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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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könnte er sein?«
    »Wir sollten nach einem Tisch Ausschau halten«, schlug sie vor.
    Wieder lachte er leise auf. Er hatte seinen Spaß an witzigen Leuten. Leandra war auch so. Vielleicht war das eines der Merkmale, das die Guten von den Bösen unterschied, dachte er hoffnungsvoll. Er konnte sich nicht erinnern, dass Chast jemals einen Witz gemacht hätte. Oder irgendwer sonst von dieser verruchten Bruderschaft.
    Die Halle hier in diesem Mittelbau war hoch und weitläufig, Licht fiel durch allerlei unregelmäßig geformte Fensteröffnungen in der Höhe herein. Alles bestand aus rötlich-grauem Fels, und keine der Wände hätte es gestattet, ein Bild oder einen Wandteppich an ihr aufzuhängen. Der Fels war roh behauen, und die Frage, warum sich nie jemand die Mühe gemacht hatte, diesen Ort ein wenig wohnlicher zu gestalten, stand förmlich in der Luft. Selbst wenn nichts von der Bedrohung existiert hätte, die man auf der magischen Ebene wahrnehmen konnte, hätte es kein Mensch hier lange ausgehalten: Es war kalt, hässlich und bedrückend.
    Einige Durchgänge führten von der Halle aus in verschiedene angrenzende Räume oder Gänge und am Ende der Halle strebte ein breiter, aber ungewöhnlich steiler Treppenaufgang aufwärts und mündete ziemlich weit oben unter der Hallendecke in einen niedrigen, breiten Gang. Der Gang schien weiter Richtung Westen zu führen, doch dort oben war es zu dunkel, um Genaueres zu erkennen.
    »Ein Tisch?«, fragte Victor. »Ich schätze, so etwas gibt's hier nicht.«
    Roya verschränkte die Arme vor der Brust und kratzte sich dann nachdenklich an ihrer süßen kleinen Nase. »Also, entweder im tiefsten Keller oder im höchsten Turm. So was muss eine gewisse... Dramatik haben, meinst du nicht?«
    »Dramatik?«
    »Klar. Oder würdest du, als Sardin, eine solche Festung erbauen, um deinen Pakt dann in der Küche zu verstecken? Oder im Stall?«
    Wieder lachte er vergnügt. »Du hast völlig Recht. Wo fangen wir also an? Im Turm?« Er deutete auf den Treppenaufgang am anderen Ende der Halle.
    »Ja, warum nicht?« Roya nickte und marschierte los.
    Sie kam nicht weit.
    Victor, der in diesem Augenblick in der Mitte der Halle auf dem Steinboden eine Art Schwarzweißmuster aus Kachelsteinen entdeckte, überkam eine plötzliche, heiße Vorahnung. Die Kachelsteine, jeder davon etwa einen Schritt im Quadrat groß, waren in einem viereckig-konzentrischen Muster angelegt, über dem, in der Mitte der Halle, weit oben ein gewaltiger Hängelüster schwebte. Er war gänzlich aus Metall und an einer riesigen Kette befestigt. Ein Wunder, dass er diese lange Zeit, mehr als zweitausend Jahre, dort überdauert hatte. Aber es gab in der Magie, wie Victor wusste, verschiedene Möglichkeiten, Metall, Holz oder gar Leder für sehr lange Zeit haltbar zu machen. Und er begriff, dass genau dies mit dem Metall des Lüsters oder zumindest mit seiner Kette gemacht worden sein musste. Und das konnte nur einen Grund haben.
    »Royal«, schrie er und rannte los.
    Roya blieb wie angewurzelt stehen. Doch sie hatte schon die zweite Reihe des konzentrischen Musters betreten, und Victor sah im gleichen Augenblick, wie sich der Lüster über ihr löste. Verzweifelt stürzte er nach vorn, aber er sah schon, dass er viel zu spät kommen würde, um sie wegstoßen zu können.
    Die folgenden Sekunden gehörten zu den wenigen, aber dennoch viel zu zahlreichen in seinem Leben, die dazu geeignet waren, ihm vor Entsetzen den Verstand zu rauben. Die Hilflosigkeit, als er sich ihr nur um eine viel zu kleine Strecke nähern konnte und dabei den mörderisch schweren und mit zahllosen Spitzen und Kanten besetzten Hängelüster nach unten rasen sah, war so schrecklich, dass er glaubte, an der eigenen Verzweiflung ersticken zu müssen. Später, wenn er Albträume hatte, was hin und wieder vorkam, kehrte regelmäßig diese Szene wieder. Er sah Roya ahnungslos und hinreißend lächelnd voranmarschieren und über ihr raste der tödliche Lüster herab. Und er schrie, winkte und versuchte vorwärts zu kommen. Der Lüster brauchte Stunden, bis er unten war - währenddessen er selbst sich verzweifelt abmühte, zu Roya zu gelangen. Aber er steckte wie in einem klebrigen Brei, schaffte in jeder dieser Stunden gerade mal zwei Schritte - und erkannte, dass er einfach zu spät kommen würde. Bevor der Lüster auf Roya stürzte, wachte er regelmäßig auf.
    Dass Roya indes wegen seines Schreis erschrocken stehen blieb und sich keinen Fingerbreit mehr

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