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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Und zwar auf der gesamten Linie!«
    Nun war Zuversicht in den Gesichtern von Vandris, Zelko und Cicon zu lesen und Ötzli schenkte ihnen zusätzlich ein aufmunterndes Lächeln. Dann schickte er sie los; bereitwillig verschwanden sie in verschiedenen Richtungen in der Dunkelheit. Er wandte sich um und marschierte selbst los - hinauf ins Hafenviertel, um den Glatzkopf zu treffen. Er wünschte, er würde ebenfalls die Zuversicht der drei verspüren. Diese eine Sache nämlich, die er als sein geringstes Problem bezeichnet hatte, war in Wahrheit sein größtes. Er wusste, dass Leandra bald in Savalgor eintreffen würde - zusammen mit Jockum und Victor. Und sie würden auf Drachen kommen und den Pakt bei sich haben.
    Eigentlich dürfte es für eine gut vorbereitete Gruppe nicht allzu schwierig sein, Leandra und ihre Leute abzufangen. Ein paar Männer außerhalb der Stadt, die den Himmel beobachteten, ein paar Trupps mit fähigen Magiern, die sich an den möglichen Anlaufpunkten des Gegners aufhielten, noch ein paar Vorkehrungen mehr - und sie müssten in die Falle gehen.
    Aber so leicht war es diesmal nicht. Wenn man einmal betrachtete, welche Unmöglichkeiten diese Leute, und besonders Leandra, bisher bewältigt hatten, dann war äußerste Vorsicht geboten. Leandra war alles andere als dumm und sie würde nicht wie eine Blinde nach Savalgor tappen.
    Aber er hatte einen Plan. Einen Plan, wie ihn vor ihm noch keiner gehabt hatte, nicht einmal Chast. Ötzli, ein alterfahrener und hoch gebildeter Mann, hatte das Leandra-Problem auf eine ganz neue Art und Weise angepackt. Er hatte das getan, was ein Gelehrter tun würde: Er hatte das Phänomen Leandra studiert. Wie die Strukturen einer komplizierten Magie, die er verstehen wollte. Nichts anderes war sie nämlich, diese Leandra: eine komplizierte Magie.
    Es waren nicht nur Magien, die sie wirken konnte, nein - sie selbst war eine Magie. Es gelang ihr offenbar, ihre Umgebung - und es war faszinierend, das musste Ötzli zugeben - allein mit der Kraft ihrer Persönlichkeit in Bann zu schlagen. Alle, die ihr nahe kamen, wurden von dieser Magie mitgerissen, und er selbst, Ötzli, hatte sich gegen diese Aura nur zur Wehr setzen können, indem er sich mit Gewalt verweigerte. Wer Leandra nicht liebte, der musste sie hassen.
    Sobald Ötzli dies verstanden hatte, war es nur noch ein kleiner Schritt zu seinem Plan, und diesen kleinen Schritt hatte sogar sein alter Freund Jockum für ihn getan, der inzwischen leider auf der falschen Seite stand. Jockum hatte ihm noch vor kurzem erzählt, wie Leandra sich selbst empfand. Sie hasste es, als Heldin angesehen zu werden, als glorifizierte Person mit sagenumwobenen Eigenschaften. Nein, sie wollte eigentlich immer nur ein einfaches Mädchen sein, und das Wichtigste waren ihr ihre Freundschaften. Sie war der Auffassung, dass sie ohne ihre Freunde ein Nichts war.
    Als Ötzli dies gehört hatte, war ihm plötzlich alles klar geworden. Ohne Munuel hätte sie niemals die drei stygischen Artefakte gefunden und ohne die Hilfe anderer hätte sie auch niemals einen Sardin besiegt. Ohne diesen Jacko mit seiner kleinen blonden Freundin wäre selbst Chast noch am Leben und ohne Jockum wäre Leandra niemals aus Torgard fortgekommen. Es war eine ganze Schar von Leuten gewesen, die Alina befreit hatte, nicht Leandra allein, und Hammagor hatte sie ebenfalls nicht gefunden, das war dieser Victor gewesen.
    Der große Fehler all ihrer Gegner war offenbar der gewesen, sie nie als das zu sehen, was sie eigentlich war: ein Bindeglied. Sie hielt die Gruppe der Aufständischen zusammen, verband sie zu dieser Einheit, die scheinbar jedes Problem zu lösen imstande war. Allein das war sie - eine Magierin des Zusammenhalts!
    Chast, dieser Dummkopf, hatte nur sie als seine Gegnerin gesehen! Aber in Wahrheit war es die Gemeinsamkeit ihrer Leute gewesen, an der er gescheitert war. Ötzli hatte sich berichten lassen, wie Chast umgekommen war. Leandra hatte den geringsten Anteil an seinem Tod gehabt. Meister Fujima, Gildenmeister Xarbas, eine weitere Magierin und sie waren es gewesen, die der urzeitlichen magischen Gewalt Chasts für Augenblicke hatten standhalten können. Jacko hatte ihn getötet, mit Hilfe dieser Hellami und ihres seltsamen Schwertes!
    Als Ötzli den wahren Mechanismus entdeckt hatte, wusste er mit einem Mal, was er zu tun hatte: Er musste Leandras Gruppe zerstören. Er musste die einzelnen Mitglieder voneinander trennen, und wenn der Zusammenhalt gebrochen

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