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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ich mit dem Laufen wieder anfing. Es gibt dort noch etwas, was ich mitnehmen will.«
    »Ausrüstung?«
    Leandra nickte. »Ja. Ich habe etwas bei ihm hinterlegt. Aus Gründen der Sicherheit - wegen der Soldaten, die damals kamen. Man musste alle Waffen anmelden und so ... da wollte ich dieses Zeug loswerden. Jetzt muss ich es holen.«
    Hellami lachte leise auf. »Was hat er denn? Schwerter? Beim Felsenhimmel! Ich weiß nicht einmal, wie man ein Messer hält, um Kartoffeln zu schälen!«
    Leandra winkte ab. »Dann musst du es lernen. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen. Unser Schwur - das weißt du doch!«
    Sie sah Hellami fest in die Augen und ihre Freundin nickte nachdenklich.
    Plötzlich fragte sich Leandra, ob sie nicht dauernd einen Schritt zu weit ging. Hellami war ein einfaches Mädchen, mutig und voller Kraft vielleicht, aber dennoch: Es war ein Unterschied, ob man einmal eine erfolgreiche Flucht hinter sich gebracht oder ob man solche Dinge wie sie selbst durchgemacht hatte.
    Aber Hellami nickte. Sie schien es ernst zu meinen.
    Leandra atmete auf und umarmte Hellami, einem plötzlichen Gefühl nachgebend. »Ohne dich schaffe ich das nicht.«
    Hellami erwiderte die Umarmung sacht und nickte.
    Dann bückte sie sich, um ihren Rucksack aufzunehmen. Als Hellami sich wieder aufrichtete, zeigte ihr Gesicht frischen Mut. »Los, du Dämonentöterin! Wo geht's in den Kampf?« Leandra seufzte. »Hier entlang!«, sagte sie.
    Sie liefen los, einem großen Sonnenfenster entgegen, das südlich von ihnen lag und durch das sich das Licht des jungen Morgens ausbreitete.
    Ulfa war am Morgen nicht wieder aufgetaucht. Leandra meinte, es sei gut möglich, dass er sie begleitete, ohne dass sie ihn sahen. Als sie einmal nach ihm rief, rührte sich jedoch nichts.
    Als sie dann die Lichtung verlassen hatten und wieder tiefer in den Wald eindrangen, verlangsamten sie ihr Tempo ein wenig. Der lichte Morgen kündete von schönem Wetter und hier draußen würden sie nicht so leicht jemandem über den Weg laufen.
    »Sag mal - dieses magische Schwert ...«, meinte Hellami. »Hast du das nicht mehr?«
    »Die jambala?« Leandra kaute auf ihrer Lippe. »Nun ja ... du erfährst es ja doch. Die Jambala befindet sich dort,
    wo wir jetzt hingehen. Ich habe sie bei dem Schmied hinterlegt. Niemand weiß davon. Aber wenn ich Chast wieder gegenübertreten muss, dann tue ich das lieber mit diesem Schwert. Chast hat die Angewohnheit, einem Dämonen und anderes üble Getier auf den Pelz zu hetzen. Ansonsten würde ich das Schwert lieber dort lassen, wo es ist.«
    Hellami zuckte die Achseln. »Warum das? Jeder Kämpfer würde sich doch mit solch einem Schwert an der Seite sicherer fühlen.«
    Leandra verzog das Gesicht. »Erstens bin ich kein Kämpfer. Jedenfalls nicht in diesem Sinne. Es macht mir keinen Spaß, mit Schwertern auf jemanden einzuschlagen. Abgesehen davon steht man dabei immer mit einem Bein selbst im Grab.«
    Hellami nickte verstehend.
    »Zweitens zehrt einem dieses Schwert an den Kräften. Es hat ungeheure Macht, aber es scheint mir, als ziehe es diese nicht allein aus sich selbst.«
    »Ja«, erinnerte sich Hellami. »Du hast erzählt, wie anlehnungsbedürftig du nach jedem Kampf warst.« Sie klopfte sich auf die Schulter. »Hier. Stelle ich dir kostenlos zur Verfügung.«
    Leandra lächelte ihr dankbar zu.
    Sie marschierten über eine Wiese, die geheimnisvoll unter einer goldenen, vom Sonnenlicht beschienenen Nebelbank lag. Weiter südlich ragten aus dem Morgendunst die Umrisse dreier schlanker Felspfeiler auf, die wie Brüder einträchtig nebeneinander standen. Mann nannte sie auch Die Drei Brüder. An ihnen konnte Leandra ermessen, dass sie nun schon über zwanzig Meilen Abstand zu Angadoor gewonnen hatten - was in Anbetracht ihrer Lage allerdings nicht sehr viel war. Sie blickte über die Schulter zum Waldrand, den sie gerade verlassen hatten. Dort aber war nichts und niemand zu sehen. Zum Glück. Es wurde Zeit, dass sie vorankamen.
    Sie überquerten die Wiese und störten ein kleines Rudel Waldböcke auf, die im Nebel friedlich grasten. Hellami meinte, dass sie wohl einiges versäumt hätte, fast ihr ganzes Leben nur in der riesigen Stadt Savalgor verbracht zu haben. Hier draußen auf dem Land und in den Wäldern gefiel es ihr gut. In Savalgor konnte man sich morgens um diese Zeit nur am Matsch in den feuchten Gassen und den in den Ecken Herumlungernden erfreuen. Jedenfalls in dem Viertel, in dem sie bisher gelebt hatte.
    Sie

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