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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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heute diese Ausstrahlung beibehalten hat?«
    Roya nickte. »Ja - so etwas ist möglich! Kennst du nicht das Totenfeld bei Tulanbaar? Oder den Asgard, in der Nähe von Angadoor, wo Leandra herkommt? Das sind Orte, an denen seit hunderten von Jahren magische Auren existieren. Auren von furchtbaren Kämpfen, die einst dort stattgefunden haben. Ich wette, dass ein Magier von hohen Graden so etwas wie dies hier hinkriegt.«
    Victor stieß einen Luftschwall aus. Er versuchte, sich ein wenig zu lockern. Die Atmosphäre der Bedrohlichkeit wich zwar nicht, aber er spürte, dass seine Anspannung tatsächlich etwas nachließ. »Und du denkst, das alles ist wegen des Paktes so eingerichtet worden? Dass jeder, der jemals hierher kommen sollte, nur noch die Beine in die Hände nimmt und zusieht, wie er wieder davonkommt?«
    »Weißt du einen besseren Grund?«
    Er sah sich um und schnaufte. Schließlich zuckte er die Schultern.
    »Wenn es hier etwas gibt, das lebensbedrohlich ist, dann ist es von einer anderen Art«, sagte Roya zuversichtlich. »Fallgruben oder so. Rotierende Messer, die einem den Kopf absägen, Mauerblöcke, die einen zerquetschen, oder zusammenbrechende Brücken über meilentiefen Abgründen.« Sie grinste schief.
    Victor lachte leise auf, empfand eine grimmige Belustigung angesichts dieser Verharmlosung all ihrer Befürchtungen. Sein Verstand sagte ihm, dass Roya verdammt nahe an der Wahrheit sein musste, aber sein Gefühl wollte es nicht recht glauben. Er spürte, dass sein Herz noch immer wummerte.
    Roya fuhr plötzlich herum, marschierte auf eine der Steinkreaturen zu, versetzte ihr einen Tritt und machte dann auf die kindlich-albernste Weise >Buh!< zu ihr. Nichts geschah. Sie drehte sich zu ihm um und hob fragend Schultern und Hände. Sie sah zwar nicht gerade so aus, als wäre sie völlig sicher gewesen, dass die Kreatur nicht im nächsten Augenblick zum Leben erwacht wäre und sie zerrissen hätte - aber nun lächelte sie erleichtert und sagte: »Siehst du? Alles nur Schein und Trug!«
    Victor starrte ungläubig die steinerne Kreatur an -und dann war es plötzlich vorbei. Von einem Augenblick auf den anderen fiel alles in sich zusammen, wich alle Bedrohung von diesem gespenstischen Ort - so als hätte es sie nie gegeben. Er stieß einen unartikulierten Schrei aus, stürzte auf die Steinkreatur zu und trat so heftig gegen ihren Sockel, dass ein scharfer Schmerz durch seinen Fuß zuckte, der ihm die Tränen in die Augen trieb.
    »Verdammt!«, rief er. »Dämliches Steinmonster! Du Drecksack!« Roya kicherte, er wandte sich humpelnd um, nahm sie in die Arme und drückte ihr einen schmatzenden Kuss auf die Stirn. »Du bist genial«, sagte er begeistert. »Einfach genial! Weißt du, wie kurz ich davor stand, einfach wegzulaufen und nie mehr wieder zu kommen? Ich hab mir fast in die Hosen gemacht!« Sie seufzte. »Ich auch«, erwiderte sie.
    Mit einer Art Todesverachtung waren sie geradenwegs in das riesige Hauptgebäude der Festung von Hammagor hineinmarschiert. Immer noch mit einer gewissen Vorsicht, denn Royas Verdacht hinsichtlich nicht-magischer Fallen war durchaus ernst zu nehmen. Aber dem Ansturm stygischer Angstmacherei begegneten sie nun mit herablassender Verächtlichkeit.
    »Siehst du den Dicken da oben«, rief sie und deutete auf eine vielarmige steinerne Scheußlichkeit, die im Kopfstück über einem Portaldurchgang eingemeißelt war. Victor blickte hinauf.
    Roya warf mit einer heftigen Bewegung einen Stein nach ihm. »Ich wette, der hat zu viel Leichen gefressen. Und nun furzt er sich zu Tode!« Sie imitierte mit aufgeblasenen Backen und herausgestreckter Zunge einen knatternden Furz. Victor lachte auf. Sie hatte Recht behalten. Wenn man das Trivocum, das einem allerhöchste Gefahren einflüstern wollte, einfach ignorierte, dann gab es an diesem Hammagor eigentlich nichts, was man wirklich fürchten musste. Es war bloß ein uralter, hässlicher und verfallener Steinhaufen - voll gestopft mit einem Possenspiel der Drohungen und Trugbilder. Und sah man es einmal anders herum, dann war dies zugleich der allerbeste Hinweis darauf, dass es hier tatsächlich etwas zu holen gab!
    »Fallgruben, meinst du? Und rotierende Messer?«, fragte Victor.
    Sie hob entschuldigend die Achseln. »Hab ich aus Geschichten, die mir mein Großvater erzählt hat. Mit so was kenn ich mich selber nicht aus. Wir sollten lieber aufpassen.«
    Victor sah sich in der großen steinernen Halle um. »Und... der Pakt? Wo meinst du,

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