Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Angst vor seinem Meister. »Wir ... haben diese beiden Frauen verfolgt«, sagte er und bemühte sich trotz seiner offensichtlichen Furcht, einigermaßen fest zu klingen. »Zuerst ... erwischten wie sie, aber sie konnten fliehen. Dann haben wir sie wieder gestellt, und ...«
    »Na?« Chasts Ausruf durchschnitt die Luft wie ein blitzendes Messer und der Mann verstummte vor Angst.
    »Es kam zu einem Kampf«, sagte Quendras ruhig von der Seite her. »Magie. Offenbar war diese Adeptin ... Usbalor überlegen. Er wurde getötet. Und mit ihm vier Männer. Diese hier konnten entkommen.«
    Chast kniff die Augen zusammen und fragte sich, ob er vielleicht etwas falsch verstanden hatte. Dann holte er Luft. »Wie? Wie konnte das geschehen?« Seine Stimme schnitt durch den Raum. Er blickte die beiden Soldaten an. »Wie wurde er getötet? Mit einem ... Schwert?«
    Beide Männer schüttelten zugleich den Kopf. »Nein«, sagte der eine. »Sie war gar nicht in seiner Nähe, als es passierte. Es war Magie.«
    Chast hätte beinahe die Fassung verloren. »Waas?«, ächzte er. »Mit ... Magie?«
    Niemand antwortete ihm.
    Er wandte sich ab und marschierte einen kurzen Kreis durch den Raum. Usbalor war der Adeptin ... unterlegen? Das konnte nicht sein! Chasts Verstand weigerte sich, das zu glauben. Usbalor war einer der besseren Magier in der Bruderschaft. Diese Leandra hingegen ... Chast schüttelte den Kopf. Das war unfassbar!
    Er hob den Arm und winkte die Männer hinaus. »Geht«, sagte er leise. »Wascht euch, lasst eure Wunden versorgen.« Die Männer atmeten auf und beeilten sich zu verschwinden.
    »Eine Sitzung«, sagte Chast, der zu Boden blickte und die Hand an die Stirn gelegt hatte. »Jetzt gleich. Nein, in einer halben Stunde. Nur wir drei ... und Großmeister Karras.« Er sah auf. »Ist der überhaupt hier?«
    Quendras nickte.
    »Gut. Jetzt fort mit euch.«
    Rasnor lag augenscheinlich noch viel auf der Zunge, aber Chast warnte ihn mit einem deutlichen Blick. Rasnor beherrschte sich und wandte sich um.
    »Warte«, sagte Chast. »Valerian. Hol ihn. Er soll auch dabei sein.«
    Rasnors Nasenflügel bebten plötzlich vor schlecht verborgenem Hass. »Valerian?«
    Chasts Stimme war schneidend. »Soll ich es vielleicht wiederholen?«
    Rasnor schnaufte leise, schüttelte den Kopf und ging.
    Quendras jedoch war mit unbewegter Miene stehen geblieben. Chast blickte ihn an, eine stumme Frage in den Augen. Quendras wandte sich um, folgte Rasnor drei Schritte weit und schloss die Tür sorgfältig hinter ihm. Dann wandte er sich Chast wieder zu.
    »Was ist?«, fragte er, die Stimme nur mühsam beherrscht. Er hatte Lust, in die Luft zu gehen, aber er wusste, dass das Quendras nicht beeindrucken würde. Seine Wut verpuffte zu einem guten Teil an der Unerschütterlichkeit seines Magisters.
    »Dieser Rasnor!«, sagte Quendras nur.
    Chasts Wut kehrte zurück.
    »Er ist nichts als eine dreckige kleine Ratte«, erklärte Quendras mit ungewohnter Gefühlsaufwallung. In seiner Stimme schwang sogar ein wenig Wut mit. »Ich verstehe Eure Entscheidung nicht, Hoher Meister. Dieser Kerl wird uns noch in Schwierigkeiten bringen.«
    Chast knirschte so heftig mit den Zähnen, dass sogar Quendras ein wenig erschrak. Er blickte auf. »Ich sage dir dies nur einmal, Quendras. Ich bin mir der Eigenarten meiner Leute durchaus bewusst. Rasnor ist aus ganz bestimmten Gründen auf diesem Posten. Aus Gründen, die ich mir gut überlegt habe. Ist das jetzt ein für allemal klar!«
    Quendras musterte Chast eine Weile mit zweifelnden Blicken. Dann nickte er knapp.
    »Gut. Und jetzt fort mit dir. In einer halben Stunde sehen wir uns.«
    Quendras wandte sich wortlos um und verließ den Raum.
    Als die Tür zu war, hob Chast beide Hände vors Gesicht und massierte es heftig - so als könne er diesen Albtraum auf die Weise vertreiben. Aber es half nichts. Leandra hatte offenbar tatsächlich Usbalor besiegt. Und das nicht mit ihrem magischen Schwert! Besaß sie es überhaupt noch? Er hatte schon etwas in dieser Art von ihr erwartet - es war ihm klar, dass sie nicht mit leeren Händen nach Savalgor kommen würde. Aber dass sie innerhalb dieser kurzen Zeit zu einer solchen Macht gelangt war! Das war mehr, als sein Vorstellungsvermögen fassen wollte. Usbalor war einer der Männer, die von Kindesbeinen an die Rohe Magie erlernt hatten. Vierzig oder mehr Jahre in der Bruderschaft! Und dann von einer Adeptin der Magie - der Elementarmagie! -besiegt und getötet ... Chast schüttelte

Weitere Kostenlose Bücher