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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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funktioniert. Ob da irgendwelche Spitzen drin sind? Die herausschnappen und einen aufspießen?«
    Victor nickte langsam. Sie hatten die Löcher schon vor einer Weile entdeckt und bisher einen Bogen um sie gemacht. »Bleib lieber weg davon«, sagte er. »Vielleicht kommen sie hochgeschossen, wenn man dort irgendwo auf den Boden tritt.«
    »Denkst du, wir könnten die Falle auslösen«, schlug Roya vor, »wenn wir einen dicken Stein draufrollen?«
    »Gute Idee«, sagte er. »Warte hier!«
    Damit wandte er sich um und verschwand durch den Ausgang, natürlich nicht, ohne einen großen Bogen um die Hallenmitte und den darüber hängenden Lüster zu machen. Nach einigen Minuten kam er ächzend wieder und schleppte einen großen, ziemlich runden Felsbrocken heran. Roya eilte ihm entgegen, um ihm zu helfen.
    »Hätte es ein kleinerer nicht auch getan?«, fragte sie.
    »Schon«, schnaufte Victor und ließ den Brocken ein paar Schritte vor den Löchern zu Boden sinken. »Aber ich hab da draußen keinen gefunden, der einigermaßen rund war. Ich möchte möglichst weit weg von den Löchern bleiben und das Ding da draufrollen.«
    Er setzte seinen Fuß auf den Felsbrocken. »Aufgepasst jetzt!«, rief er, gab dem Stein mit dem Fuß einen kräftigen Stoß und brachte rasch ein paar Schritte zwischen sich und die Löcherreihe.
    Polternd rollte der Stein auf die Löcher zu und blieb dann mitten darauf liegen. Nichts geschah.
    »Hm«, machte Victor und verzog den Mund. »Das war's also nicht.«
    »Vielleicht funktioniert es nach all der Zeit nicht mehr«, schlug Roya vor.
    »Das mit dem Lüster funktionierte jedenfalls noch!«, meinte Victor missmutig. Er sah sich eine Weile unschlüssig um. »Also... gib Acht - ich werde jetzt Folgendes machen: Ich gehe vorsichtig dort hinauf, und du passt ganz genau auf, ob du irgendwas siehst. Achte auch auf die Hallendecke, die Treppe, die Wände - einfach alles. Wenn irgendetwas passiert, dann warnst du mich auf der Stelle. Auch, wenn du was hörst. In Ordnung?«
    Roya schluckte und hakte sich bei ihm unter, so als könnte sie ihn dadurch hindern, seine Absicht zu vollführen. Sie schnitt eine Grimasse. »Willst du nicht lieber hier bleiben? Das ist mir nicht geheuer.«
    Er tätschelte ihren Arm. »Wir müssen etwas wagen. Sonst sind wir völlig umsonst hierher gekommen. Du weißt, worum es geht.«
    Roya ließ ihn widerstrebend los. Er umrundete die Löcherreihe und betrat die unterste Stufe vorsichtig von der linken Seite her.
    Vor ihm erstreckte sich die Treppe, zehn Schritt breit, gute dreißig Schritt weit hinaufführend und beunruhigend steil. Oben befand sich eine steinerne Balustrade und dahinter der dunkle, niedrige Gang; wohin er führte, das beabsichtigte Victor nun herauszufinden. Roya war angespannt stehen geblieben und beobachtete ihn.
    Langsam stieg er Stufe um Stufe hinauf, genauestens auf seine Umgebung und die Treppenstufen achtend, ob sich dort vielleicht irgendein lockerer Stein befand, den man auf keinen Fall betreten sollte. Aber da war nichts, die Stufen waren durchgehend aus einem Stück und hart wie Fels.
    Er blickte zurück zu Roya, die ein wenig zur Seite gegangen war. »Pass auf, wo du hintrittst«, rief er ihr zu und deutete auf den Boden vor ihr. »Vielleicht wird der tödliche Mechanismus von demjenigen ausgelöst, der unten unvorsichtig herumspaziert!«
    Victor sah, wie sie blass wurde, erschrocken stehen blieb und zu Boden blickte. Er lachte leise und grimmig. Dann schritt er wieder die Stufen hinauf. Nun konnte er erkennen, dass die Wände weiter oben glatter bearbeitet waren. Es schien dort Wandbilder zu geben, eingemeißelte Reliefs, doch Einzelheiten konnte er noch keine erkennen. Er ging vorsichtig weiter.
    »Die Stufen hier sind so komisch«, sagte er nach einigen Augenblicken.
    »Was?«, rief sie herauf.
    »Die Stufen! Wenn ich eine Treppe baute, würde ich Steinplatten nehmen und sie aufeinander legen - jede ein Stück weiter nach hinten, sodass sich daraus eine Treppe ergibt. Diese hier scheinen hintereinander zu liegen, verstehst du? Aufrecht stehende Platten, jede ein Stück höher, und hintereinander aufgestellt.«
    »Woran siehst du das?«, fragte sie.
    »An den Fugen«, sagte er und peilte dann prüfend nach rechts und links, wo die Stufen von einem durchgehenden Steingeländer begrenzt wurden. »Sie verschwinden nach unten, nicht nach vorn. Eine wirklich komische Treppe.«
    Er hörte sie schnaufen.
    »Zähl die Stufen«, rief sie.
    »Ich soll sie

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