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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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verlieren!«
    Der Primas nickte ernst. »Die Alternative wäre, einen weiteren Angriff der Drakken zu riskieren. Und ich glaube, das dürfen wir auf keinen Fall. Wir haben sie diesmal geschlagen, und das wird sie lehren, uns das nächste Mal mit anderen Mitteln anzugreifen.«
    Victor schüttelte mit finsterer Miene den Kopf. »Der Hochmeister hat Recht. Einen weiteren Angriff dürfen wir keinesfalls riskieren. So dumm sind die Drakken sicher nicht, dass sie uns noch einmal eine Chance lassen. Wir würden alle sterben.«
    Leandra schnaufte. »Und der Fluss? Ist das nicht gefährlich?«
    Es ist an manchen Stellen sehr eng, räumte Nerolaan ein. Deswegen galt dies ja auch als Mutprobe! Jedoch nur für einen Drachen. Man kann nirgends landen. Und es ist dunkel, sodass man sich mit Magie behelfen muss. Aber für ein Floß ist es bestimmt machbar.
    Roya grinste. »Es klingt so, als würdest du diesen Fluss ebenfalls gut kennen, Nerolaan.«
    Leandra hatte auch schon so eine Ahnung gehabt, aber sie hätte nicht gewagt, sie auszusprechen. Sie verzog das Gesicht in Erwartung einer scharfen Bemerkung, aber der Drache reagierte nach kurzem Zögern mit Milde.
    Ich war auch mal jung, gab Nerolaan zu und so etwas wie ein Seufzen klang durchs Trivocum. Jung und dumm. Es ist sehr gefährlich, dort hindurchzufliegen, denn es gibt keine Landemöglichkeit. Wenn man die Orientierung verliert, muss man sich ins Wasser fallen lassen. Und kein Drache kann aus dem Wasser heraus starten.
    »Es sind schon welche von euch ertrunken?«
    Nicht viele, Roya, aber dennoch. Es sind nicht nur die Jungen unserer Sippe, jedes Jahr werden auf der anderen Seite ein oder zwei von denen angespült, die es dennoch gewagt haben.
    Roya und Leandra ließen einen Laut des Bedauerns hören, während Quendras schwieg. Aber Leandra spürte auch, dass ein solches Verhalten zu den jungen Drachen passte. Es waren Wesen voll sprühender Lebenskraft, die zu großartigen Leistungen in der Lage waren, und es erschien ihr fast ein wenig grotesk, dass diese Wesen zeitlebens kein Wagnis eingehen sollten -und sei es nur, um ihren ungestümen Mut und ihr Fluggeschick zu beweisen. Sie behielt ihre Gedanken jedoch für sich.
    »Wir sollten nicht mehr lange warten«, meinte sie und blickte in die Nacht hinaus. »Wenn das Ganze klappen soll, dann dürfen die Drakken nicht mitbekommen, was wir vorhaben!«
    Rasnor kochte vor Wut.
    »Ihr habt einfach auf sie gefeuert?«, brüllte er den LiinCaal an. Er war der Drakkenoffizier, dem es in der Nacht lobenswerterweise gelungen war, die Flüchtigen zu finden.
    Der Drakken funkelte ihn mit ebenso großer Wut an. »Unsere Sensoren haben über fünfzehn Drachen in der näheren Umgebung geortet!«
    Rasnor wusste nicht, was Sensoren waren und was orten bedeutete, aber das war ihm auch egal. Er griff sich an den Kopf. »Du dachtest wohl, da braucht man nur schießen, was? Idiot!«
    Über dem seltsamen Sockel rechts neben ihm erschien das typische Flimmern, das eine Übertragung ankündigte. Rasnor fuhr herum, als er die Umrisse des uCuluu in der Luft entstehen sah. Er wusste, dass er vollständig aus der Haut fahren würde, wenn sich der Oberste Drakken ebenfalls auf die Seite seines Idioten-Offiziers stellte.
    Der uCuluu raunte dem LiinCaal einen Befehl zu, und der Offizier erstattete in einer Sprache Bericht, die Rasnor fremd war. Es dauerte nicht lange.
    »Der LiinCaal hat die Gruppe dieser Leandra angreifen lassen, Erzquästor. Was ist daran falsch?«, fragte der uCuluu dann.
    Rasnor schnaubte. »Was daran falsch ist, YeohMaar? Liegt das nicht auf der Hand?«
    Der Oberste Drakken zögerte und nickte dann. »Er hat seine gesamte Einheit verloren.«
    »Und sich selbst nur mit Mühe in einem kleinen Beiboot retten können! Sagt das nicht alles über die Gefährlichkeit dieser Leandra und ihrer Leute?«
    »Ja. Das trifft zu.«
    Rasnor hob einen Finger. »Ich habe Euch vorgewarnt, YeohMaar! Ich habe es in aller Deutlichkeit gesagt.«
    Der Oberste Drakken nickte.
    »Dass dieser... Trottel hier seine Einheit verloren hat«, sagte Rasnor mit einem verächtlichen Seitenblick auf den Offizier an seiner Seite, »tut mir ehrlich gesagt, nicht besonders weh. Was viel schlimmer ist: Er hätte Erfolg haben können. Aus purem Zufall!«
    Der uCuluu studierte Rasnors Gesicht. »Und das wäre nicht gut gewesen?«
    »Nein, verdammt! Ich...«
    »Mäßige dich!«, zischte die Stimme des uCuluu durch den Raum.
    Rasnor schnaufte und lockerte die geballten Fäuste.

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