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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zählen?«
    »Ja. Wenn irgendwas passiert, dann weißt du, bei welcher Stufe es war.« Ihre Stimme klang äußerst nervös. Er atmete angespannt aus. Es gelang ihr fabelhaft, ihn ebenso nervös zu machen.
    »Ja, gut«, sagte er. Er blickte hinab zum Treppenbeginn und zählte die Stufen bis herauf. Er merkte schon, wie er sich innerlich immer mehr verkrampfte - sicherlich keine gute Sache in solch einer Situation.
    »Siebzehn«, sagte er.
    »Was?«
    »Siebzehn Stufen, bis hierhin. Ich geh jetzt weiter.«
    Vor ihm lagen etwa noch einmal so viele Stufen. Angespannt setzte er sich wieder in Bewegung. Er suchte die Fugen zwischen den Stufen ab, ob dort vielleicht Klingen hervorschießen konnten, ob es unsichtbare Ritzen gab, die eine verborgene Falltür verrieten, oder ob oben am Ende der Treppe vielleicht etwas wartete, das herunterpoltern und ihn platt walzen würde. Er spürte, wie ihm kalter Schweiß auf die Stirn trat.
    Aber es geschah nichts. Stufe um Stufe kam er voran, alles schien sicher, alles schien ganz gewöhnlich.
    Plötzlich hörte er ein leises Geräusch. Abrupt blieb er stehen.
    »Es hat geklickt«, sagte er. Laut genug, dass Roya es mitbekommen musste.
    »Was?«
    »Es hat geklickt!«, rief er ärgerlich hinunter. Es nervte ihn, dass sie nichts verstand, und dieses ständige >Was?< machte ihn nur noch unruhiger. Er schnaufte. »Ich habe eben irgendein Klicken gehört«, rief er über die Schulter hinunter.
    »Pass bloß auf!«, riet sie ihm.
    Schon wieder kochte Zorn in ihm hoch. Ein solcher Ratschlag war in dieser Situation völlig überflüssig. Er biss die Zähne aufeinander und mahnte sich, nicht die Nerven zu verlieren. Irgendwie fühlte er sich plötzlich so, als wäre sein Tod eine längst besiegelte Sache und er hätte nur noch die letzten fälligen Schritte zu erledigen.
    Vorsichtig belastete er die Stufe. Er hatte nicht gespürt, dass sie irgendwie nachgegeben hätte, nur dieses Klicken war zu hören gewesen. Vielleicht hatte er es sich aber auch nur eingebildet. Er stemmte sich höher und betrat vorsichtig die nächste Stufe.
    Klick.
    Der Blitz, der ihn bei diesem Geräusch durchfuhr, wäre nicht heftiger gewesen, hätte jemand direkt neben ihm mit aller Kraft auf einen riesigen Gong geschlagen. Victor hatte das Gefühl, als wäre ihm für Sekunden das Herz stehen geblieben.
    »Wieder ein Klick«, sagte er leise.
    Diesmal schien ihn Roya sofort zu verstehen. Er blickte vorsichtig über die Schulter hinab und sah, wie sie herbeigeeilt kam, die Löcherreihe von rechts her umrundete und auf der ersten Stufe stehen blieb.
    »Wirklich? Noch ein Klicken?«
    Er versuchte, ruhiger zu atmen. »Ja, verdammt. Wenn ich nur wüsste, was hier vor sich geht.«
    »Das ist ein Mechanismus, der über mehrere Stufen hinweg ausgelöst wird«, behauptete sie.
    »Was?« Diesmal war er derjenige, der nicht verstand.
    »Ja, klar! Die nächste Stufe wird auch klicken! Da wette ich! Man muss die Treppe schließlich auch benutzen können! Nur, wer genau weiß, welche Stufen man nicht betreten darf, kann hinauf. Oder...«
    »Was?«
    »Nun, vielleicht darf man nicht drei heikle Stufen betreten. Dreimal >klick< machen, sozusagen.«
    »Wie kommst du auf das alles?«, krächzte er. »Bist du so verdammt schlau oder...?«
    Roya ignorierte seine Unbeherrschtheit - zum Glück. »Berühre die nächste Stufe nicht, hörst du? Steig über sie hinweg, nimm die übernächste!«
    Er stöhnte leise. Langsam verlor er die Geduld. Er fühlte sich wie ein Jahrmarktskünstler auf dem Seil, der, nur noch zwei Schritte von der anderen Seite entfernt, das Gleichgewicht verlor. Er hatte Lust, einfach dort hinaufzustürmen, in der Hoffnung, schneller oben zu sein, als die Falle zuschnappen konnte.
    Er blickte hinauf. Das war schlechterdings unmöglich, denn es lagen noch etwa fünfzehn steile Stufen vor ihm.
    »Gut, ich lass die nächste aus«, rief er hinunter.
    Darm streckte er sich, die Treppe war so steil, dass man sich beim Überschreiten einer Stufe recken musste. Zwei Stufen zu übersteigen würde schwierig werden.
    Probeweise belastete er den auf die übernächste Stufe gestellten Fuß ein wenig. Sofort machte es klick!
    »Verdammt«, sagte er und nahm den Fuß wieder herunter. »Da klickt es auch«, rief er.
    »Komm wieder runter!«
    »Fragt sich, ob mich das noch rettet«, gab Victor zurück. Schweißperlen sammelten sich auf seiner Stirn.
    Er hörte, wie Roya ächzte. »Dann... dann nimm die andere Stufe. Die du überspringen

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