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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Ulkan, jener aufrechte Mann, der für die Belange des Phygrischen Ordens eintrat und der heute so unerschrocken die Bruderschaftler angegriffen hatte. Leute, die Chast im Laufe des letzten Jahres in den Rat eingeschleust hatte. Neben ihm war der Platz des schweigsamen, hoch gewachsenen Parenios, der wohl ebenfalls nicht zur Bruderschaft zählte. Er war Vertreter der Schiffsbauergilde und das schon seit vielen Jahren.
    Neben Parenios saß Vandris und der war ganz sicher einer der verbliebenen Leute Chasts. Man hatte ihn vor etwa einem halben Jahr erstmals hier gesehen, nachdem sein Vorgänger, Primas Jarodh, überraschenderweise seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Zweifellos war das ebenfalls ein Werk Chasts gewesen. Auf den nächsten Plätzen saßen Fellmar, der alte, unbeirrbare Streiter, und Oppen, der dicke, eigennützige Kerl, beides alt gediente, unbestechliche Ratsmitglieder. Dann aber folgten die Stühle von Uddrich und Zelko, die wiederum neu hinzugekommen waren. Uddrich, dieser gewiefte Redner, hatte den Platz des verstorbenen Kandher eingenommen, und Zelko, dessen Hintergrund völlig undurchsichtig war, ersetzte einen weiteren Primas, der abgedankt hatte. Zelko war wohl derjenige, der am wenigsten ein Hehl daraus machte, wes Vaters Kind er war.
    Daneben kam der Platz von Therbus, einem Mann mittleren Alters, der fast nie etwas sagte und immerzu verträumt vor sich hin starrte. Neben ihm saß Lormas, ein großer Mann mit hartem Gesicht, über den Ötzli nichts wusste; er sagte fast nie etwas. Er war ebenfalls kein altes Ratsmitglied, aber er besaß schon seit gut zweieinhalb Jahren seinen Sitz im Rat und zu dieser Zeit hatte Chast hier noch keinen Einfluss gehabt. Nun ja, ganz genau wusste Ötzli auch nicht, was dieser finstere Mann alles angezettelt und wie lange er schon an seinen Plänen gearbeitet hatte. Jedenfalls war Lormas der Nachfolger von Zunftmeister Jammer, der wegen fortschreitender geistiger Verwirrung vom Rat abgesetzt worden war. Neben Lormas war der Platz von Hennan, und obgleich dieser wohl nicht der Bruderschaft zuzurechnen war, gehörte er mit seinem vorlauten Mundwerk zu den unangenehmsten Leuten hier. Dann, als Vorletzter, neben dem nunmehr freien Platz von Chast, kam Cicon, ein sehr undurchsichtiger, gefährlicher und gewalttätiger Mann. Allein die räumliche Nähe zum ehemaligen Platz des Oberhauptes der Bruderschaft sagte schon deutlich genug, wohin er gehörte.
    Schließlich kam der letzte Platz, und das war sein eigener, gleich rechts vom offenen Ende dieses Kreises, an dem, ein wenig abgesetzt, der Ratsthron des Shabibs stand. Zwölf Stimmen vereinte der Shabib in einer Person, er konnte nur dann überstimmt werden, wenn sich der gesamte, dreizehnköpfige Rat geschlossen gegen ihn stellte.
    Ötzli versuchte, sich das Mädchen Alina auf diesem Platz vorzustellen, als eine Person, die so gut wie immer die Entscheidungsgewalt inne hatte, denn es kam nur sehr selten vor, dass sich die dreizehn Prälaten des Rates geschlossen gegen den Shabib - oder in diesem Fall die Shaba - aussprachen.
    Sie war wirklich eine faszinierende Persönlichkeit, diese Alina, wohl in der Tat die schönste Frau, die dieser Palast je erblickt hatte. Und sie schien durchaus Kraft, Klugheit und Besonnenheit zu besitzen. Dennoch - Ötzli misstraute ihr. Sie war eine Freundin dieser widerborstigen Göre Leandra, und sie würde tun, was Leandra ihr sagte. Und wenn es eine Person gab, vor der die Kräfte - gleich nach den Drakken - diese Welt behüten mochten, dann war es Leandra. Eine persönliche Freundin von ihr auf dem Thron... nein, das war ein Ding der Unmöglichkeit!
    Ja - er, Ötzli, hatte in der Versammlung gegen sie gestimmt! Gegen Leandra und ihre Gefährten. Und dafür, dass Leandra und ihre Freunde - bedauerlicherweise befand sich sein alter Kamerad Meister Fujima unter ihnen - des Mordes an einem Ratsmitglied angeklagt werden sollten! Ötzli war zwar kein Bruderschaftler, aber in dieser Abstimmung hatte er sich wahrhaftig so verhalten.
    Er holte langsam und tief Luft und musterte noch einmal die leeren Stühle. Durch seine Stimme saß Alina nicht auf diesem Thron und dafür Leandra im Kerker. Er nickte leicht, als ihm klar wurde, dass er das Zünglein an der Waage gewesen war - von den derzeit zwölf Ratsmitgliedern gehörten fünf zur Bruderschaft und sechs von ihnen waren freie, unabhängige Männer. Trotzdem war die Sache in der Schwebe - dank seiner Stimme.
    Ihm wurde plötzlich klar, welche

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