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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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auf die Idee, Roya eine Methode aus der Elementarmagie zu erklären, mit der sie ein Licht machen konnte. Die ersten Versuche waren kläglich, da Roya tatsächlich diese Magieform überhaupt nicht kannte. Munuel hatte ihr offenbar etwas ganz anderes beigebracht.
    Endlich gab es etwas Abwechslung, als der Fluss sich durch ein paar enge Stellen wand und das Wasser rauer wurde. Dann wurden sie überrascht, als ein Drache, weißes Feuer ausstoßend, über sie hinwegschoss. In der nächsten größeren Höhlung sahen sie ihn wieder, er kreiste über ihren Köpfen.
    »Es ist ein Jungtier«, sagte Leandra aufgeregt und deutete in die Höhe. »Offenbar gerade bei einer Mutprobe!«
    Der Drache glühte in weißem Feuer, flog noch ein, zwei Kreise über ihnen, während er sie neugierig beäugte. Leandra versuchte, Kontakt mit ihm aufzunehmen, aber er antwortete nicht. Augenblicke später schoss er davon.
    »Jetzt verstehe ich«, sagte Roya. »Langsam fliegen -das geht hier unten nicht. Sie müssen im Eiltempo durch, sich den Weg selber beleuchten und auch ihre Sicht übers Trivocum nutzen. Das ist sicher gefährlich.«
    Sie nickten alle, während sie in die Richtung blickten, in die der Drache verschwunden war. Seit etwa zehn oder zwölf Stunden trieben sie nun den unterirdischen Fluss entlang und ihr Verlangen nach dem Tageslicht wuchs.
    »Es dürfte draußen jetzt ohnehin Abend oder Nacht sein«, erklärte der Primas auf Royas Frage hin, wie lange sie noch brauchen würde. »Hab Geduld, mein Kind. Der Drache hat uns gezeigt, dass der Weg passierbar ist, also hab keine Angst, dass uns irgendetwas aufhalten könnte.«
    Eine Stunde später wurden Jockums Worte aufs Schrecklichste ins Gegenteil verkehrt. Sie erreichten eine Passage, wo der Fluss durch drei sehr flache Höhlen strömte - die Höhlendecke hing so tief herunter, dass ihr kleiner Mast beinahe oben anstieß. Als sie die dritte Höhle passierten, stieß Roya einen Schrei aus und deutete nach oben.
    Fünf Augenpaare hefteten sich auf eine Stelle über ihnen, an der Stein abgesprengt war und Blut klebte. Es glitzerte noch im Licht, war also frisch.
    Einige Minuten später fanden sie ihn.
    Der junge Drache, offenbar ein Feuerdrache, was man an der schwach gelb-roten Färbung seiner Haut erkannte, lag im flachen Wasser einer winzigen Sandbank in der nächsten großen Höhlung.
    »Er lebt noch!«, rief Roya.
    Das Floß trieb an ihn heran und nun sahen sie, dass sich seine Flanken hoben und senkten. Sein Kopf und sein Hals waren blutverschmiert, seine Schwingen und sein Körper lagen halb im Wasser. Mit Mühe hatte er seinen Kopf so drehen können, dass er noch Luft holen konnte, denn die Sandbank war nur sehr klein und flach. Er würde einmal ein stattlicher Bursche werden, größer noch als Tirao, sofern er jemals hier wieder herauskam. Aber seine Chancen standen denkbar schlecht.
    »Wir müssen ihm helfen!«, rief Roya und sprang ins Wasser.
    Victor sprang ihr sofort hinterher und hielt sie fest. »Vorsicht, Roya«, sagte er. »Ein verletztes Tier ist unberechenbar!«
    »Ja, ja, schon gut«, erwiderte sie und wand sich aus seinem Griff. »Außerdem ist er kein Tier« Sie watete weiter, blieb aber zu Victors Erleichterung zunächst in sicherem Abstand. Sie umrundete ihn, bis sie auf der Seite seines Kopfes war. Sie spürten alle, wie Roya versuchte, Kontakt zu ihm aufzunehmen.
    Victor watete zurück zum Floß und hielt es fest. Er stand bis zum Bauch im Wasser. »Wenn es irgendwer schafft, mit ihm zu reden«, flüsterte er Leandra zu, »dann ist es Roya.«
    Er behielt Recht. Er beobachtete das Trivocum und empfand sogar eine gewisse Wehmut, als er mitbekam, wie unglaublich sanft sie mit dem Trivocum umzugehen verstand und mit dem Drachen redete. Er war bei Bewusstsein, aber er war schwach und dem Tode nahe.
    Leandra ließ sich ebenfalls ins Wasser gleiten und näherte sich dem Drachen vorsichtig, während sie ihm beruhigende Gedanken zuströmen ließ. Victor umrundete das Floß.
    »Sie werden den Drachen retten wollen«, flüsterte er Jockum und Quendras zu.
    »Das befürchte ich auch«, gab der Primas missmutig zurück.
    Victor strafte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. »Ich weiß, dass es schwierig oder gar unmöglich ist, aber...«
    »Was?« Die Augen des Hochmeisters funkelten. Er war immer noch verstimmt.
    »Bei allem Respekt, Hochmeister!«, zischte Victor, in dem plötzlicher Ärger hoch schäumte. »Ich warne Euch: Versucht nicht, sie daran zu hindern! Faiona hat

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