dem
     sich der Promagistrat bereichern konnte, hing freilich vom Zustand der jeweiligen Provinz ab. Manche von ihnen war bereits
     so ausgeplündert, dass nur noch wenige Zusatzeinkommen zu erzielen waren. Zwar konnten Statthalter wegen Ausbeutung ihrer
     Provinz in Rom vor Gericht gezogen werden, doch zeitigte dies selten ein Ergebnis. Statthalter besaßen als Ergebnis ihrer
     Tätigkeit genug Geld, um Richter zu bestechen. Nach einem von Cicero (
I. Verres-Rede
40) überlieferten Wort des berüchtigten Verres, der drei Jahre lang Sizilien verwaltete, musste ein Statthalter drei Vermögen
     aus seiner Provinz ziehen: eines für sich, ein weiteres für seine Anwälte und das dritte und größte für die Bestechung der
     Richter.
    Caesar kam im Sommer 60 v. Chr. aus Spanien nach Rom zurück. Im Jahr 100 v. Chr. geboren, hatte er eine schnelle Karriere
     gemacht und die Ämter des
cursus honorum
jeweils bald nach Erreichen des erforderlichen Mindestalters bekleidet. Im Jahr 63 v. Chr., in dem Cicero die Verschwörung
     der Catilinarier aufdeckte (oder erfand), wurde Caesar zum Prätor gewählt, nach Ablauf seines Amtsjahres ging er Anfang des
     Jahres 61 v. Chr. als Proprätor nach Spanien. Die Abreise glich mehr einer Flucht, denn zahlreiche Gläubiger, bei denen er
     Anleihen auf seine künftige Lauf bahn genommen hatte, bedrängten ihn.
    Caesar sah die spanische Statthalterschaft als Probelauf für größere Aufgaben. Er traf administrative Maßnahmen, sammelte
     Kriegserfahrung und füllte seine Kassen auf. Der Senat bewilligte ihm einen Triumphzug, nachdem er die dafür verlangte Zahl
     von 5000 Feinden getötet hatte. Er wäre eine gute Werbung für das angestrebte Konsulat des Jahres 58 v. Chr. gewesen, doch
     die Gegner verhinderten den Triumph durch einen Verfahrenstrick. Caesar wurde dennoch gewählt und von |152| diesem Zeitpunkt an liegen alle seine Handlungen ein bisschen außerhalb der republikanischen Legalität. Mit Pompeius und Crassus,
     dem angesehensten bzw. reichsten Mann Roms, schloss er ein geheimes Bündnis, später „1. Triumvirat“ genannt, um gemeinsame
     Ziele auch gegen die Senatsmehrheit durchsetzen zu können. Für Caesar kam es darauf an, sich lukrative Provinzen für die Zeit
     des Prokonsulats zuweisen zu lassen, für seine zahlreichen Feinde, dies zu verhindern. Er nutzte die doppelte Buchführung
     der späten Republik, in der sich Senatsbeschlüsse gegen solche des Volkes ausspielen ließen. Auf Antrag des Volkstribunen
     Vatinius beschloss das
concilium plebis
, Caesar die Provinzen Gallia Citerior (Oberitalien) und Illyricum (an der Küste des heutigen Kroatien) zu unterstellen. Dazu
     erhielt er das Kommando über drei Legionen. Wichtig war, dass er mehrere Jahre im Besitz des Imperiums war, der Befehlsgewalt
     in seiner Provinz. So legte die Volksversammlung auch fest, dass die nächste Beratung über die Vergabe der Provinzen nicht
     vor dem 1. März 54 v. Chr. beginnen durfte. Als überraschend der Statthalter der Gallia Narbonensis starb, beantragte Pompeius
     im Senat, Caesar auch diese Provinz zu übertragen. Caesars Widersacher, der jüngere Cato, klagte, Rom setze sich selbst den
     Tyrannen aufs Kapitol. Er drang nicht durch: Der Senat war mürbe geworden. Er rang sich nur zu einer Einschränkung durch:
     Dieses Kommando müsse jährlich bestätigt werden.
    Das Plebiszit des Vatinius veränderte Europa, auch wenn er und sein Auftraggeber dies nicht wussten. Als Statthalter hob Caesar
     alte Grenzen auf und schuf neue, die ihn und Rom um Jahrhunderte überlebten. Caesar hatte sich seine Provinzen bewusst ausgesucht.
     Sein Augenmerk galt besonders der Gallia Citerior. Wenn er dort im Winterhalbjahr seinen Pflichten als Statthalter nachging,
     war er von Rom, wo die Entscheidungen fielen, nicht allzu weit entfernt. Um römisches Staatsgebiet zu erreichen, brauchte
     er

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