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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Chast achtete nicht darauf.
    »Und nun verschwinde. Komm mir erst wieder unter die Augen, wenn du Erfolge vorzuweisen hast.« Chast winkte ihn hinweg, und allein seine Handbewegung schien mehr Macht zu besitzen als jegliche Magie, die jemand wie Trojan zu wirken in der Lage war. Trojan verschwand wie von einem Windstoß davongetragen.
    »Und du? Wie ist dein Name?« »Thorim, Hoher Meister«, sagte der Mann schnell, aber auch er war unübersehbar nervös. Chast nickte. Immerhin - dieser Kerl schien ein wenig mehr Mumm zu besitzen als der andere.
    »Du nimmst jetzt Karras' Posten ein«, sagte Chast. »Die Kampfmagier unterstehen ab sofort dir. Schlag diesen Aufstand in der Stadt nieder, egal wie. Und wenn du Savalgor in Trümmer legen musst! Zuvor aber schickst du mir deine besten drei Männer. Innerhalb von zehn Minuten. Ich werde mich mit ihnen persönlich um Leandra kümmern. Los, verschwinde.«
    Auch Thorim war in Sekunden verschwunden. Die beiden Soldaten beeilten sich, ihm zu folgen. Dann klappte die Tür hinter ihnen zu.
    Chast wandte sich um und gratulierte sich, die Beherrschung nicht verloren zu haben. Aber wenn weiterhin alles so schief lief, dann konnte das leicht noch passieren. Was ihm jetzt nur noch fehlte, war ein Besuch der Drakken. Angesichts all dieser Schwierigkeiten verlor er langsam die Lust, noch länger der Anführer dieser Bande von Versagern zu sein.
    Es klopfte.
    Chast wirbelte herum und fasste die Tür ins Auge. Hatte er wieder einmal eine Ahnung gehabt? Würden die Drakken jetzt tatsächlich kommen? Er war in der Stimmung, die nächste Fuhre von ihnen in die Hölle zu schicken.
    »Wer ist da?«, brüllte er.
    Zögernd öffnete sich die Tür und ein Soldat lugte herein.
    »Es ist wegen ... der Herrin, Hoher Meister.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Es geht ihr schlecht und ...«
    Chast warf einen Arm in die Höhe. »Sollen sich die Frauen um sie kümmern! Ich habe jetzt keine Zeit. Die Stadt revoltiert! Hast du das nicht mitbekommen?«
    Der Soldat zitterte. »Doch, Hoher Meister. Aber sie hat Schmerzen und will Euch sehen ...«
    Chast schritt drohend auf die Tür zu und der Soldat wich zurück. »Zur Hölle mit diesem Weib!«, brüllte er. »Seht zu, dass ihr sie wieder auf die Beine kriegt! In ein paar Tagen, wenn das alles hier vorbei ist, brauche ich sie! Und jetzt - geh mir aus den Augen!«
    Die Tür klappte wieder zu und der Soldat war verschwunden. Chast schnaufte angestrengt. In Gedanken fügte er das Problem mit Alina noch der Liste seiner Schwierigkeiten hinzu.
    Es war schon spät und eigentlich hätte ihn die Müdigkeit endlich packen müssen. Aber noch immer gab es etwas, das ihn beunruhigte: die Ahnung, dass in dieser Nacht die Drakken noch einmal kämen. Er überlegte, ob er wirklich Anlass hatte zu glauben, dass er übersinnliche Wahrnehmungen hatte, oder ob ein Besuch der fremden Wesen einfach nur überfällig war. Wahrscheinlich traf eher Letzteres zu. Er hatte den LiinMar und seine drei Begleiter getötet, und es war nicht zu erwarten, dass die Drakken das völlig ungerührt hinnehmen würden.
    Also richtete er sich auf ein abermaliges Zusammentreffen ein. Er hatte keine Lust, wieder im Bett überrascht zu werden, allein schon, weil er dann nicht gleich von Anfang an die Kontrolle haben würde. Er ließ nur eine einzige Kerze brennen, öffnete die Tür zwischen seinem Schreibzimmer und seinem Schlafgemach und rückte einen der schweren Sessel ganz in die Ecke seines Schreibzimmers, wo tiefer Schatten herrschte und er alles gut im Auge behalten könnte. Als er sich schließlich dorthin setzte, war seine Befürchtung zu einem sicheren Gefühl gereift: Ja, sie würden noch heute Nacht kommen und ihn zur Rede stellen.
    Es dauerte fast bis zum Morgen, bis sie dann tatsächlich kamen.
    Chast war eingenickt, aber er hatte es gelernt, mit einem wachen Auge zu schlafen, und so schreckte er schon im ersten Moment auf, als seine Sinne eine Veränderung im Raum spürten. Anders als beim letzten Besuch bekam er dieses Mal die gesamte Phase der Erscheinung des Fremden mit - denn es war nur ein Drakken, der diesmal zu ihm kam.
    Die Luft mitten in Raum war auf gespenstische Weise ins Flimmern geraten, dann schälte sich eine Kontur aus dem Nichts.
    Er blieb sitzen und beobachtete das geheimnisvolle Schauspiel.
    Es war keine Magie - das hätte er gespürt. Dennoch manifestierte sich ein einzelner Drakken im Raum, so als hätte eine Magie ihn hierher befördert. Es war Chast rätselhaft, wie sie

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