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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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diese vorlaute und maßlos überhebliche Leandra brodelte wie Lava in seinem Magen.
    Er erinnerte sich wieder, wie damals alles angefangen hatte - in den südakranischen Hügeln, als er und Hochmeister Jockum seinem alten Freund Munuel hinterher geritten waren. Munuel war damals wie von Dämonen gejagt aufs nächste Pferd gesprungen, hatte es mit Hilfe von Magie zu Höchstleistungen angetrieben, nur um seiner Schülerin Leandra zur Hilfe zu eilen, deren verzweifelten Ruf er über das Trivocum gehört hatte.
    Zugegeben, sie war ein recht hübsches Mädchen, aber das war auch alles, was Ötzli an ihr als anerkennenswert empfand. Munuel hingegen schien regelrecht vernarrt in sie gewesen zu sein. Was hatte er nicht alles über ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, ihren Verstand und ihre Klugheit erzählt! Ötzli aber hatte nichts als ein heißblütiges, unbedachtes und vorlautes Weibsbild kennen gelernt, die sich seit jenem Tag angemaßt hatte, in die Geschicke der Welt eingreifen zu wollen. Angefangen hatte es damit, dass sie zur Trägerin der Jambala wurde, dieses magischen, angeblich lebenden Schwertes, das sich so kapriziös seinen Träger aussuchte und von niemand anderem berühren ließ!
    Munuel war ebenfalls Träger eines ähnlichen Artefaktes gewesen, und wenn es in dieser Welt noch Maß, Sinn und Gerechtigkeit gegeben hätte, dann hätte er, Ötzli, der Träger der Jambala werden müssen! Sein ganzes Leben lang hatte er sich um das Wohl des Landes, des Cambrischen Ordens und des Hierokratischen Rates verdient gemacht. Er hatte, zusammen mit Munuel und Jockum, damals den schrecklichen Dämon von Heg-mafor vernichtet, und noch zahllose andere, gefährliche Kämpfe ausgefochten. Er, und nicht diese Leandra, hätte geehrt werden müssen! Damals hatte er zum ersten Mal... Hass auf sie in seinem Herzen verspürt.
    Schnaufend erreichte er das obere Ende der Treppe, nickte zwei Wachleuten zu und bog nach links ab, in Richtung des Sitzungssaales des Hierokratischen Rates. Mit zornigen Schritten marschierte er voran und seine heftigen Bewegungen wollten gar nicht zu der Stille passen, die in den Hallen des Palastes herrschte -es war weit weniger betriebsam als zu früheren Zeiten, als hier noch Shabib Geramon geherrscht hatte. Es hatte sich eben viel verändert. Und nicht zuletzt, weil diese Leandra nicht aufgehört hatte, sich einzumischen.
    Sie war jung, unerfahren und trug eine überdrehte Idee von Freiheit in ihrem Kopf herum. Sie wollte Freiheit für sich und alle anderen, ungeachtet dessen, dass es wohl kaum etwas Schlimmeres gab als eine Horde von Menschen, die nichts als ihre Freiheit besaßen. Man konnte ja im Augenblick nur zu gut sehen, was daraus folgte! Niemand hatte zurzeit die Macht inne und Savalgor stand förmlich auf dem Kopf. Gauner und Ganoven kontrollierten den Handel, die Stadtwache gab es im Grunde nicht mehr, der Cambrische Orden war aufgelöst worden und dieser schwächliche Hierokratische Rat bestand aus selbstsüchtigen Wirrköpfen und einer Anzahl von übrig gebliebenen Bruderschaftlern, die sich ihre soeben gewonnenen Reichtümer sichern wollten. Wenn man den Leuten Freiheit gewährte, wenn man die Zügel einer straffen staatlichen Ordnung losließ, dann hielt das Chaos Einzug. Und ausgerechnet jetzt, da diese... Drakken die Welt bedrohten! Eine Situation voller Gefahren und niemand weit und breit, der ihnen Einhalt gebieten konnte.
    Ötzlis Schritt verlangsamte sich, als er den Sitzungssaal erreichte. Seine heiße Wut war zwar verraucht, aber Unmut und Ärger rumorten in seinem Bauch. Unschlüssig stand er vor dem Portal, das in den Saal führte. Warum war er überhaupt hierher gekommen? Er seufzte und öffnete den schweren, rechten Türflügel.
    Natürlich war jetzt niemand mehr hier. Mehrere kleine Öllampen tauchten den Saal in eine drohende Düsternis, die durchaus zu dem passte, was derzeit von hier ausging. Ötzli schloss das Portal leise hinter sich und trat in die Mitte des Halbkreises aus schweren, geschnitzten Holzstühlen - den Plätzen der dreizehn Hierokraten. Man nannte sie noch immer so, obwohl die Zeiten der Priesterherrschaft lange vorbei waren. Heutzutage bestand der Rat aus Würdenträgern der verschiedenen Orden und Kirchen sowie aus Vertretern der Gilden und einigen Provinzkommissaren. Ötzli schüttelte den Kopf. Nein, auch das stimmte nicht mehr.
    Er drehte sich langsam im Kreis und musterte die leeren Stühle. Dort, auf diesem Platz, saß für gewöhnlich Primas

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