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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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uns ist nichts passiert! Nur dem Primas ist ein bisschen schummrig geworden. Victor kümmert sich um ihn.« Roya küsste die noch immer halb betäubte Leandra schmatzend auf die Wange. »Diese verfluchten Drakken! Das hätten sie nie gedacht! Ha!«
    Leandra schloss die Augen und ließ die Stirn auf die Knie sinken. Kein einziger Drache tot! Und auch sonst keine Verluste. Was für ein unglaubliches Glück.
    Quendras kam zögernd aus dem Hintergrund. Da Leandra nur mit der Decke bekleidet war, kniete er sich in respektvoller Entfernung zu ihr nieder. »Geht es dir gut?«, fragte er.
    Sie nickte matt.
    Er lächelte schwach und deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Ich habe Victor schon gesagt, dass du lebend zurück bist.«
    Sie holte Luft. »Wie geht es ihm? Ist er in Ordnung?«
    »Ja, ja, ihm fehlt nichts. Aber der Hochmeister hatte einen Schwächeanfall. Doch offenbar nur, weil er so heftig geweckt wurde. Es geht ihm schon wieder besser.«
    »Könntest du mir etwas zum Anziehen holen?«, bat sie ihn.
    »Ja, natürlich.« Er erhob sich und eilte davon.
    Als er weg war, grinste Roya. »He! Du hättest dich sehen sollen!«, sagte sie leise. »Wie du splitternackt auf den Drachen gesprungen und mit ihm auf und davon bist! Hui! Wirklich klasse!«
    Leandra lachte leise. »Verdammt, ich bin völlig erledigt.«
    »Wird schon wieder«, versicherte ihr Roya. Leandra musterte sie und versuchte herauszufinden, ob sie etwas von dieser grauenhaften Magie mitbekommen hatte. Aber da war nichts.
    Kurz darauf kam Victor, er hatte es übernommen, ihr die Kleider zu bringen. Leandra stand auf und ließ sich von ihm in den Arm nehmen.
    »Wie geht es dem Primas?«, fragte sie.
    »Wieder ganz gut. Er schläft.«
    »Wir haben gewonnen«, stellte sie seufzend fest. »Und keinem von euch ist etwas geschehen. Du ahnst nicht, wie glücklich ich darüber bin.«
    »Das kam mir vor wie ein geplanter Überfall«, meinte Victor. »Woher wussten die Drakken, dass wir bei Faionas Sippe waren? Drachensippen, die nachts an Felspfeilern schlafen, gibt es überall.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Leandra matt. »Ich will jetzt nur noch schlafen. Ich fühle mich furchtbar.«
    Victor schüttelte den Kopf. »Das solltest du verschieben. Wir müssen fort von hier!«
    Sie starrte ihn betroffen an. Sein Gesicht war im Feuerschein des letzten Drakkenschiffs, das brennend einen Steinwurf abseits in der Luft taumelte, gut zu erkennen.
    »Sie wissen, wo wir sind!«, sagte er. »Mit Sicherheit war dies nur ein Trupp Angreifer - du kannst darauf wetten, dass die Nächsten bald kommen!«
    Leandra wandte sich um und beobachtete das brennende Schiff, das noch immer von etlichen wütenden Drachen umkreist wurde. Es trudelte zur Seite und sackte dann rapide nach unten weg. Augenblicke später war es in der Tiefe verschwunden. Das Licht auf dem Felssims verlosch.
    Leandra suchte Victors Augen, schmiegte sich dann Schutz suchend an ihn. Als kurz darauf der dumpfe Knall des aufschlagenden Drakkenschiffes zu ihnen heraufhallte, seufzte sie. »Du hast Recht. Wir müssen fort. Aber ob die Drachen in so einer dunklen Nacht fliegen wollen?«
    »Sie können es und sie werden es«, meinte Victor zuversichtlich.
    Als Victor sich umwenden wollte, hielt Leandra ihn fest und klammerte sich an ihn. Tränen liefen ihr die Wangen hinab. Victor, mein Lieber, dachte sie verzweifelt. Wie lange werde ich dich noch haben?

37 ♦ Umweg
     
    Leandra fühlte sich zu Tode erschöpft, sie sehnte sich nach jemandem, an dem sie sich festklammern konnte. Victor war mit Packen beschäftigt. Als Roya sich ihr näherte und sie ihr munteres Gesicht erblickte, lächelte sie verwirrt.
    »Was ist?«, fragte Roya.
    Leandra war verlegen. »Weißt du eigentlich, wie hübsch du bist?«, fragte sie. »Wie ein Engel.«
    Roya starrte sie verständnislos an. »Spinnst du jetzt?«
    Leandra wurde rot und blickte zur Seite. »Entschuldige«, sagte sie. »Ich wollte dich nicht...«
    Roya rückte näher zu ihr und sah sie belustigt an. »Findest du wirklich?«
    Leandra blickte auf, suchte in Royas Gesicht nach Spott, fand aber keinen. »Ja.«
    Roya sah zu Victor, der mit Quendras und dem Primas zusammenstand und redete. Ein kleines Licht schwebte über ihnen. »Ihn solltest du hübsch finden, nicht mich!«
    Leandra zuckte die Schultern. »So hab ich es nicht gemeint...«, hob sie an, aber dann verstummte sie. Die Unterhaltung wurde ihr peinlich. Sie blickte zu Boden, Roya hingegen rückte näher und legte ihr

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