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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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den Arm um die Schulter. »Was ist mit dir?«, flüsterte sie. »Seit zwei Tagen bist ganz seltsam. Du hängst an Victor wie eine Klette, bist abwesend und völlig durcheinander. Victor sagt, dass dir öfter schlecht wird...« Sie studierte Leandras Gesicht. »Bist du etwa schwanger?«
    Leandra schnappte nach Luft. Verschreckt sah sie zu Victor, aber der stand zu weit abseits, um etwas davon mitbekommen zu haben. Hoffte sie. »Das hat er erzählt?«, fragte sie.
    Roya schenkte ihr ein Lächeln. »Er erzählt mir viel, weißt du? Mach dir nichts draus. Gestern hat er mir offiziell eine Liebeserklärung gemacht.«
    Leandra starrte Roya unschlüssig an. »Eine Liebeserklärung?«
    Roya lachte leise auf und drückte Leandra an sich. »Bist du etwa eifersüchtig?«
    »Ich?«
    Roya winkte ab. »Das spar dir mal lieber. Victor und ich, wir verstehen uns einfach fabelhaft. Aber eher wie Geschwister, verstehst du? Ich hoffe, das macht dir nichts aus. Ich fühle mich gar nicht so schlecht als seine kleine Schwester.«
    Leandra seufzte und nickte. »Ist schon gut«, meinte sie, schüttelte resigniert den Kopf und wandte den Blick zu Boden. »Nein, Roya. Schwanger bin ich ganz sicher nicht. Aber trotzdem - irgendwas ist mit mir. Ich weiß aber nicht, was.«
    Roya drückte sie abermals. »Wenn wir in Savalgor sind, gehst du zu einem guten Heiler, ja? Ich mache mir Sorgen um dich.«
    Leandra nickte matt. »Ja, das werde ich.«
    »Ist dir wieder übel?«
    »Nein, es geht schon. Komm, lass uns aufstehen. Wir müssen endlich aufbrechen.«
    Mit Royas Hilfe stemmte sie sich in die Höhe. Ja, es stimmt, dachte sie. Ich fühle mich wie eine Kranke.
    »Kommt, ihr Mädchen«, sagte der Hochmeister und winkte sie zu sich. »Wir besprechen gerade einen kleinen Umweg.«
    »Einen Umweg?« Leandra und Roya traten zu den Männern.
    Nerolaan, dessen mächtige Gestalt ein paar Schritte abseits ruhte, senkte seinen massigen Schädel.
    Die Drakken werden uns weiter verfolgen, meinte er. Wir müssen jederzeit mit ihnen rechnen und bis nach Savalgor ist es noch weit.
    »Ja«, pflichtete der Primas bei. »Wenn es uns nicht gelingt, sie abzuschütteln, könnte das fatal für uns enden. Wir dürfen nicht darauf setzen, noch einmal ein solches Glück wie gerade eben zu haben.«
    »Aber wie wollen wir sie loswerden? Sie haben uns heute Nacht gefunden, obwohl wir nicht mitbekommen haben, dass sie uns verfolgt haben.«
    Es gibt einen unterirdischen Fluss, erklärte Nerolaan. Er liegt ein Stück nördlich von hier, aber wir könnten ihn schnell erreichen. Noch bis zum Morgengrauen. Wir wissen, dass er unter den großen Gipfeln des Gebirges hindurchführt und erst weit drüben im Osten wieder hervortritt.
    Roya pfiff leise durch die Zähne. »Und den können wir wirklich nehmen? Keine engen Stellen und so?«
    Nein, Roya, versicherte Nerolaan. Es sind schon mehrere von unserer Sippe hindurchgeflogen. Wir kennen diesen Fluss gut. Seinem unterirdischen Verlauf zu folgen gilt - oder galt - sozusagen als Mut- und Geschicklichkeitsprobe. Jedenfalls bei den jungen Drachen.
    Eine unüberhörbare Missbilligung schwang in Nerolaans Stimme mit. Sie war zweifellos an seine Artgenossen gerichtet, die seine Rede mithörten.
    »So, wie du es ausdrückst, scheint es nicht ungefährlich zu sein«, warf Leandra ein. »Können wir denn wirklich...?«
    Bevor wir uns missverstehen, Leandra, unterbrach Nerolaan sie, wir Drachen werden nicht mitkommen. Wir lösen die Gruppe auf, überfliegen das Gebirge an verschiedenen Stellen und treffen uns mit euch im Osten wieder, dort, wo der Fluss wieder austritt.
    Leandra stieß einen Laut aus. »Aber... wir haben kein Boot!«
    »Wir werden uns eins bauen, Leandra«, sagte der Primas. »Kein Boot, sondern ein Floß! Ich halte diese Idee für wirklich gut. Wir müssen nur eine Stelle finden, wo Babbu-Rohr wächst, aber da bin ich zuversichtlich. Laut Nerolaan gibt es entlang des Flusslaufs Sandbänke - da werden wir etwas finden. Es ist lange her, aber ich weiß noch, wie man sich daraus ein taugliches Floß baut. Als Kinder haben wir das gemacht. Damit können wir uns den ganzen Rest des Tages und die Nacht hindurch den Fluss entlang treiben lassen. Er mündet, wenn ich das richtig verstanden habe, etwa hundert Meilen nördlich von Hegmafor in die Ishmar. Ich würde sagen, wir sollten bis morgen früh auf der anderen Seite wieder heraus sein.«
    Leandra war noch nicht überzeugt. »Auch wenn alles klappt - wir werden eine Menge Zeit

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